Die höchstbetagten Hörspielsprecher

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen zum Thema Cookies finden Sie hier und in unserer Datenschutzerklärung

    • Die höchstbetagten Hörspielsprecher

      Ich bin ein großer Freund all der Stimmen, die mich schon seit meiner Kindheit begleiten. Und einige von den Sprechern, die schon damals mitten im Leben standen, sind auch heute noch aktiv - und dabei nicht selten hochbetagt.
      Aber wer, habe ich mich gefragt, ist denn nun eigentlich der oder die höchstbetagte unter den noch aktiven Hörspielsprecher/innen?
      (Als noch aktiv soll gelten, wer in den letzten fünf Jahren noch vor Mikro, Kamera oder auf der Bühne gestanden hat.)

      Meine Recherchen haben folgende Top 10 ergeben:



      01. 17.11.1925 Horst Naumann (92)
      02. 19.12.1926 Eckart Dux (91)
      03. 11.02.1927 Jochen Schröder (91)
      04. 16.07.1927 Lothar Blumhagen (90)
      05. 05.08.1927 Harald Halgardt (90)
      06. 11.12.1927 Friedrich G. Beckhaus (90)
      07. 09.01.1928 Wolfgang Draeger (90)
      08. 12.02.1928 Jürgen Thormann (90)
      09. 14.05.1928 Hannelore Minkus (89)
      10. 18.05.1928 Heinz Lieven (89)





      12.05.1930 Mogens von Gadow (87)
      16.08.1930 Wolfgang Völz (87)
      17.09.1930 Wolfgang Kubach (87)
      27.11.1930 Reinhard Glemnitz (87)
      08.06.1931 Barbara Adolph (86)
      21.06.1931 Ernst August Schepmann (86)
      20.05.1932 Fred Maire (85)
      13.08.1933 Dagmar von Kurmin (84)


      Hut ab! :hutheb:

      Dass Horst Naumann älter ist als Eckart Dux, hat mich doch überrascht. Ich hatte Dux für den ältesten, noch aktiven Sprecher gehalten.

      Ebenfalls überrascht hat mich, dass es in die Top 10 offensichtlich keine einzige Frau geschafft hat.

      Oder habe ich jemanden vergessen?

      Ich bin dankbar für jede Ergänzung zur Top 10. (Es sollten dann aber ältere Sprecher als zumindest der Letztplatzierte sein - und unbedingt noch aktiv.)

      Außer der Reihe laufen dann noch ein paar Sprecher, die nicht mehr aktiv zu sein scheinen:

      30.10.1918 René Genesis
      ??.??.1921 Helga Bammert
      16.12.1924 Frank Straass
      25.12.1925 Horst Schön
      20.11.1926 Lothar Grützner
      18.09.1927 Renate Grosser
      ??.??.1927 Rolf E. Schenker
      13.11.1928 Karl Ulrich Meves
      14.06.1929 Werner Cartano
      ??.??.1929 Thessy Kuhls
      ...um 1929 Günther Flesch (?)
      19.01.1931 Ingrid Andree
      12.05.1931 Eva Zlonitzky


      Auch vor ihnen verneige ich mich. :bow: Vielleicht kehrt der eine oder andere von ihnen nochmal vors Mikro zurück. Das wäre sehr schön.


      :!: Achtung: Die derzeit aktuelle Liste befindet sich mittlerweile hier auf Seite 5. :!:

      Dieser Beitrag wurde bereits 7 mal editiert, zuletzt von Audiophilius ()

    • Mir fällt da noch Harald Halgardt ein (05.08.1927).
      Kürzlich in der neuen schwarzen Sonne gehört. Ich bin allerdings nicht sicher, ob die Aufnahmen noch aus der alten Lausch-Schatulle stammen oder ob er tatsächlich im Studio war.
      Der frühe Vogel fängt den Wurm.
      Aber die zweite Maus bekommt den Käse.
    • Mir fällt da so spontan niemand weiteres ein.
      Ich denke, diese Liste ist schon sehr ausführlich, denn allzu viele sind es naturgemäß nicht mehr, wenn wir uns im Bereich "höchstbetagt" bewegen. ;)

