Edgar Wallace

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    • Edgar Wallace

      Gut, ich habe dann mal alle 12 Folgen eingesammelt und die erste, "Die toten Augen von London" gehört.

      Nun ja, zu möglichen Vergleichen in Richtung Bild und/oder Schrift muss man hier nicht wirklich ein Wort verlieren. :roll:
      Aber die Vertonung besitzt, mit seiner minimalistischen Herangehensweise, nicht zuletzt auch wegen der Musik und Geräuschkulisse, unglaublich viel Charme.
      Definitiv perfekt für den Einschlaf geeignet. :daumenhoch2:
    • Wobei Bild ja mit Schrift ohnehin fast nichts zu tun hatte ;) und Wallace halt ein "Unterhaltung für das Massenpublikum"-Autor ohne großartigen literarischen Anspruch war. :schulter:
      Phantasie und Ideen hatte der Mann zweifelsohne, aber er benutzte auch immer wieder gern sehr ähnliche "Versatzstücke", um seine Romane zu konzipieren.
      Jetzt mal abgesehen von den Afrika-Sachen, ich meine die Krimis.
      Wobei ich seine Sachen ja mag :zustimm: , will hier nicht den falschen Eindruck erwecken.
      Von daher sind die Europa-Stories für mich seit jeher okay, kurz, knackig, unterhaltsam, top Sprecher und mir z.T. lieber als die wesentlich ausführlicheren Fassungen vom Hörplanet oder auch Nocturna.
      Bis auf wenige Ausnahmen höre ich ihre Umsetzungen der Geschichten auch lieber als die von Maritim, die ja etwa zur selben Zeit entstanden sind.
    • Ich kenne diese Serie schon ewig und mag sie auch sehr, aber doch stößt mir bei jeden Durchlauf wieder auf, wie schludrig mit dem "Whodunit"-Aspekt (bei Wallace durchaus nicht unwichtig) umgegangen wurde.

      Bei "Die toten Augen von London", "Der Hexer" und "Das Geheimnis der gelben Narzissen" ist der Täter direkt in der ersten Szene zu identifizieren, bei "Der Frosch mit der Maske" nur unzureichend unkenntlich gemacht und daher auch in seiner ersten Szene klar zu erkennen, und in "Der Engel des Schreckens" agieren die Bösewichte derart plump und offensichtlich, daß man sie sofort durchschaut.

      Andererseits gibt es dann Kabinettstückchen wie "Der rote Kreis" oder auch eine perfekt verstellte Stimme in "Der Engel des Schreckens".

      Ach, Europa... man mag Eure Vergangenheit heute etwas verklären und idealisieren, aber mehr Charme hattet Ihr damals trotzdem.
    • Milo schrieb:

      Ich kenne diese Serie schon ewig und mag sie auch sehr, aber doch stößt mir bei jeden Durchlauf wieder auf, wie schludrig mit dem "Whodunit"-Aspekt (bei Wallace durchaus nicht unwichtig) umgegangen wurde.
      Das ist meines Erachtens ein Trugschluss.

      Sicher sind einige Wallace-Romane auch Whodunits. Aber vielfach geht es auch eher in eine Thriller- oder Gangster-Richtung mit klar gezeichneten Fronten und offenen Bösewichten (mal früher mal später im Roman), so dass am Ende vielfach eine letzte große Konfrontation zwischen Held und Schurke steht, klassischerweise auch mit entführter weiblicher Hauptrolle, statt eine reine Überführung wie bei z. B. Agatha Christie.

      Der Whodunit-Aspekt war ihm daher nie so wichtig wie anderen Autoren.
      "Was sagt man darüber, wie man Bücher schreibt? Man denkt sich etwas aus und zwingt sich, es aufzuschreiben."

      Ariadne Oliver, Poirot: Wiedersehen mit Mrs. Oliver
    • Thorsten B schrieb:

      Milo schrieb:

      Ich kenne diese Serie schon ewig und mag sie auch sehr, aber doch stößt mir bei jeden Durchlauf wieder auf, wie schludrig mit dem "Whodunit"-Aspekt (bei Wallace durchaus nicht unwichtig) umgegangen wurde.
      Das ist meines Erachtens ein Trugschluss.
      Sicher sind einige Wallace-Romane auch Whodunits. Aber vielfach geht es auch eher in eine Thriller- oder Gangster-Richtung mit klar gezeichneten Fronten und offenen Bösewichten (mal früher mal später im Roman), so dass am Ende vielfach eine letzte große Konfrontation zwischen Held und Schurke steht, klassischerweise auch mit entführter weiblicher Hauptrolle, statt eine reine Überführung wie bei z. B. Agatha Christie.

      Der Whodunit-Aspekt war ihm daher nie so wichtig wie anderen Autoren.
      Das stimmt IMHO nur teilweise. Die unteren Schergen sind meist von Anfang an bekannt, aber der große Unbekannte (Frosch, Hexer, etc.) nicht. Insofern ist das etwas unglücklich, wenn man gerade die schon direkt weiß.
    • Milo schrieb:

      Das stimmt IMHO nur teilweise.
      Vielleicht habe ich auch etwas zu harsch formuliert. Was ich sagen wollte ist, dass Wallace nicht so sehr auf Whodunits festgelegt ist wie andere Autoren. Für beinahe jeden Whodunit wie Frosch, Hexer oder Rächer könnte man auch ein gegenteiliges Beispiel bringen (z. B. Der Safe mit dem Rätselschloss, Das Gasthaus an der Themse, Die seltsame Gräfin, Die blaue Hand, Die gelbe Schlange, Ein gerissener Kerl).
      "Was sagt man darüber, wie man Bücher schreibt? Man denkt sich etwas aus und zwingt sich, es aufzuschreiben."

      Ariadne Oliver, Poirot: Wiedersehen mit Mrs. Oliver
    • Bei Wallace höre ich öfter die Maritim Teile von H.J. Herwald als die von EUROPA, wobei beide Reihen, Serien ihre Glanzlichter haben.

      Frosch mit der Maske gefällt mir bei jedem Macher sehr gut.

      "Ich danke für Ihren Beitrag an volkstümlicher Dämonenbelustigung !"

      :macabros: :xplode: :hutheb:
    • Thorsten B schrieb:

      Milo schrieb:

      Das stimmt IMHO nur teilweise.
      Vielleicht habe ich auch etwas zu harsch formuliert. Was ich sagen wollte ist, dass Wallace nicht so sehr auf Whodunits festgelegt ist wie andere Autoren. Für beinahe jeden Whodunit wie Frosch, Hexer oder Rächer könnte man auch ein gegenteiliges Beispiel bringen (z. B. Der Safe mit dem Rätselschloss, Das Gasthaus an der Themse, Die seltsame Gräfin, Die blaue Hand, Die gelbe Schlange, Ein gerissener Kerl).
      Schon klar, aber gerade die ersten drei Folgen (Augen, Frosch, Hexer) sind nun einmal Whodunits, und da ist es eben nicht sonderlich geschickt, den Täter gleich zu Anfang zu enttarnen, und sei es unabsichtlich. Beim "roten Kreis" hat man es dann (obwohl es dieselbe Session war) ja deutlich besser gemacht.
      Bei den "gelben Narzissen" ist der Mord zwar auch eher egal (und mehr oder weniger sogar ein "Unfall"), aber da auch hier seitens der Charaktere über die Identität des Mörders gerätselt wird, ist seine (unbeabsichtigte?) Decouverierung der Spannung auch eher... abträglich.