Hörspielerfahrungen Teil 11: Früher war alles besser?!

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    • Hörspielerfahrungen Teil 11: Früher war alles besser?!

      Diesen Spruch bekommt man ja gerne zu hören und auch mir selber kommt im Zusammenhang mit liebgewordenen Hörspielraritäten dieser Gedanke in den Sinn. Besonders wir Kassettenkinder blicken sehr oft neidvoll in die Vergangenheit und sehnen uns nach der Hörspielkunst der 70iger und 80iger Jahren. Viele unserer Kindheits-Erinnerungen sind eng mit Hörspielen aus dieser Zeit verbunden. Auch ich kann mich heute noch genau erinnern, was ich gemacht habe, als ich Schloss des Grauens zum ersten Mal gehört habe, wo ich mich beim Hören von Phantomsee befand und welche Krankheit ich hatte, als mich Marotsch der Vampir-Killer wieder heilte. Hier verschwimmen oftmals Hörspiel, Erinnerungen und Kindheit mit einander. Aber auch die Labelbosse staunen ob der Ihnen mitgeteilten Verkaufszahlen von unterdurchschnittlichen Hörspielserien und loben diese Zeit in höchsten Tönen.

      Aber war es früher wirklich besser? Ist die Qualität jener Hörspiele von damals wirklich über jeden Zweifel erhaben? Ich denke nicht. Abgesehen von technischen Unzulänglichkeiten (Mono, analoge Aufnahmetechnik, usw.), strotzen die Hörspiele von früher oftmals nur so von Logik- und inhaltlichen Fehlern. Wenn man sieht wie heutzutage oft aktuelle Hörspiele von Rezensenten regelrecht seziert werden und jede nur minimale Unzulänglichkeit als großer Fehler abgestraft wird, dann muss man fast froh sein, dass die Hörspiele unserer Kindheit nicht mit solch strengen Argusaugen "untersucht" wurden. Die von uns alle vergötterte Gruselserie aus dem Hause EUROPA ist bestes Beispiel dafür, dass ein erfolgreiches und liebgewonnenes Hörspiel nicht immer perfekt sein muss. Viele sehr gute Serien wurden bald eingestellt. Serien, die es über eine Folgenanzahl über 10 schafften, waren ganz klar in der Minderheit. Dafür gab es viele Gründe. Einerseits waren die Labels wohl extrem erfolgsverwöhnt. Dies führte dazu dass Absatzzahlen, die heute für Jubelchöre sorgen würden, für damalige Verhältnisse einfach zu niedrig waren. Andererseits sorgte die Bundesprüfstelle für die Verbreitung jugendgefährdender Schriften für eine wahre Flut an Anklagen, die auch die Hörspielbranche nicht ausließ – Dr.Gorgo, Kongo und A Nightmare on Elm Street lassen grüßen. Überhaupt hatten Hörspiellabels nicht nur im Studio sondern auch im Gerichtssaal aller Hand zu tun. Carsten Bohn vs. EUROPA oder TSB vs. BASTEI sind nur 2 Beispiele dafür, dass die schöne alte Zeit auch ihre dunklen Schattenseiten hatten.

      Ist denn nun doch heute die „bessere“ Zeit? Ich denke nicht. Auch die Gegenwart hat so mit ihren „Hörspielproblemen“ zu kämpfen. Sinkende Absatzzahlen, Endlosserien hinter denen ein Fragezeichen steht und eine Umbruchphase bei den Hörspielmedien verunsichern den Hörspielfan. Ist es also die Zukunft, die uns eine schönere Hörspielzeit bringen wird? Wir werden sehen. Wie uns aber die Geschichte gelehrt hat, so werden wir immer der früheren Zeit nachtrauern, so gut oder schlecht sie auch tatsächlich war.

