Anfang des Jahres 2012 verkündete der Hörplanet, dass man im Herbst mit einem neuen Projekt mit dem Titel Amadeus an den Start gehen möchte. Die Hörspielgemeinde rätselte lange Zeit was hinter diesem Projekt stecken könnte. Knapp 10 Monate später war es so weit und die ersten 3 Folgen wurden veröffentlicht. Der Name des Autors hieß Sebastian Weber. Passend zum musikalischen Hintergrund von Wolfgang Amadeus Mozart wurde die Pilotfolge und auch alle weiteren Folgen als Partitur bezeichnet. Im Laufe der folgenden 5 Jahre konnte Sebastian Weber 13 Partituren zu Papier und uns zu Gehör bringen. Diese 5 Jahre verliefen nicht ganz reibungslos. Die ursprünglichen Cover mussten nach 4 Folgen einem neuen Design weichen. Ein eigens 2013 für Fans der Serie ins Leben gerufenes Forum mit Namen Amadeus-Loge wurde sehr zum Leidwesen der angemeldeten User nach kurzer Laufzeit wieder vom Netz genommen. Und auch die Verkaufszahlen waren leider nie das Gelbe vom Ei sodass man bereits 2014 schon wieder das Ende verkündete. Der Hörplanet war aber weiterhin gewillt die Serie zu einem Ende zu bringen. Dazu wurden mehrere Versuche gestartet wie dies zu bewerkstelligen sei. Trotz „hin und her“ fand man letztlich einen Veröffentlichungs-Plan mit dem die Serie beendet werden kann. Nachdem die ersten 9 Folgen als Einzelfolgen mit jeweils eigenen Jewel-Cases veröffentlicht worden waren, wurden die letzten 4 Folgen kurz vor Weihnachten 2017 in einer 4 CD-Box zum Kauf angeboten. Erfreulich war dabei, dass der Käufer trotz Sparmaßnahmen nicht auf die Covermotive verzichten musste. Ein 2 seitiges Booklet präsentiert die Cover der Folgen 10 bis 12. Weiter findet man darin ein 1 Seiten langes Statement von Dennis Rohling, Verena Rohling und Michael Eickhorst. Schade, dass man ihren Autor Sebastian Weber nicht zu Wort kommen lässt. Darüber hinaus weist die Box auch noch die Namen jener Unterstützer auf, die der Serie eine finanzielle Unterstützung zukommen haben lassen.
Ich habe in den letzten 2 Wochen mein Ohr auf die Serie gelegt und möchte euch hier meine Meinung zu den einzelnen Folgen sowie zur ganzen Serie mitteilen. Diese kann teilweise Spoiler beinhalten. Viel Spaß!
Partitur 1 – Wolferl: Der Zufall will es, dass der Arzt Dr. Justus Resch und der wohl bekannteste österreichische Komponist der Geschichte gemeinsam auf Mörderjagd gehen. Was auf den ersten Blick nach einem klassischen historischen Krimi aussieht, entpuppt sich nach dem Hören als unheimliche Mystery-Gruselstory. Der Anfang ist durch viele witzige und humorvolle Dialoge gekennzeichnet. Je länger das Hörspiel dauert, umso unheimlicher und gruseliger gestaltet sich die Atmosphäre. Am Ende dürfen wir uns auf ein packendes Finale freuen.
Amadeus trifft bereits in der ersten Folge genau den richtigen Ton. Ein charismatisches Heldenduo, eine unheimliche Mysterystory, und dazu eine gelungene musikalische Untermalung geben ein wunderbares Hörerlebnis ab.
Partitur 2 – Rosignolo: Justus Resch und Amadeus Mozart sind in Wien angekommen. Beide haben sich seit ihrem Erlebnis mit dem „Wolf(erl)“ aus den Augen verloren. Resch hat eine Stellung als Leibarzt gefunden, Amadeus seine Stellung beim Colloredo verloren. Im teutschen Nationaltheater treffen sie sich wieder und werden zugleich Zeugen eines Mordes. Nach der Beisetzung werden Amadeus und Resch auf ein Fest eines stadtbekannten Buchdruckers eingeladen. Dort hören sie den Gesang der Verstorbenen. Dann ist Amadeus plötzlich verschwunden und Resch geht auf die Suche nach ihm...
Rosignolo erweist sich als eine würdige Fortsetzung innerhalb der Serie. Diesmal dürfen wir uns auf einen historischen Krimi in Mysteryatmosphäre im Opernmilieu freuen. Amadeus und Resch bilden abermals ein kongeniales Duo und sorgen gemeinsam mit Jürgen Kluckert als Erzähler für eine unterhaltsame Hörspielstunde. Ein „Buch“ lässt darauf schließen, dass sich langsam eine allumfassende Rahmenhandlung anbahnt.
