Bekannt oder nicht

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    • Bekannt oder nicht

      Hallo liebe Hörspiel Freunde

      Im Akte X Thread stiess ich auf folgende Aussage:

      "... und warum bist Du es nicht geworden? Sieht ja so aus, als wäre der Regisseur, der es gemacht hat, eher ein Neuling im Hörspiel."

      Und da auch bei unserer Ankündigung die Frage auftauchte


      "Sprecher = Amateure ? Ist das richtig zu deuten?"

      interessiert mich da Eure Meinung.

      Irgendwann, das ist nun mal so im Leben, werden alle bekannten Stimmen verstummen. Es werden alle bekannten Regisseure und Produzenten anderswo ihre Arbeit machen.

      Was tut ihr dann? Hört ihr auf, Hörspiele zu hören? Wird dann der Markt zum Erliegen kommen?

      Mich, aus Produzentensicht mit neuen, unbekannteren Stimmen, interessiert hier, was ihr so denkt, wie es in ferner Zukunft weitergeht. Hört Ihr Hörspiele nur mit bekannten Stimmen? Sind Hörspiele schlechter, weil sie von Neulingen produziert werden? Sollte man Neuen keine Chancen geben? Was ist schlimm daran, wenn es andere als die bekannten machen?

      Ja, das ist mein Ansatz bei einer hoffentlich friedlichen Diskussion :smile:
      Ein Tag ohne Lächeln ist ein verschenkter Tag (Charles Chaplin)
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    • Ich habe nichts gegen neue und unbekannte Stimmen -- sie sollten aber Talent und Ausbildung haben. Dann entdecke ich gern jemand und sage, "auf die/den achte ich in Zukunft mal". Aber es kommt eben doch oft genug vor, dass in Hörspielen "Nachwuchsförderung" betrieben wird, bei dem man merkt, dass die Stimmen nicht ausgebildet sind, was sich in hölzernem Ausdruck niederschlägt. Und das muss nicht sein, denn das schadet dem Ansehen des Sprecherberufs.

      Das Entsprechende gilt für Neulinge in der Regie.
      Versuchen Sie es. Manche Menschen sind in der Lage, es zu vermeiden, dass man sie wahrnimmt.
    • Vielen Dank für den interessanten thread :thumbup:

      Es liegt in der Natur des Daseins, dass Menschen kommen und gehen. Auch Hörspielsprecher, Regisseure und andere an Hörspielen beteiligten Menschen müssen leider irgendwann gehen. Das ist durchaus traurig, aber dieser Tatsache muss sich jeder Hörspielfan stellen. Das Schöne wiederum ist, dass auch wieder neue Regisseure und neue Sprecher auftauchen und in die Fussstapfen der "Gegangenen" treten. Anfangs sind diese Fussstapfen sicherlich zu groß aber viele wachsen hinein oder kreieren im besten Fall ihre eigenen "Fussstapfen", die ihre Arbeit einzigartig macht.

      Ich für mich kann sagen, dass ich mich über neue Stimmen und auch über neue Regisseure freue. Ich weiß noch, wie ich "Open the door" gehört habe, mir dachte "wow" und Marco Göllner war mir plötzlich ein Begriff. Jeder Sprecher, Regisseur usw. muss sich zuerst einmal einen Namen machen, muss mit seiner Arbeit überzeugen (wie auch Altgediente Qualität abliefern müssen um nicht in eine negative Schublade eingeordnet zu werden). Bei einem komplett unbekannten Cast und Regisseur bin ich zu Beginn sicherlich etwas skeptischer als bei lauter bekannten Namen, aber auf der anderen Seite freue ich mich über neue Stimmen und auch neue Herangehensweisen von neuen Regisseuren. Denn von Nathan & Co, so genial sie teilweise auch sind, hat man sich natürlich auch bis zu einem gewissen Teil auch satt gehört. Und Produktionen mit bekannten Namen, die in mehreren verschiedenen Produktionen von verschiedenen Labeln werden leicht austauschbar. Man weiß dann nicht ob man sich in der Serie X oder in der Serie Y befindet, weil "alles gleich klingt" und "die selben Namen mit sprechen". Eine Produktion von neuen Machern mit neuen Stimmen, hat neben dem Nachteil, dass der Käufer skeptisch ist und das Vorurteil einer Amateurproduktion schnell ausgesprochen wird, den großen Vorteil, dass man etwas Neues und etwas ganz Typisches auf die Beine stellen kann. Und bei mir überwiegt dann doch meistens Zweiteres. So haben mich kleine und unbekanntere Hörspielschmiede wie Ohrenkneifer, Ear4fears, innovative Fiction, Pandoras Play um nur einige zu nennen, meistens sehr gut unterhalten, auch wie sie noch nicht so bekannt in der Szene waren. Und als grenzenloser Optimist erwarte ich mir zuerst einmal etwas Neues und Innovatives von Neuen in der Branche.