      Letztendlich gibt es die gute alte Zeit nicht. Jeder Zeitabschnitt hat seine guten und schlechten Phasen. Man soll die Vergangenheit nicht glorifizieren, die Gegenwart nicht schlecht machen und sich vor der Zukunft nicht fürchten. Wir haben es immer selbst in der Hand aus „unserer Zeit“ die gute alte und vor allem beste Zeit zu machen!
    • Für mich gibt es da keine klare Antwort. Technisch sind die Hörspiele heute viel besser. Auch von der Geschichte her sind die Hörspiele heute komplexer und die Themen sind viel tiefgründiger und verlangen mehr vom Hörer. Das ist sicherlich eine Stärke ist aber auch eine Schwäche da das hören immer anstrengender wird. Vorbei sind die Zeiten von kurz-und-knackig und 45 Minuten volle Ladung Hörspiel. Im Zweifel lieber geschnitten.

      Wo gibt es denn den Verbeug-Smiley? H.G. Francis hat es auch mit viel weniger Technik oder ausgefeilten Drehbüchern geschafft und super zu unterhalten. So wie die Altenburg computerspiele von Sid Meier zwar technisch nicht mehr mithalten können aber die Stimmung war süchtig machend. Genauso mit Hörspielen. Manchmal will ich keine neue Geschichte hören bei der ich frustriert werde wenn ich die beim ersten hören nicht gleich verstehe. Dann manchmal lieber mal wieder ein gutes kurz und knackig Hörspiel von damals.

      Ich denke die Zeitlimitierung der Tapes und LPs haben dem Hörspiel generell gut getan. Oft wird die erhöhte Zeit auf einer CD nur mit Füllstoff gefüllt.
    • Ja, klar, die Hörspiele früher waren technisch keinesfalls besser gemacht, geht man nämlich noch einen Schritt weiter und betrachtet statt der käuflichen Sachen diejenigen, die im Radio liefen: wenig Sounds, wenig Musik, Hall usw.usw.. - egal, man war nicht so "verwöhnt". ;) Hauptsache, die Geschichte gefiel, dann hockten alle vor dem Gerät! :sera:
      Mich haben die kleinen "Unzulänglichkeiten" als Kind nicht im Geringsten gestört, wieso auch, ich wusste ja nicht, dass eines Tages alles mal viel, viel "sauberer" und ausgefeilter klingen könnte/ würde, also fand ich das ganz prima, was ich so zur Verfügung hatte.
      Es gab weniger andere Ablenkung als heutzutage, man war weniger übersättigt, hat die Hörspiele entsprechend mehr genossen, wenn es hin und wieder mal eine LP oder MC gab :juhu: , sich bestens unterhalten gefühlt - perfekt!
      Auch Logiklöcher waren mir früher egal, in meinen Büchern ja genauso. ;)
      Heute sind wir alle erwachsen, sehen bzw. hören ;) die Hörspiele mit den Augen Erwachsener, deren Regale voll davon sind, die quasi alle Stadien der Entwicklung des Mediums miterlebt haben - und sehnen uns wohl automatisch immer wieder "back to the roots", um Mikes bzw. Dreamlands Satz mal einzubauen ;) .
      Besser war es früher ganz sicher nicht, aber es erinnert uns an die Zeiten, als wir angefangen haben - und die sieht man halt oft mit wehmütig-verklärtem Blick.

      Hinzu kommt noch, das hat Cherusker ja auch schon erwähnt, den heutigen Hörspielen würde in vielen Fällen das "Kurz und Knackig", das früher durch die LP-Länge vorgegeben war, mehr als nur guttun! :pfeifen:
      Da wird mit unnötiger, zerlaberter Handlung aufgefüllt, was die CD-Länge, und der Hörer schaltet währenddessen gedanklich immer wieder ab oder wünscht sich, man käme endlich zum Punkt. :augenroll:
      Aber das Thema hatten wir ja schon häufiger. ;)

      Mein Fazit: Gute alte Zeit lasse ich schon als Begriff stehen, denn die Zeiten als junge Hörspielhörerin waren definitiv gut für mich (was haben mich interne Streitigkeiten der Labels mit ihren Komponisten oder den Verlagen interessiert ;) ), aber es gibt in meinem Fall ganz genauso eine gute neue Zeit. Die ist nur anders, weil ich geänderte Erwartungen, aber auch mehr Hörspiel-Input habe, als in den 70ern oder frühen 80ern. :)
    • Man darf auch nicht Kinder und Jugenderinnerungen vergessen,die man mit den Hörspielen von gestern verknüpft.

