Fabula Obscura 1 – Das McCready Erbe

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    • Fabula Obscura 1 – Das McCready Erbe

      Fabula Obscura 1 – Das McCready Erbe

      Inhalt: 1924 - Der Engländer William Campbell erbt die Plantage eines ihm völlig unbekannten Verwandten in New Orleans.
      Traumatisiert von den Wirren des großen Krieges, der in Europa tobte, nimmt er diese Erbschaft mit Freuden an, um ein neues Leben zu beginnen.
      Seine Euphorie über das unerwartete Erbe und den damit verbundenen Reichtum wird jedoch schnell getrübt, als es auf der Plantage zu merkwürdigen Todesfällen kommt und William beinahe selbst Opfer eines Anschlages wird.
      Wer zieht im Hintergrund die Fäden?
      Wurde auch sein Erbonkel Opfer eines Anschlages?
      Und was hat es mit den seltsamen nächtlichen Ritualen der Plantagenarbeiter auf sich?
      Als William den Geschehnissen auf die Spur kommt, muss er feststellen, dass sein Gegner bereits ein tödliches Schicksal für ihn bereit hält ...

      Persönliche Meinung: Mit November 2013 betritt ein neues Label mit einer eigenständigen Reihe unsere Hörspielwelt. Das Label trägt den Namen Rubikon-Hörspiele. Einer der „Macher“, Frank Butgereit, ist ein Hörspielfan, der seit vielen Jahren in Hörspielforen, wie hoergruselspiele.de postet. Der Name der Reihe heißt Fabula Obscura. Nach Angaben von RUBIKON-Hörspiele wird das Genre „im Bereich des Übersinnlichen“ einzuordnen sein. Folge 1 wird auf dem Cover als Mystery-Krimi tituliert. Inspiriert wurden die ersten beiden Folgen von niemand geringerem als H.P. Lovecraft, wobei nur einzelne Elemente des Lovecraft Universum verwendet werden sollen.
      Ich als großer Gruselfan war natürlich sofort Feuer und Flamme für eine neue Grusel-Mystery-Reihe. Trotzdem ist mir bewusst, dass der eine oder andere Hörspielfan sicherlich enttäuscht aufschreien könnte, weil die Branche ohnehin bereits sehr viele (zu viele?) Gruselhörspiele hervorbringt. Ich war gespannt, ob dies eine Reihe ist, die unsere Hörspielwelt noch braucht...

      Story: Gut – Die Geschichte rund um die Erbschaft einer Plantage auf der es zu seltsamen Todesfällen kommt und der Voodoo-Kult gehuldigt wird, klingt bekannt. Bereits der EUROPA-Klassiker „Insel der Zombies“ hatte ähnliche Elemente zu bieten. Anders als H.G.Francis spendiert Frank Butgreit der Geschichte deutlich mehr „Substanz“ und Hintergrundgeschichte. Abgesehen vom kurzweiligen und gruseligen Beginn, nimmt sich die Geschichte Zeit die einzelnen Protagonisten vorzustellen und eine unheimliche Atmosphäre aufzubauen. So dauert es rund ein Drittel der Spielzeit bis die ersten spannenden und mysteriösen Vorkommnisse auftreten. Trotzdem hat der relativ lange Einstieg in mir keine Langeweile verursacht. So hatte man genügend Zeit in die Geschichte einzutauchen und sich auf der Plantage mit seinen Bewohnern zu orientieren. Ab diesem Moment nimmt das Hörspiel langsam Tempo auf. Die Vermutung wer denn tatsächlich hinter den Ereignissen steckt, wird nun bestätigt und es wird vor allem der Frage nachgegangen warum diese Geschehnisse passieren. Das Finale ist kurz gehalten und bietet ein für mich überraschendes „böses“ Ende. Aber Vorsicht, mit Ablauf der Schlussmelodie ist das Hörspiel noch nicht zu Ende.
      Die Geschichte ist keine knackige, kurze und Grusel-Action orientierte Story sondern erinnert ein wenig an TITANIAs Gruselkabinett. Auf Grund der Hintergrundgeschichte und der vielen Details, die einem geboten werden, konnte ich mich die gesamte Laufzeit von rund 75 Minuten gut unterhalten. Ein wenig höheres Tempo hätte aber dem Hörspiel durchaus gut getan.

      Sprecher: Gut – Auch wenn hier ein neues Label seine ersten Gehversuch macht, so kommen fast nur bekannte Sprecher wie Wolfgang Rüter (Erzähler), Torsten Münchow (William) oder Bert Stevens (Nolan) zum Einsatz. Als TSB-Fan freut es mich natürlich immer wieder Helmut Winkelmann (McCready) in einer Rolle zu hören. Alle bieten eine gute Leistung und fallen nicht negativ auf. Zwei Ausnahmen möchte ich nicht unerwähnt lassen. Michael Ojake als Obasi gefällt mir sehr gut. Er passt auf Grund seines Akzentes perfekt für diese Rolle und sorgt damit auch dafür, dass im Hörer tatsächlich ein Bild einer Plantage mit schwarzen Arbeitern entsteht. Weniger gut gefiel mir Lena Sabine Berg, deren Auftritt mehr einem Vortrag glich.