Partitur 3 – Schofar: Unser gegensätzliches Heldenduo Amadeus und Resch verschlägt es in Partitur 3 in eine alte Wiener Franziskanerkirche. Amadeus soll den Posten eines Organisten übernehmen. Dort werden sie nicht nur mit einer beschädigten Orgel und dem einen oder anderen Vorurteil der katholischen Kirche konfrontiert, sondern auch mit dem ungeklärten Verschwinden von Amadeus Vorgängern. Mozart wäre nicht Mozart wenn er sich nicht dafür interessieren würde. Als seine Ermittlungen voran schreiten, passiert ein grausamer Mord. Die Lösung des Rätsels scheint unter der Kirche, in den Katakomben zu liegen.
Partitur 3 „Schofar“ bildet einen gelungenen Abschluss des Amadeus-Auftaktes 2012. Amadeus und Resch geben einmal mehr wunderbare historische Ermittler ab, die mit Wortwitz und originellen Methoden in diesem Mysterykrimi voll zu überzeugen wissen. Dazu kreiert die Musik Emotionen, Gefühle und Bilder im Kopf.
Partitur 4 – Faustus: Die Geschichte trägt diesmal den Namen einer literarischen Persönlichkeit. „Faustus“ ist eine Krimigeschichte, wie sie nur die damalige Zeit hervorbringen konnte. Philosophische, religiöse, künstlerische und wissenschaftliche Themen werden miteinander verbunden und begleiten den aufmerksamen Hörer über die gesamte Zeit des Hörspiels. Die Handlung zeigt das Dilemma der damaligen wissenschaftlichen Forschung auf. Diese stand zu jener Zeit oftmals im Widerspruch zu den vorherrschenden theologischen Grundsätzen aber auch oft mit den gesetzlichen Gegebenheiten. Und mitten darunter stehen unsere beiden durch die 3 vorherigen Folgen bereits liebgewonnenen Protagonisten Amadeus und Resch, die sich auf machen einen Mörder zu finden. Wie in den Folgen zuvor, ist der Hörer lange Zeit im unklaren darüber ob es sich um eine „natürliche“ oder „übernatürliche“ Macht handelt, die für den grausamen Mord verantwortlich ist. Literatur, Kunst, Religion, Philosophie und Wissenschaft treffen diesmal auf einander und sorgen für einen spannenden und unheimlichen Kriminalfall.
Partitur 5 – Samiel: In der Folge 5 mit dem Namen Samiel verschlägt es Amadeus und Resch ins Wiener Umland nach Auhof und in den späteren Lainzer Tiergarten. Niemand geringerer als seine kaiserliche Majestät Josef II hat Amadeus und eine Reihe anderer Persönlichkeiten eingeladen. Amadeus nimmt seinen Freund Resch mit, damit dieser auf andere Gedanken kommen kann. Justus Resch entgeht einem Attentat nur schwer verletzt. In weiterer Folge spielen ein unheimlicher Fremder mit Namen Samiel, Amadeus hervorragendes Gehör und die Fähigkeit Menschen mit dem Spiel der Instrumente zu vergleichen eine wichtige Rolle. Am Ende sind nicht nur Amadeus und Resch sondern auch der Kaiser selbst in großer Gefahr.
In der bereits fünften Folge können wir uns auf altbekannte Stärken, nämlich Wortwitz und unterhaltsame Geplänkel der Protagonisten und dem Auftritt einer neuen und unbekannten Gefahr, Samiel, freuen. Die Rahmenhandlung ist nur von untergeordneter Bedeutung, wenngleich sie um einen möglichen Handlungsstrang, jener rund um den unbekannten Fremden, erweitert wird. Wieder ein sehr schönes Hörerlebnis, das wenn überhaupt nur durch die elektronisch verstellte Stimme des Samiels, etwas getrübt wird. Hier hätte eine tiefe und verständlichere Stimme besser gepasst. Mit Folge 5 wird überdies das alte Artwork mit realen Fotos der Schauplätze und Handlungen und einem langsam verändernden Mozartbild zugunsten von gemalten Covermotiven ausgetauscht.
Partitur 6 – Teutobochus: Was ist der Teutobochus? Dieser Frage sowie der Frage nach dem Aufenthaltsort von Franziska versucht die Folge 6 auf dem Grund zu gehen.
Ein Besuch bei der kranken Bärbel Glatzeder bringt dabei wichtige Hinweise. Justus hat eine Vision wie die Entführung von Franziska abgelaufen ist. Währenddessen muss sich der Kaiser, als auch die Kirche und die Forschung mit einem geheimnisvollen Fund von Gebeinen in der Hallstätter Grube herum schlagen. Nachdem sich Kirche und Forschung nicht über die Erklärung dieses Fundes im Klaren sind, wird Justus Resch als Vermittler herbei gerufen. Die Suche nach Franziska nimmt eine überraschende Wendung. Wir erleben ein Ende mit einem Knalleffekt.