      Und die Hörspiele von heute sind technisch höher und komplexer,geben mir persönlich aber nicht das (leichte und weniger beschwerte)Lebensgefühl von früher.Zudem haben die Hörspiele damals wesentlich meine Phantasie angeregt
    • Was früher definitiv besser war, das war die Geduld.

      Heute ist alles zu schnelllebig. Kaum hat man ein neues Hörspiel gehört, da popt schon irgendwo ein Post auf, wann es denn endlich weiter geht.

      Man hatte sich früher halt daran gewöhnt, das die Hörspiele irgendwann mal im Laden stehen werden und wurde nicht von Labeln und Onlineshops mit Releasedaten verwöhnt. Und musste sich so auch nicht ärgern, wenn es Verschiebungen gab.
      Ich finde es daher auch nicht so tragisch, das Label wie Imaga die Veröffentlichungsdaten erst kurz vor dem Release bekannt geben, quasi wenn alles in trockenen Tüchern ist.

      Noch schlimmer als bei den Hörspielen finde ich es inzwischen bei den Filmen. Da verlangen Einige ja inzwischen fast das sie die Blu Ray beim verlassen des Kinos schon im Briefkasten haben. Früher vergingen oftmals einige Jahre bevor der Film dann endlich mal in die Videotheken kamen. An Kaufen war da gar nicht zu denken, so teuer waren die. Heute kann man von Glück reden wenn man noch eine Videothek findet und die dann auch noch günstiger vermietet als man den Film bei eBay kaufen könnte.

      Klar hat die heutige Zeit auch Vorteile, z.B. braucht man nicht vorm Radio zu hängen um den neuen Samstags-Krimi auf Kassette aufzunehmen, weil er am Tag später zum legalen Download in der Mediathek steht. Die Auswahl an Medien ist immens gewachsen, quantitativ und oft auch qualitativ, aber ob man sich die überhaupt alle leisten kann?
      Da bin ich echt froh das ich eben nicht alles höre sondern nur ausgewählte Sachen.

      Die digitale Welt ist eben Fluch und Segen zugleich. Da muss jeder für sich selbst seine Rosinen rauspicken.
      "Great men are forged in fire. It is the privilege of lesser men to light the flame"
    • Ben Kenobi schrieb:

      Und musste sich so auch nicht ärgern, wenn es Verschiebungen gab.
      Da muss ich aber widersprechen. Der inzwischen längst verstorbene Inhaber eines Radiogeschäfts wusste davon ein Lied zu singen. Jedes Mal wenn der kleine MoAs in der Nähe war, ging er rein und fragte nach der neuen Commander Prekins. Der gute Mann konnte mir auch manchmal sagen, für wann die angekündigt war und an dem Tag war ich natürlich im Laden. Wenn dann die MC noch nicht im Regal stand, war ich schwerstens enttäuscht und hab dann erst richtig angefangen zu quengeln. =)


      OTR-Fan
    • Ich urteile mal aus Hörersicht:

      Was die Produktionstechnik angeht ist es heute besser. Der Sound ist besser, die Geräusche sind realistischer, es wird mehr darauf geachtet, daß man das x-en nicht so wahrnimmt. Früher war alles rustikaler, sparsamer und mangels Stereoeffekten ziemlich rauschiges Mono.

      Was Musik angeht muß ich sagen: Schön, daß STIL oder TITANIA MEDIEN großes wie kleines Orchester haben einspielen lassen für ihre Hörspiele. Auch bei Sinclair, Burns, u.a. sind orchestrale Klänge teils aus zugekaufter Library zu hören. Aber was mir nicht gefällt ist, daß Musik heutzutage nicht mehr so pfiffig ist. Wenn ich da an die EUROPA-Musiken von Carsten Bohn, Phil Moss, u.ä. denke, dann bin ich mit Funk, Jazz, und Pop im Hörspiel aufgewachsen. Die Musiken waren lebensfroh und man fühlte regelrecht die Sommerferien von TKKG, den Funk Füchsen und den Fünf Freunden. Furchtbar finde ich die Synths von Jens-Peter Morgenstern und Jan-Friedrich Conrad. Die brachten diesen kalten, düsteren Stil in die Hörspiele rein, der mir null gefällt. Mein Herz geht immer in den Szenen auf, in denen ich dann einen Phil Moss, eine Betty George, oder einen Manfred Rürup Bandstand Sound erkenne.