      Um eine Antwort auf die Fragen zu geben:

      Hört Ihr Hörspiele nur mit bekannten Stimmen?
      Definitiv Nein!

      Sind Hörspiele schlechter, weil sie von Neulingen produziert werden?
      Döring, Göllner, Carsten Hermann, Simeon Hrissomalis und viele, viele anderen haben einmal angefangen und haben mich mit ihren Erstlingswerken meistens begeistert.

      Sollte man Neuen keine Chancen geben?
      Ganz im Gegenteil. Man sollte ihnen Chancen geben und ihnen auch die Zeit geben sich in ihre Richtung bewegen zu können und zu dürfen. Auch Sprecher, Regisseure, Hörspielmacher, Autoren usw. müssen sich entwickeln.

      Was ist schlimm daran, wenn es andere als die bekannten machen?
      Im Grunde gar nichts. Wie oben geschrieben, müssen aber auch sie sich beweisen. Und wenn sie gute Arbeit machen, dann sind sie vielleicht die Dörings, Sassenbergs, Erhardts der Zukunft.
    • In dem Wörtchen "neu" steckt ja erst mal keine Wertung, sondern das ist eine reine Tatsachenbeschreibung, die über Qualität rein gar nichts aussagt.

      Für mich ist immer die Qualität entscheidend.

      Das Neue oder das Alte ist für mich nicht von eigenem Wert.

      Um mal Beispiele zu nennen:

      Die Ohrenkneifer-Produktion IRIS fand ich top. Ein echtes Highlight. Da stimmte alles. Und dass diese Produktion von Leuten stammte, die ich vorher nicht kannte und die für mich einen neuen Weg des Herangehens an eine Geschichte gewählt haben, war dabei sicher von eigenem, wenn auch nicht alles entscheidendem Reiz. Auch freue ich mich immer über unverbrauchte, also noch nicht so oft gehörte Stimmen - sofern dies begleitet wird von einer professionellen Performance. Was ich gar nicht mag, sind hölzerne Vorträge irgendwelcher Laien-Sprecher.

      Das zweite Beispiel wäre Terra Mortis/ContamiNation Z: Auch hier für mich eine Produktion mit Beteiligten, die mir vorher unbekannt waren, und vielen Sprechern, die sonst in keinem Hörspiel zu hören sind. Erfrischend und gut, weil es vor allem auch gut gemacht ist.

      Dagegen gibt es etablierte Produktionen, die zu Ermüdungen bei mir führten. Der Döring-Kosmos mit seinen immergleichen Sprechern (Kerzel,...) und dem immergleichen Türquietschen und dem immergleichen Wasserhahngeräusch (oink-oink) und den immergleichen Kawumm-Momenten gehörten lange dazu, ehe mit den Wells-Vertonungen mal wieder vom Schema abgewichen wurde.
      Auch das Gruselkabinett hatte sich lange in eine Routine manövriert, bei der mir scheint, dass man sich ihrer endlich bewusst geworden ist und gegensteuert.

      Grundsätzlich lässt sich sagen, dass es natürlich einer Besonderheit bedarf, um aus der Masse herauszustechen, wenn man als Neuling noch nicht etabliert ist. Ein Ruf kann, wie ich in Bezug auf Döring oder dem Gruselkabinett darstellte, allerdings auch zum Fluch werden, wenn sich damit eine eher negative Erwartungshaltung zu verbinden beginnt.

      Wenn mich das Thema reizt, auch weil es von sonst niemandem bedient wird - wie etwa die TWD-Thematik bei ContamiNation Z -, dann greife ich gern auch bei Unbekannteren zu. Die Leistung muss dann aber auch stimmen. Bei mir gibt's da keinen Buddie-Bonus, und es gilt der alte Spruch:

      Es gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck.