      Ja, ich finde es auch bemerkenswert, dass sich keine einzige Frau in der Aufzählung befindet.
      Ob es heute in Hörspielhandlungen i.d.R. einfach mehr Bedarf an alten Männerstimmen gibt? Ich habe nie darauf geachtet, aber wenn ich es recht bedenke und man mal absieht von Geschichten wie z.B. "Lady Bedfort", ist das wohl wirklich so, oder?
      Vielleicht war die Zahl der männlichen Sprecher auch ganz einfach schon immer größer als die der weiblichen, so dass entsprechend auch noch mehr davon aktiv sind?
      Es wird ja schließlich nicht jede Frauenstimme mit den Jahren brüchig ;) und ist nicht mehr geeignet, und Frauen neigen auch nicht dazu, früher geistig und körperlich unfit zu werden als Männer. :biggrin:
      Also besteht da wohl entweder mit zunehmenden Jahren weniger Interesse, sich noch hinter dem Mikro abzuhampeln ;) oder man hat bereits im Laufe des Lebens den Job wegen Familie etc. an den Nagel gehängt und steigt mit ü80 nicht plötzlich wieder ein.
    • Renate Grosser ist Jahrgang 1927, ich habe sie aber schon längere Zeit in keinem Hörspiel mehr gehört.
      "The period of the Daddschals dominion is generally set at forty days, the first day being like a year, the second like a month, the third like a week, and the remainder “like your days,” that is, days of normal duration (Kašmīrī, p. 112)"
    • Danke für die Ergänzungen. Ich habe sie eingefügt.

      Harald Halgardt war innerhalb der letzten fünf Jahre auch anderweitig aktiv, etwa bei den drei ???. Insofern gehört er unbedingt in die Top 10. Vielen Dank für den Hinweis! @DerHarry

      Mit selbst ist noch Hannelore Minkus eingefallen. Sie hat unter anderem die Mutter von Joyce Kramer in Gabriel Burns gesprochen. In Hörspielen ist sie zwar schon länger nicht mehr aufgetreten, doch stand sie innerhalb der letzten fünf Jahre noch vor dem Synchro-Mikro - insofern gehört auch sie noch in die Liste. :)

      Und damit es nicht ganz so düster aussieht, was die Zahl der Sprecherinnen angeht, habe ich wenigstens noch Barabra Adolph und Dagmar von Kurmin erwähnt, auch wenn beide noch zu jung für die Top Ten sind.

      Dass es so wenige Frauen an der Altersspitze gibt, hat mich insofern gewundert, als Frauen ja grundsätzlich eine höhere Lebenserwartung haben. Aber der Grund liegt sicher woanders: Es gibt deutlich mehr Rollen für Männer als für Frauen. Das ist beim Hörspiel nicht anders als bei Film und Fernsehen. Frauen ab einem gewissen Alter sind auf Mütter, Großmütter oder schrullige Alte beschränkt. Ansonsten gibt es nicht viel für sie, wie mir scheint.
      Ganz selten mal, dass Frauen höheren Alters eine (wenigstens Episoden-) Hauptrolle bekommen. (Wie etwa Reinhilt Schneider, die aber auch immer noch so klingt wie vor vierzig Jahren - was ein Phänomen ist.)

      Wenn ich mir mal überlege, dass Leute wie Glaubrecht oder Dittberner bis in reifere Jahre hinein jugendliche Helden verkörpern durften, von Rohrbeck, Wawrczeck und Fröhlich mal ganz zu schweigen.
      So etwas ist bei Frauen doch nahezu undenkbar. Selbst die wundervolle Arianne Borbach, die eine Zeit lang ständig in Hörspielhauptrollen zu hören war, wird nicht mehr so oft gebucht - und wenn, dann fast nur noch in kleineren Nebenrollen, dabei hat sie in Gruselkabinett: Ewige Jugend bewiesen, was sie drauf hat. Mit Stimme und Leistung kann das jedenfalls nichts zu tun haben. Sondern mutmaßlich mit dem Blick der Besetzer auf Rolle und Sprecherin.

      Wenn ich darüber nachdenke, ärgert mich das ein wenig.
      Es scheint auch beim Thema Hörspiel ein wenig so zu sein: Die Heldin einer Geschichte darf höchstens 30 sein - der Held dagegen ohne weiteres fünfzig oder sechzig.