      Die damaligen und heutigen Sprecher halten sich die Waage. Die heutigen Hörspiele sind sprechertechnisch jünger geworden. Da sind die Schmidt-Foß Brüder, da ist ein Patrick Bach, da gibt es einen Sascha Draeger, uva.
      Die damaligen Sprecher waren Gottfried Kramer, Rolf Mamero, Günther Ungeheuer, Wolfgang Völz, Christian Günther, Hans Paetsch, Franz-Josef Steffens, Ernst von Klipstein, uva.
      Ein kleiner Pluspunkt geht für mich an die damalige Zeit, da die Sprecher meist ausgebildete Bühnen- und TV-Schauspieler waren. Heutzutage gibt es Naturtalente, oder man hat eine Sprechschule durchlaufen. Aber viele der "jungen Garde" sieht man einfach nicht so auf der Bühne oder im TV.

      Wo ich mich immer wiederholen kann: Früher gab es die für mich besseren Lizenzen, bzw. generell Lizenzen, verglichen mit heute. Wenn ich nur ein paar aufzähle: Masters of the Universe, Knight Rider, Airwolf, The A-Team, Barbie, Perry Rhodan, Asterix, Bravestarr, Filmation´s Ghostbusters, Mask, A Nightmare on Elm Street, Zurück in die Zukunft, Scotland Yard, Playmobil, Lego und die ganzen Einzelhörspiele / Miniserien wie Tarzan, Das Phantom, Spiderman....

      Heutzutage? Ok, Perry Rhodan gibt es hin und wieder. Asterix von Karussell ist auch da. Playmobil wird gut von Floff umgesetzt. Aber wo sind die ganzen Hörspiele zu aktuellen TV-Serien? Wo sind clevere Hörspiele auf Basis von populären Brett- / PC-Spielen? Wo sind Kinofilme als Hörspiel mit den Original Sprechern, die jedoch KEINE (!) O-Ton Hörspiele sind (mein Blick richtet sich da in Richtung Zurück in die Zukunft, oder Nightmare on Elm Street von EUROPA). Wo sind die O-Ton Hörspiele für Erwachsene (ein erneuter Blick Richtung EUROPA zu James Bond 007)?
      Nichts gegen so manche tolle Eigenentwicklung heutzutage. Aber mir fehlen die großen Lizenzen wie früher. Gut gemachte und neu aufgenommene (kein O-Ton) Hörspiele auf Basis aktueller Actionfiguren, PC-Spiele, oder TV-Serien.

      Früher habe ich sehr sehr viel Hörerpost geschrieben. Vorrangig an EUROPA, aber auch an Kiosk, Maritim, TSB, Polyband und andere Label. Mit Europa hatte ich einen sehr guten Kontakt, und man hat mir oft sogar Insider-Infos mitgeteilt, welche Serie man plant und welche Serie in einem halben Jahr starten wird. Damals gab es ja noch kein Internet und ich wusste einiges lange Zeit vorher. Auch habe ich Aufkleber, Autogrammkarten, Händler-Bestellisten, DIN-A 4 Aufkleber mit dem EUROPA Logo, Presseflyer neuer Serien, uva. erhalten. Das Tonstudio Braun hat mir früher immer eine ganze Ladung MC-Cover zukommen lassen. Von Kiosk bekam ich Händler-Bestellformulare, an die ein "Normalsterblicher" gar nicht ran kam.
      Heutzutage kenne ich kaum noch ein Label, von dem ich eine bunte Liste, oder gar ein Pressekit als Geschenk zugesendet bekomme. Das letzte Label was mir Aufkleber, Handy-Flasher und mehr zukommen ließ war Kiosk mit Promo-Material zu POINT WHITMARK. Korrektur: Von EUROPA bekam ich einen "I love Rocky Beach" Aufkleber zu einer Bestellung beigelegt. Immerhin.
      Ich weiß, daß die R&B Company sehr häufig Aufkleber beilegt. Dann hört es aber auch schon auf an Labels, die Geschenke zukommen lassen, wenn man via Hörerbrief ein Kompliment ausgesprochen hat, oder im Labelshop was bestellte.