Mit dem „Teutobochus“ erleben wir die erste Folge der Serie, die sich hauptsächlich um die große Rahmenhandlung dreht. Man sollte also im Gegensatz zu den vorigen Folgen Vorkenntnisse besitzen. Dieses Hörspiel kann nicht für sich alleine stehen. Das macht dem Fan der Serie wenig. Man wird gut unterhalten, wenngleich mir die Geschichte nicht ganz so gut gefällt wie die vorigen. Dies liegt in erster Linie daran, dass sie eine reine Fortsetzung ist und eben keinen echten Anfang und Ende vorweisen kann. Man möchte sofort weiter hören um zu wissen wie die noch offenen Fragen beantwortet werden. Der Gegensatz zwischen den Erkenntnissen der Kirche und den Erkenntnissen der Forschung wird sehr schön aufgezeigt. Die Reformbewegung der Aufklärung macht sich wie schon in Folge 4 bemerkbar.
Ich habe in den letzten 2 Wochen mein Ohr auf die Serie gelegt und möchte euch hier meine Meinung zu den einzelnen Folgen sowie zur ganzen Serie mitteilen. Diese kann teilweise Spoiler beinhalten. Viel Spaß!
Partitur 1 – Wolferl: Der Zufall will es, dass der Arzt Dr. Justus Resch und der wohl bekannteste österreichische Komponist der Geschichte gemeinsam auf Mörderjagd gehen. Was auf den ersten Blick nach einem klassischen historischen Krimi aussieht, entpuppt sich nach dem Hören als unheimliche Mystery-Gruselstory. Der Anfang ist durch viele witzige und humorvolle Dialoge gekennzeichnet. Je länger das Hörspiel dauert, umso unheimlicher und gruseliger gestaltet sich die Atmosphäre. Am Ende dürfen wir uns auf ein packendes Finale freuen.
Amadeus trifft bereits in der ersten Folge genau den richtigen Ton. Ein charismatisches Heldenduo, eine unheimliche Mysterystory, und dazu eine gelungene musikalische Untermalung geben ein wunderbares Hörerlebnis ab.
Partitur 2 – Rosignolo: Justus Resch und Amadeus Mozart sind in Wien angekommen. Beide haben sich seit ihrem Erlebnis mit dem „Wolf(erl)“ aus den Augen verloren. Resch hat eine Stellung als Leibarzt gefunden, Amadeus seine Stellung beim Colloredo verloren. Im teutschen Nationaltheater treffen sie sich wieder und werden zugleich Zeugen eines Mordes. Nach der Beisetzung werden Amadeus und Resch auf ein Fest eines stadtbekannten Buchdruckers eingeladen. Dort hören sie den Gesang der Verstorbenen. Dann ist Amadeus plötzlich verschwunden und Resch geht auf die Suche nach ihm...
Rosignolo erweist sich als eine würdige Fortsetzung innerhalb der Serie. Diesmal dürfen wir uns auf einen historischen Krimi in Mysteryatmosphäre im Opernmilieu freuen. Amadeus und Resch bilden abermals ein kongeniales Duo und sorgen gemeinsam mit Jürgen Kluckert als Erzähler für eine unterhaltsame Hörspielstunde. Ein „Buch“ lässt darauf schließen, dass sich langsam eine allumfassende Rahmenhandlung anbahnt.
Partitur 3 – Schofar: Unser gegensätzliches Heldenduo Amadeus und Resch verschlägt es in Partitur 3 in eine alte Wiener Franziskanerkirche. Amadeus soll den Posten eines Organisten übernehmen. Dort werden sie nicht nur mit einer beschädigten Orgel und dem einen oder anderen Vorurteil der katholischen Kirche konfrontiert, sondern auch mit dem ungeklärten Verschwinden von Amadeus Vorgängern. Mozart wäre nicht Mozart wenn er sich nicht dafür interessieren würde. Als seine Ermittlungen voran schreiten, passiert ein grausamer Mord. Die Lösung des Rätsels scheint unter der Kirche, in den Katakomben zu liegen.
Partitur 3 „Schofar“ bildet einen gelungenen Abschluss des Amadeus-Auftaktes 2012. Amadeus und Resch geben einmal mehr wunderbare historische Ermittler ab, die mit Wortwitz und originellen Methoden in diesem Mysterykrimi voll zu überzeugen wissen. Dazu kreiert die Musik Emotionen, Gefühle und Bilder im Kopf.