      Dabei sollte doch einzig die Stimme entscheiden...
    • Ja, Frau Mosa hatte ich auch auf dem Schirm, konnte allerdings ebenfalls kein Geburtsdatun finden. Ob sie allerdings alt genug ist, um in die Top Ten zu gehören? Da bin ich mir nicht ganz sicher. Könnte auch knapp sein. :)
    • Hardenberg schrieb:

      Wenn ich mir mal überlege, dass Leute wie Glaubrecht oder Dittberner bis in reifere Jahre hinein jugendliche Helden verkörpern durften, von Rohrbeck, Wawrczeck und Fröhlich mal ganz zu schweigen.
      So etwas ist bei Frauen doch nahezu undenkbar.
      Nicht ganz. Susanna Bonaséwicz ist Jahrgang 1955 und spricht immer noch die 13-jährige Bibi Blocksberg.

      :moin2:
    • Okay, ich schrieb ja auch "nahezu undenkbar". :zwinker:
      Zumal es mir in erster Linie um den Einsatz als zentrale Hauptfigur in einem Erwachsenenhörspiel geht. (Was ich selbst jedoch ein wenig habe schwammig werden lassen, als ich die drei ??? erwähnte. :) )

      Aber wenn ich etwa die Captain Future-Fortsetzung betrachte: Da haben alle männlichen Sprecher von damals ihre Rollen wieder eingenommen. Nur die Sprecherin der Joan wurde ausgetauscht. Warum? Weil man Dittberner zwar noch immer seinen jungen Future abnimmt (obwohl man ihm seine Reife mittlerweile mehr als deutlich anhört) - Anita Kupsch dagegen nicht abnehmen würde?

      Aber davon ab:
      Hörspiele scheinen mir doch ganz klar männerdominiert zu sein, auch was die Stimmen angeht. Schon allein zahlenmäßig.

      Wie wäre es z.B. mal mit einem Frauen-Solo beim Gruselkabinett? Ein paar Folgen mit starken Frauenfiguren hat es ja schon gegeben. Es dürften aber gern noch mehr sein. Finde ich. Sofern die Story gut ist.
    • Hardenberg schrieb:

      Hörspiele scheinen mir doch ganz klar männerdominiert zu sein, auch was die Stimmen angeht. Schon allein zahlenmäßig.
      Ja, es gibt definitiv mehr Rollen für Männer als für Frauen.
      Wenn ich allein den ganzen Action-SciFi-Krimi-Bereich sehe, da werden doch wesentlich mehr Männer als Frauen benötigt - und alte Frauen noch seltener.
      Das ist natürlich! nicht irgendwie abwertend gemeint, sondern lediglich realistisch eingeschätzt. :)
      (Außerdem werde ich ja selbst mal eine sein, von daher... ;) )
      Diese Frauenstimmen braucht man noch in "Schnüfflerin im Rentenalter"-Rollen, wie z.B. als LB oder Margaret Rutherford oder in Märchenhörspielen mit Omis, Zauberinnen, Hexen u.ä., vielleicht auch mal als Erzählerin.
      Und da übernehmen auch häufig wesentlich jüngere bzw. sogar zu jung klingende Frauen solche Parts.
      Susanna Bonasevic und Reinhilt Schneider sind beides Beispiele für echte Stimmen-Phänomene, denn so jung klingt ja keine von uns normalerweise noch in dem Alter - nicht mal ansatzweise. Ich bewundere das ja sehr!
      Ich finde, Heidi Schaffrath hört man ihr Alter auch noch kaum an, die wäre für mich ein weiteres Beispiel für eine nur minimal "gealterte" Frauenstimme.
      Okay, aber das ist hier eigentlich off topic, weil ja sozusagen das genaue Gegenteil zu dem, worum es eigentlich gehen soll.
    • Hardenberg schrieb:


      Aber wenn ich etwa die Captain Future-Fortsetzung betrachte: Da haben alle männlichen Sprecher von damals ihre Rollen wieder eingenommen. Nur die Sprecherin der Joan wurde ausgetauscht. Warum? Weil man Dittberner zwar noch immer seinen jungen Future abnimmt (obwohl man ihm seine Reife mittlerweile mehr als deutlich anhört) - Anita Kupsch dagegen nicht abnehmen würde?
      Vielleicht stand sie einfach nicht zur Verfügung? Sie macht ja seit den 80ern schon keine Synchronjobs mehr.
      Ein Vogel sitzt auf meinem Bein, dem schlag ich gleich die Fresse ein.
      Knarf Rellöm
    • @AbdulAschbadri

      Mit dem Geburtsjahr 1937 ist Frau Lieneweg in der Tat noch zu jugendlich für die Top 10. =)