      Ich könnte noch einige Merkmale ins Spiel bringen. Lasse es aber und ziehe mein persönliches Fazit: Für mich (!) war früher tatsächlich fast alles besser. Die Hörspiele waren von den Stimmen nicht so austauschbar und waren durch die verschiedenen Lizenzthemen viel abwechslungsreicher und spannender, da man die Hörspiele nachspielen konnte (wenn auf Basis von Actionfiguren wie MotU, Bravestarr, usw.).

      Hoerspielecho.de - Reden wir darüber.
    • Audioromane schrieb:

      Die heutigen Hörspiele sind sprechertechnisch jünger geworden.
      Sind sie das wirklich gegenüber früher?
      Es gab doch damals genauso junge Stimmen wie heute, sonst hätte ja jede "jüngere" Rolle von einem/ einer älteren SprecherIn übernommen werden müssen, und das war doch gar nicht der Fall.
      Okay, es kommt darauf an, was man nun unter "früher" versteht?
      Die 60er und 70er oder auch noch die 80er?
      Aber ich sage mal nur Konrad Halver, Andreas von der Meden, Reinhilt Schneider, Gernot Endemann, Heidi Schaffrath, Heike Kintzel, Volker Bogdan, Horst Stark, Peter Kirchberger usw..
      Die tatsächlichen Kinder-Sprecher lasse ich mal ganz außen vor.
      Und heute gibt es noch genauso "ältere" oder "alte" Sprecher, wie natürlich zahlreiche junge da sind.
      Oder meinst Du das anders, und ich verstehe es nur falsch?
      Recht gebe ich Dir aber auf jeden Fall darin, dass sehr viele davon ausgebildete Schauspieler waren, man "rekrutierte" sie ja quasi direkt von Film oder Theater, und sie machten die Hörspielrollen "nebenher".
      Und etliche hatten tragende, markante Stimmen, ohne Zweifel! :zustimm:

      Audioromane schrieb:

      Ich weiß, daß die R&B Company sehr häufig Aufkleber beilegt. Dann hört es aber auch schon auf an Labels, die Geschenke zukommen lassen, wenn man via Hörerbrief ein Kompliment ausgesprochen hat, oder im Labelshop was bestellte.
      Nun, die Romantruhe legt - zumindest den Abo-Kunden - sehr häufig ein Heftchen aus einer der Serien bei, die sie vertreibt, das ist zwar nichts Hörspiel-bezogenes, ein Geschenk aber auch. :)
    • Vielen Dank für eure Antworten. Ich denke auch, dass man zu dieser Frage keine eindeutige Antwort finden kann. Manches war besser, manches schlechter, manches war gleich. Nur eines, wie es Agatha auch schreibt, hat sich naturgemäß geändert, nämlich unser Alter. Und dieses spielt natürlich in der Bewertung von Hörspielen eine Rolle.
    • "Das Hörgruselspiele-Label präsentiert..."boonng, ( wie bei MB Spiele präsentiert - kennste die Werbung noch?) =)

      youtube.com/watch?v=M2ip1vSSFW…e.com/watch?v=M2ip1vSSFW0

      Aber mal im ernst, viele mögen immernoch diesen "back to the Roots-Style", habe schon vor ein paar Jahren einge Aufnahmen
      am Start gehabt. Aber man muß halt Prioritäten setzen. Es verschlingt sehr viel Zeit & Output.