      Musik/Geräusche: Gut – Die „Titelmelodie“ erinnert mich ein wenig an Musikstücke der Band Santiano. Sie bietet kein klassisches Grusel-Thema und lässt sich schwer in eine Schublade pressen. Das Hörspiel liefert meistens die passende Musik. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass das jeweilige Thema nicht zu einer Geschichte in den Zwanzigern passt. Insgesamt kann man aber von einer guten musikalischen Untermalung sprechen, die den Hörer in die richtige Stimmung bringt.
      Die Geräuschkulisse ist sehr gut gelungen. Jede Szene bietet die passende Geräuschkulisse. Erzählungen, wie McCreadys Brief oder Williams Traum bieten immer die dazu passenden Geräusche im Hintergrund. Es sind immer viele kleine Details zu hören. Sei es die Fliege, die herum schwirrt, das Donnergrollen, das langsam lauter wird, die Voodoo-Trommeln, die mal ganz leise im Hintergrund oder dann auch sehr laut im Vordergrund zu hören sind oder auch der Klang des Oldtimers, der vorher noch angekurbelt werden muss. Alle zusammen sorgen für eine perfekte rund um Geräuschkulisse und bauen vor dem Ohr des Hörers eine einzigartige dichte Atmosphäre auf. Einzig das Vogelgezwitscher fand ich für einige Szenen unpassend und zu fröhlich.

      Ausstattung: Sehr Gut – Mir liegt nur die download-Version vor. Trotzdem wurde ich von RUBIKON-Hörspiele mit allen Informationen wie Cover oder Booklet versorgt. Das Cover ist in meinen Augen wunderbar gelungen. Der maler Flavio Bolla schafft es ein Bild zu präsentieren, dass gleichzeitig „schön“ und „unheimlich“ auf mich wirkt. Zusätzlich erhalten alle Käufer das Cover als Download im. Filmposterformat.
      Das 8 seitige Booklet liefert dem Hörer viele Informationen. So findet man darin Sprecher- und Produktionsangaben, reichlich Informationen über WinterZeit-Hörspielserien, ein Künstlerportrait von Flavio Bolla und eine Kapitelübersicht. Darüber hinaus findet man auch erste Details, wie Inhalt und Cover von Folge 2 der Reihe mit Namen Haus Moreau.
      Die Ausstattung scheint keine Wünsche offen zu lassen und zeigt, dass hier Hörspielfans am Werk waren, die wissen was die Kassettenkinder der heutigen Zeit „sehen“ wollen.

      Gesamt: Gut – Fabula Obscura hat seine Jungfernfahrt durch das Hörspielmeer mit Bravour bestanden. Die Geschichte kann trotz rund 75 Minuten Lauflänge unterhalten, wenngleich man ein wenig Geduld aufbringen sollte, bevor es richtig zur Sache geht. Sprecher, Musik und Geräuschkulisse sind auf hohem Niveau. Die Ausstattung, insbesondere das Coverbild und das Booklet, erfreut das Auge des Hörspielkäufers. Man darf Frank Butgereit und seinem RUBIKON-Hörspiele Team zum Erstlingswerk gratulieren. Solche Hörspiel-Reihen sind in meiner Hörspiele-Welt herzlich willkommen!

      Fazit: Mit Fabula Obscura – Das McCready Erbe ist RUBIKON Hörspiele ein richtig guter Einstand gelungen, bitte mehr davon – Kauf Tipp!


      Weitere Infos zu Fabula Obscura findet ihr hier:


      Zum Diskutieren: Fabula Obscura - 1 - Das McCready Erbe

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    • Schöne, ausführliche Rezi, Markus! :danke:

      Markus G. schrieb:

      Na wer kann sich an das Hörspiel noch erinnern?
      Klar, kenne ich die beiden auch :zustimm: , wobei mir persönlich Folge 2, das "Haus Moreau", besser gefiel als die 1.
      Und ja, ich wäre sehr dafür, dass es mal endlich mit der 3 weiterginge, aber danach sieht es derzeit noch so gar nicht aus...
    • Markus G. schrieb:

      Eine schöne Geisterhausgeschichte, die ich allen Gruselfans ans Herz legen möchte :thumbup:
      @MonsterAsyl und ich haben mal einen alten Film gesehen, der dieser Geschichte ein bisschen ähnlich gewesen ist, womit ich jetzt keinesfalls sagen will, dass da abgekupfert wurde, denn so weit ging die Ähnlichkeit dann doch nicht! :nein:
      Es kamen aber auch diverse Gäste/ Touristen in ein Haus, wo sich mörderisch Geisterhaftes ereignete...
      Weiß leider nur nicht mehr, wie er hieß, obwohl ich mich erinnere, dass er mir gefiel und ich ihn ganz gern mal wieder kucken würde.
      Na, das Hörspiel muss auf jeden Fall bald mal wieder hören!
    • Agatha schrieb:

      Es kamen aber auch diverse Gäste/ Touristen in ein Haus, wo sich mörderisch Geisterhaftes ereignete...
      Weiß leider nur nicht mehr, wie er hieß, obwohl ich mich erinnere, dass er mir gefiel und ich ihn ganz gern mal wieder kucken würde.
      Tja, davon hatten wir schon reichlich. =) Du müsstest mir mal sagen, an was Du Dich noch erinnern kannst. War der in Farbe oder S/W? Kamen da auch Zombies drin vor, oder waren das andere "Gestalten"? :denk:


      OTR-Fan
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