      Ich möchte gute Produktionen hören und keine Amateurhörspiele; dafür gebe ich dann auch gern das Geld aus, dass es nun mal kostet - aber bei schlechten Leistungen würde ich mich veräppelt fühlen.

      Neulinge tun gut daran, Aufmerksamkeit über das Besondere zu erlangen. Wer braucht die zwölfte Geisterjäger-Thematik? Der Markt ist übersatt mit Sinclair und Hunter und Foster.
      Und wer braucht den zehnten Holmes?

      Nein, Mut zum eigenen!
      Wie IRIS oder ContamiNation Z oder Mark Brandis oder Gabriel Burns oder das Gruselkabinett oder oder oder.
      Das waren alles mal mutige Einsteiger.

      Um also zum Kern der Fragestellung zu kommen:

      Zu den etablierten und professionellen Produzenten stellen ambitionierte Amateure keine Alternative für mich dar. Eher würde ich aufhören, Hörspiele zu kaufen.

      Neue und unverbrauchte, aber talentierte und professionelle Hörspielmacher sind dagegen immer gern gesehen bzw. gehört. Sie bringen frische Impulse, neue Sichtweisen und sind wahrscheinlich die Etablierten von morgen.

      Denn auch die heutigen Größen am Markt haben ja mal klein angefangen. :)
    • @Fader
      Es gibt auch immer wieder Stimmen, die keine Ausbildung haben, aber trotzdem durch Talent und sofortiges Einfügen in die Sprache ihre Leistung bringen. Das erlebe ich seit Beginn an live mit. Talent UND Ausbildung ist nicht immer zwingend erforderlich, aus meiner Sicht und Erfahrung her. Talent ja.

      @Markus G.
      Ein schöner Ansatz, dem Du persönlich folgst. Und ein gewöhnt langer Beitrag, den ich einfach so stehen lassen möchte.

      @Hardenberg
      Du schreibst "ambitionierte Amateure". Da würde ich fragen, wann ist man ein Amateur? In unseren Produktionen z.B. sprechen Schauspieler und Synchronsprecher. Diese machen das zum größten Teil beruflich. Sind aber nicht bekannt sondern liefern ihre Leistungen mehr im Hintergrund ab (Dank neuer Regelungen auch endlich im Abspann aufgeführt). Bezeichnest Du das als Amateur?

      Natürlich gibt es auch die hölzern vorgetragenen Dinge. Da würde dann auch ich von "Amateur" sprechen, das ist schon klar.
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    • @ansuess: Niemand fragt bei einem Talent, das eine passend-zur-Rolle Top-Leistung bringt, ob und bei wem er/sie das gelernt hat. Es sind die, deren von Regisseuren verbissen als "das sollte so sein" verteidigten Sprachleistungen es ins kommerzielle Hörspiel geschafft haben, die den Ärger auslösen.

      Und da Du meine Frage im Akte-X-Thread zum Aufhänger gemacht hast: es ging mir nicht darum, dass jemand (in dem Fall Audible) nicht auch mal einem Neuling den Vorzug vor einem Profi geben "darf". Wenn dann aber am Ergebnis deutliche Regieschwächen zu hören sind, muss die Frage erlaubt sein, wie es zu dieser Entscheidung kam. Es muss ja irgendjemand gesagt haben, "den ja, den nicht, und zwar aus diesem Grund."
      Versuchen Sie es. Manche Menschen sind in der Lage, es zu vermeiden, dass man sie wahrnimmt.
    • Warum sind Amateure schlechter als Profis?
      Amateure machen Höspiele ja aus Liebe, während
      die Profis damit Geld verdienen, also ihren
      Lebensunterhalt damit verdienen.

      Ein Amateur kann in Ausbildung ja bedeutend weniger
      Zeit investieren als der Profi.
      Muss er deshalb schlechter sein?

      Auch Profis können sich ja wie Amateure verhalten,
      Beispiel ist die Geschichte um Zauberstern.