Partitur 4 – Faustus: Die Geschichte trägt diesmal den Namen einer literarischen Persönlichkeit. „Faustus“ ist eine Krimigeschichte, wie sie nur die damalige Zeit hervorbringen konnte. Philosophische, religiöse, künstlerische und wissenschaftliche Themen werden miteinander verbunden und begleiten den aufmerksamen Hörer über die gesamte Zeit des Hörspiels. Die Handlung zeigt das Dilemma der damaligen wissenschaftlichen Forschung auf. Diese stand zu jener Zeit oftmals im Widerspruch zu den vorherrschenden theologischen Grundsätzen aber auch oft mit den gesetzlichen Gegebenheiten. Und mitten darunter stehen unsere beiden durch die 3 vorherigen Folgen bereits liebgewonnenen Protagonisten Amadeus und Resch, die sich auf machen einen Mörder zu finden. Wie in den Folgen zuvor, ist der Hörer lange Zeit im unklaren darüber ob es sich um eine „natürliche“ oder „übernatürliche“ Macht handelt, die für den grausamen Mord verantwortlich ist. Literatur, Kunst, Religion, Philosophie und Wissenschaft treffen diesmal auf einander und sorgen für einen spannenden und unheimlichen Kriminalfall.
Partitur 5 – Samiel: In der Folge 5 mit dem Namen Samiel verschlägt es Amadeus und Resch ins Wiener Umland nach Auhof und in den späteren Lainzer Tiergarten. Niemand geringerer als seine kaiserliche Majestät Josef II hat Amadeus und eine Reihe anderer Persönlichkeiten eingeladen. Amadeus nimmt seinen Freund Resch mit, damit dieser auf andere Gedanken kommen kann. Justus Resch entgeht einem Attentat nur schwer verletzt. In weiterer Folge spielen ein unheimlicher Fremder mit Namen Samiel, Amadeus hervorragendes Gehör und die Fähigkeit Menschen mit dem Spiel der Instrumente zu vergleichen eine wichtige Rolle. Am Ende sind nicht nur Amadeus und Resch sondern auch der Kaiser selbst in großer Gefahr.
In der bereits fünften Folge können wir uns auf altbekannte Stärken, nämlich Wortwitz und unterhaltsame Geplänkel der Protagonisten und dem Auftritt einer neuen und unbekannten Gefahr, Samiel, freuen. Die Rahmenhandlung ist nur von untergeordneter Bedeutung, wenngleich sie um einen möglichen Handlungsstrang, jener rund um den unbekannten Fremden, erweitert wird. Wieder ein sehr schönes Hörerlebnis, das wenn überhaupt nur durch die elektronisch verstellte Stimme des Samiels, etwas getrübt wird. Hier hätte eine tiefe und verständlichere Stimme besser gepasst. Mit Folge 5 wird überdies das alte Artwork mit realen Fotos der Schauplätze und Handlungen und einem langsam verändernden Mozartbild zugunsten von gemalten Covermotiven ausgetauscht.
Partitur 6 – Teutobochus: Was ist der Teutobochus? Dieser Frage sowie der Frage nach dem Aufenthaltsort von Franziska versucht die Folge 6 auf dem Grund zu gehen.
Ein Besuch bei der kranken Bärbel Glatzeder bringt dabei wichtige Hinweise. Justus hat eine Vision wie die Entführung von Franziska abgelaufen ist. Währenddessen muss sich der Kaiser, als auch die Kirche und die Forschung mit einem geheimnisvollen Fund von Gebeinen in der Hallstätter Grube herum schlagen. Nachdem sich Kirche und Forschung nicht über die Erklärung dieses Fundes im Klaren sind, wird Justus Resch als Vermittler herbei gerufen. Die Suche nach Franziska nimmt eine überraschende Wendung. Wir erleben ein Ende mit einem Knalleffekt.
Mit dem „Teutobochus“ erleben wir die erste Folge der Serie, die sich hauptsächlich um die große Rahmenhandlung dreht. Man sollte also im Gegensatz zu den vorigen Folgen Vorkenntnisse besitzen. Dieses Hörspiel kann nicht für sich alleine stehen. Das macht dem Fan der Serie wenig. Man wird gut unterhalten, wenngleich mir die Geschichte nicht ganz so gut gefällt wie die vorigen. Dies liegt in erster Linie daran, dass sie eine reine Fortsetzung ist und eben keinen echten Anfang und Ende vorweisen kann. Man möchte sofort weiter hören um zu wissen wie die noch offenen Fragen beantwortet werden. Der Gegensatz zwischen den Erkenntnissen der Kirche und den Erkenntnissen der Forschung wird sehr schön aufgezeigt. Die Reformbewegung der Aufklärung macht sich wie schon in Folge 4 bemerkbar.