      @marc50

      Um Himmels willen, natürlich will ich hier nichts Haltloses unterstellen. Sondern formuliere nur eine Frage. Weil die Sachlage hier - ob nun zufällig oder auch ganz bewusst - das von mir dargestellte Problem so gut illustriert.
    • Anhand der Stimmlage von Maennern und Frauen, kann es schon sein, dass eine maennliche Stimme ueber das Lebenszeitalter nicht so sehr variiert wie die Stimme einer Frau. Ausserdem scheint die Stimmveraenderung bei Maennern spaeter zu kommen (durch Muskelabbau) als bei Frauen, bei denen das schon in der Menopause durch Hormonveraenderungen passiert.

      Damit kann es schon sein, dass aeltere Maenner in einem Hoerspiel mit ihrer noch juengeren Stimme leichter eine juengere Person spielen koennen als eine Frau, deren Stimme durch Menopause und Muskelverlust sich staerker und frueher veraendert als bei Maennern. Es kann aber auch generell daran liegen, dass eine maennliche Stimme eher im angenehmen Frequenzbereich liegt. Eine maennliche Stimme ist tiefer als eine Frauenstimme und im Alter geht die Frequenz weiter runter. Dadurch werden maennliche Stimmen sehr tief und sehr gut zum anhoeren.

      Hier ein paar Artikel darueber:

      starke-stimme.de/stimmwissenschaft/stimme-im-alter/

      aponet.de/service/nai/2013/6b/…e-bis-ins-hohe-alter.html

      stimmste.de/wie-die-stimme-mit-uns-altert/

      Das kann totaler Bloedsinn sein, aber vielleicht auch nicht.
    • Cherusker schrieb:

      Ausserdem scheint die Stimmveraenderung bei Maennern spaeter zu kommen (durch Muskelabbau) als bei Frauen, bei denen das schon in der Menopause durch Hormonveraenderungen passiert.
      Die Wechseljahre bzw. deren "heiße Phase", bis sie denn abgeschlossen sind, liegt bei den meisten Frauen um die 50, zwei, drei Jahre nach oben und unten zu- bzw. abgegeben.
      Wenn sich dann bzw. gleich danach schon jede von uns quäkig, brüchig (was auch immer :wirr2: ) und "alt" anhören würde, na, gute Nacht, da hat man ja bald Grund zur Freude. :muhaha: Ich halte das für eine recht gewagte Behauptung.
      Klar hat die Frau in dem Alter keine Teen- bzw. Twen-Stimme mehr, aber ansonsten bestehen da doch kaum hörbare Unterschiede. :pfeifen:
      Außerdem geht es hier ja um Frauen, die das Rentenalter weit überschritten haben, da ist die Menopause sowas von vorbei ;) - und während der dürften viele von denen, die heute längst nicht mehr aktiv sind, noch gut im Geschäft gewesen sein.
      Dann eben nur nicht mehr in einer jugendlichen Rolle, mal abgesehen von zwei, drei Fällen.
      Man kann da Männer als genauso deplatziert empfinden, wenn sie immer noch den Twen-Helden geben, obwohl der Zug hörbar längst abgefahren ist. ;)
      Nur ist es halt wohl häufig immer noch so, dass "Mann" ruhig älter klingen darf (zumal, wenn man ihn dabei nicht sieht :opa: =) ), weil das bei ihm ja als "sonor", "erfahren" und angenehm empfunden wird, "Frau" sich aber jung und am besten wie eine "ewige 25-jährige" anhören muss - überspitzt gesagt. ^^
      Hehe, das soll jetzt nicht irgendwie verbittert klingen, denn dazu habe ich persönlich keinen Grund ;) , aber man kann den Eindruck doch hier und da etwas gewinnen.
      Nicht nur bei Hörspielen. :)
      Aber genug off topic. Nur fällt mir hier leider keine weitere sehr alte Sprecherin/ kein sehr alter Sprecher mehr ein.
    • Für mich ist es jedesmal ein Fest, mit Luise Lunow zu arbeiten (sie feiert nächste Woche ihren 86. Geburtstag, unfassbar, aber laut Wikipedia anscheinend wirklich). Wie herrlich fies und kraftvoll sie die böse Nonne (GK 12) und herrische Georgina (GK 14) gespielt hat, phänomenal.
    • Benutzer online 1

      1 Besucher