      ..
      Interplanar: Du hörst nicht zu, Du bist dabei! :applaus:
    • @Fader
      Ich hatte schon vorher viele Dinge bezüglich "Neu vs Alt" bzw. "Bekannt vs Unbekannt" gelesen und Deine Aussage ließ in meinem Hirn den einleitenden Text entstehen. Daher bist Du der Aufhänger, ohne Dich direkt zu meinen :)

      Ich war zwar bei Akte X im Studio, habe es aber selbst nicht gehört. Aber ich kenne Florian persönlich und auch seine Filmarbeiten, war oft genug selbst mit am Set. Ich will auch nichts verteidigen oder ähnliches. Mir geht es darum, Eure Meinungen zu erfahren und zu sehen, was Ihr so denkt über das Thema.
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    • Wenn ich da so drüber nachdenke, bin ich tatsächlich etwas zwiegespalten.

      Eigentlich gebe ich gerne neuen, unbekannten Stimmen eine Chance. Ich wähle die Hörspiele in erster Linie danach aus, was mich thematisch interessiert. Ich achte nicht zuerst auf den Sprechercast. Wenn es neue Stimmen sind und sie sind gut/talentiert, höre ich das Hörspiel auch gerne an. Wichtig für mich ist immer, dass die Stimmen in einem Dialog klar zu unterscheiden sind. Wenn Stimmklang, -farbe oder Betonung bei zwei oder mehr Sprechern im Dialog sehr ähnlich sind, habe ich Probleme, diese zu unterscheiden und auseinander zu halten. Und hier ist es mir dann auch egal, ob diese Aufgabe ein unbekannter Regisseur/Produzent (ich weiß jetzt nicht, wer für die Sprecherauswahl verantwortlich ist) macht, hauptsache die Qualität stimmt.

      Auf der anderen Seite bin ich auch eine Nostalgikerin. Ich liebe es, mir schon lange bekannte Hörspiele aus Kindertagen anzuhören und freue mich, die bekannten Stimmen wieder zu hören. Aber als jetzt erwachsene Hörerin fallen mir hier besonders die Regiefehler (z. B. unterschiedliche Aussprachen von dem gleichen Namen von unteschiedlichen Sprechern) auf. War halt auch nicht alles Gold, was zu Kindertagen geglänzt hat.

      Bei neuen Hörspielen mit altbekannten Stimmen denke ich mir manchmal auch: 'Schon wieder Sprecher xy?' Irgendwann hat man sich eine bekannte Stimme auch übergehört. Da gebe ich gerne Neueinsteigern eine Chance.

      Also kurz zusammengefasst ist für mich wichtig:

      • Thematik/Genre ist für mich erstmal das ausschlaggebende Auswahlkriterium eines Hörspiels
      • Neue/unbekannte Stimme gerne, wenn sie talentiert/gut ausgebildet ist
      • Gute Unterscheidbarkeit von Sprechern in Dialogen
      • Bekannte Stimmen ja, aber bitte nicht gefühlt in jedem zweiten Hörspiel

      :moin2:
    • Zu "Sprecher zu oft im Einsatz?" könnte man natürlich auch ein Thema eröffnen, weil ich persönlich da auch kein Freund von bin. Daher wechselt bei uns auch oft der Cast (bis auf die Ur- und Stammbesetzung).

      Ich denke, dass man davon ausgehen kann, dass eine schlechte Sprecherleitung natürlich auch in den Ohren wehtun kann. Aber auch das kann bekannten Stimmen passieren.
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    • Hört Ihr Hörspiele nur mit bekannten Stimmen?
      Definitiv Nein!

      Sind Hörspiele schlechter, weil sie von Neulingen produziert werden?
      Nein.

      Sollte man Neuen keine Chancen geben?
      Nein.

      Was ist schlimm daran, wenn es andere als die bekannten machen?
      Nichts.

      Die Namen von heute, waren gestern noch No Names. Wenn man neuen Dingen/Menschen keine Chance gibt, kann es ja keine Entwicklung geben. Es paart sich natürlich gerne ein "Der/die/das ist neu und kann nixx!" mit einem subjektiven Nichtgefallen. Aber jeder der etwas künstlerisch herstellt verdient mehrere Chancen sich zu subjektiv zu beweisen - ob mir das Abgelieferte denn gefällt oder nicht! Nur weil mir etwas nicht zusagt, heißt das nicht, das der Belieferer nichts kann... :D
    • Hätte man mich in 1998 gefragt "Werden in 2018 die Hörspielrollen immer noch von Menschen gesprochen oder haben die Nachfolger vom Pophead dann längst das Kommando übernommen", dann hätte ich geantwortet "In 20 Jahren gibt´s keine Sprecher aus Fleisch und Blut mehr".

      Ist mir ganz recht, dass das bisher nicht so gekommen ist, man hängt ja doch als einigen Sprechern. Zur Eingangsfrage, in "ferner Zukunft" gibt es aber bestimmt keine "neuen, unbekannteren Stimmen" menschlicher Natur mehr. Dauert halt alles immer länger als man glaubt.
      "The period of the Daddschals dominion is generally set at forty days, the first day being like a year, the second like a month, the third like a week, and the remainder “like your days,” that is, days of normal duration (Kašmīrī, p. 112)"
    • Für mich persönlich spricht überhaupt nichts gegen unbekannte Sprecher, neue Regisseure oder gar ein ganzes Team, das neu am Markt ist. Wichtig ist allerdings, dass jeder einzelne sein Handwerk gut abliefert. Dabei ist es völlig egal, ob es sich um die Sprecher, dem Regisseur, dem Skript-Autor etc. handelt.
      Talent ist dabei natürlich absolut wichtig! Eine entsprechende Ausbildung wäre aber auch nicht verkehrt, denn damit könnte unter Umständen das Talent noch viel mehr gefördert und herausgekitzelt werden.
      Ich find es immer schade, wenn es nach ersten Veröffentlichungen dann heißt: "Gut gewollt ist noch lange nicht gut gekonnt."

      Auf jedem Fall würde ich nie sagen, ich kaufe mir keine Hörspiele, weil da neue und unbekannte Sprecher mitwirken. Das wäre doch völliger Quatsch. Jeder Sprecher war doch irgendwann mal ein Neuling. :zustimm:
    • 2 Dinge möchte ich auch noch los werden.

      Ich kann auch sehr gut über Sprecher hinweghören, die ihre Sache nicht so gut machen. Da zählt für mich dann doch die Geschichte. Ist die Geschichte sehr gelungen, dann habe ich daran auch Spass selbst wenn es Laien vortragen. Umgekehrt können die besten Sprecher der Welt eine schlechte Geschichte auch nicht retten.

      @Buratino: Zauberstern hat in ihrer Situation das einzig richtige gemacht. Von daher hat man sich höchst professionell verhalten. Amateurhaft wäre es gewesen weiterzumachen, wenn es aus verschiedensten Gründen nicht funktioniert und so seine Existenz damit aufs Spiel zu setzen.
    • ansuess schrieb:

      Irgendwann, das ist nun mal so im Leben, werden alle bekannten Stimmen verstummen. Es werden alle bekannten Regisseure und Produzenten anderswo ihre Arbeit machen.
      Was tut ihr dann? Hört ihr auf, Hörspiele zu hören?

      Auf mich wirken diese Sätze irgendwie komisch ausgedrückt.
      Sie klingen nämlich, als würden die jetzigen Stimmen und Produzenten "wegsterben" bzw. "abwandern", während wir Hörer gar nicht altern/ uns nicht verändern, sondern unter den genau gleichen Voraussetzungen wie 2017 weiterhören möchten. ;)

      Und warum sollte durch den Tod bekannter Sprecher bzw. deren Aufhören "der Markt zum Erliegen kommen"?
      Weil wir alle komplett eingleisig auf die guten, alten Stimmen gepolt sind? ?(
      Immer nur ein und dieselbe Hand voll Produzenten wollen?
      Das finde ich jetzt ein bisschen weit hergeholt.
      Es sind, seit ich höre, schon sehr viele Sprecher, die ich besonders geschätzt habe, verstorben oder ausgeschieden, aber so ist nun mal das Leben.
      Es kommen doch auch immer wieder gute Leute nach.
      In den 70ern und 80ern waren auch nicht alle Sprecher top :pfeifen: , genau wie heutzutage.

      ansuess schrieb:

      Mich, aus Produzentensicht mit neuen, unbekannteren Stimmen, interessiert hier, was ihr so denkt, wie es in ferner Zukunft weitergeht. Hört Ihr Hörspiele nur mit bekannten Stimmen? Sind Hörspiele schlechter, weil sie von Neulingen produziert werden? Sollte man Neuen keine Chancen geben? Was ist schlimm daran, wenn es andere als die bekannten machen?
      In ferner Zukunft? Wie fern? Zwanzig Jahre?
      Nun, weiß ich, ob ich dann noch da bin? Ob ich noch klar genug bin, Hörspiele zu hören? Ob ich es schlichtweg noch tun mag? ;)
      Natürlich sollte man Neulingen eine Chance geben, wenn sie gut produzieren, es ist schließlich jeder mal neu in dem Metier gewesen, ob nun als Sprecher oder Produzent.
      Hörspiele nur mit bekannten Stimmen? Von mir ein klares Nein!, denn sie sind nicht das Erste, worauf ich beim Kauf eines Hörspiels achte.
      Wenn mich das Thema nicht interessiert, können die beliebtesten Sprecher mit dabei sein, und ich greife nicht zu.
      Aber die unbekannten Stimmen sollten halt eine gewisse Qualität aufweisen, wenn der Produzent für sein Hörspiel Geld haben möchte und es sich nicht "nur" um eine Gratissache handelt.
      (Wobei es gerade bei Letzteren mittlerweile sehr viele mit hohem Niveau gibt, die sich kaum noch von kommerziellen Produktionen unterscheiden.)
    • @Agatha
      Genau deswegen habe ich es so geschrieben. Zum Nachdenken und interpretieren. Vielleicht als Spielszene zu verstehen? Was würde ich machen, wenn ich dann noch da bin und auch geistig auf der Höhe aber die Sprecher und Produzenten weg?

      Und nein, natürlich wollen nicht ALLE IMMER die GLEICHEN. Das wäre wirklich (weit?) hergeholt. Aber vielleicht ist es ja doch bei manchen so?

      Und meine aufgeworfenen Fragen muss man auch gar nicht als Frage an sich beantworten. Ich finde es sehr interessant, welche Antworten kommen. :)
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    • ansuess schrieb:

      Was würde ich machen, wenn ich dann noch da bin und auch geistig auf der Höhe aber die Sprecher und Produzenten weg?
      Ach, ich gehe halt davon aus, dass, bis die jetzigen Produzenten alle tatsächlich aufhören, längst neue Leute "nachgewachsen" sind, mit deren Hörspielen ich mich dann sicher auch schon angefreundet habe.
      Ich hoffe, die Übergänge werden da fließend sein und wir keinesfalls mal komplett "auf dem Trockenen" sitzen.
      Es sei denn, das Hörspiel gerät generell weiter weiter ins Abseits, aber das ist ein anderes Thema.

      ansuess schrieb:

      Aber vielleicht ist es ja doch bei manchen so?
      Nun, das kann durchaus sein, aber für die kann ich nicht sprechen, sondern nur für mich. ;)
    • Auch wenn ich mich unbeliebt mache.

      Viele Serien klingen immer wieder gleich was an den gleichen Sprecher liegt.
      Etwas mehr Mut für ungewöhnlichen Stimmen , das kann eine Serie auch prägen.

      Das sieht man momentan an Weltenbummler und Meisterdiebe was ich nicht erwartet habe.
    • Der Kauf eines Hoerspiels ist ein Riskio, da man damit Geld und Zeit verschwenden kann. Deshalb greife ich gerne zu Bewaehrtem. Z.B. bei Oliver Doering und Marco Goellner oder Sven Stricker oder Leonard Koppelmann oder anderen weiss ich halt was ich zu erwarten habe. Aber das heisst ja nicht, dass man neuen Produzenten keine Chance gibt. Goellner und Doering und all die anderen waren ja auch mal "neu". Die Herausforderung fuer die neuen Produzenten ist es, sich in dem schon vollen Hoerspielwasser zu etablieren und sich selber einen Namen zu machen. Das geht. Aber es braucht dazu auch konsistent hohe Qualitaet der Hoerspiele. Oft schlaegt eine Serie schon mit dem ersten Hoerspiel ein. Im Prinzip ist fuer mich jeder Produzent offen zum Kauf seiner Produkte. Etablierte haben es da schon ein bisschen einfacher (oder auch schwerer - wenn es da eine Negativerfahrung im Bezug zu deren Hoerspielen gab), da ich weiss, was ich zu erwarten habe. Bei neuen Produzenten, muss schon ein bisschen mehr Tramtram, Aufmerksamkeit, PR, Hoerproben her, um sich ein Bild zu machen um dann den Schritt zu gehen, um sich das Hoerspiel zu kaufen.