      Leichter wärs mit dem Macabros -spruch: "Selbst ist der Mann wenn er sich verdoppeln kann" :thumbup:
    • Viele Punkte sind ja bereits genannt worden. Als ich MoAs Nachfrage nach der neuen Perkins las, fiel mir aber folgendes ein:
      Meine ersten Hörspiele hatte ich als Knirps; als Taschengeld bekam ich um 1980 etwa 2 D-Mark pro Woche. Das reichte entweder für eine Micky Maus oder wenn ich etwas sparte einmal im Monat (ungefähr) für eine MC/LP. Natürlich habe ich hin und wieder mal Geld von Verwandten zugesteckt bekommen, aber dieses Verlangen nach der neuesten Folge von XYZ stellte sich kaum, da ich haushalten musste. Dafür gab es früher ein ganz anderes Hörspielgefühl: Zusammen hören und Folgen tauschen. Auf dem Schulhof hat man getauscht und nach der Schule hat man zusammen ein Hörspiel gehört. Hörspiel hören war eine irgendwie andere Erfahrung, selbst wenn man alleine mit einem Walkman dies hörte. Hätte ich mich damals anders verhalten, wenn ich gewusst hätte, wie sich der Hörspielmarkt entwickelt? Vielleicht hätte ich mir ein anderes Hobby gesucht und richtig programmieren gelernt (und nicht nur Basic, Pascal und all das was ich für Informatik als Nebenfach brauchte). Vielleicht wäre ich selbst kreativer geworden, anstelle mich nur berieseln zu lassen. Wenn ich so zurückblicke, ist die Hörspielwelt auf einmal nicht so toll, wie ich sie jahrelang empfunden habe. Aber eines ist irgendwie klar: Früher kam man schneller auf den Punkt. Obwohl man heutzutage immer weniger Zeit zu haben scheint und Menschen eine Antwort sofort haben wollen, ziehen sich einzelne Hörspiele wie Kaugummi. Macabros ist ein Beispiel dafür.
    • Belphanior schrieb:

      Obwohl man heutzutage immer weniger Zeit zu haben scheint und Menschen eine Antwort sofort haben wollen, ziehen sich einzelne Hörspiele wie Kaugummi. Macabros ist ein Beispiel dafür.
      Was aber stark daran liegt das man bis zu 80 Minuten auf eine CD bekommt und sich dann viele Leute beschweren wenn da nur 45 Minuten drauf sind.

      Wenn der Stoff nicht mehr her gibt, dann sollte man das nicht unnötig dehnen, da geb ich dir völlig Recht. Lieber dann noch Outtakes oder sonstiges Bonus Material draufpacken, was man beim Download nicht bekommt.
      "Great men are forged in fire. It is the privilege of lesser men to light the flame"
    • Sehe ich auch so. Es ist heutzutage eine Kunst Hörspiele auf Zeit innerhalb einer Stunde zu produzieren. Früher war es eher umgekehrt der Fall.

      Was das "hergeben des Stoffes & Macabros" betrifft, so möchte man sehr nahe am Roman sein. Dann passieren halt Phänomene, wie der berühmte Hörkaugummi. Kürzen und dabei trotzdem Inhalt, Charme und Seele des Romans beizubehalten, ist aber auch ein schwieriges Unterfangen.
    • Ich bin in den 40ern und habe die Kassettenkinderzeit aktiv mit Jan Tenner, DDF, Europa Perry Rhodan, Larry Brent, und Europa Gruselserie verbracht.

      Und ganz ehrlich? Mir gefallen die Hörspiele der heutigen Zeit einfach besser. Die Sprecher klingen professioneller, die Handlung ist nicht so stark gekürzt wie früher.

      Ich habe mir mal den Spass gemacht die alte Europa Perry Rhodan Serie zu hören. Unbestritten gut, aber kommt gegen Perry Rhodan Sternenozean von der Machart nicht ran.

      Auch Francis Gruselserie kann z.B. gegen moderne Gruselserien nicht abstinken.

      Ich denke mal das man vieles mit einem verklärenden Blick sieht. Die Welt dreht sich schneller, die Gesellschaft ist voller Hektik, das potenziell für jeden verfügbare Wissen mehr als man aufnehmen kann, die deutsche Gesellschaft auf einem Perfektionismuswahn.

      Dementsprechend sich auch die heutigen Hörspiele: Logisch, ein Extrem nach dem anderen nachjagend, technisch nahezu perfekt gemacht.

      Und ja, man muss heutzutagd konzentrierter zuhören als früher, weil die Handlungen heutzutage auch intelektuell fordernder sind als früher - basierend auf unserem größeren Wissen und Verlangen nach intelligenter Unterhaltung.
    • Danke für die Antworten!
      Mir gefallen viele Hörspiele, der heutigen Zeit sehr gut. Monster1983 und Konsorten sind schlicht und einfach geniale Unterhaltung für mich. Das ändert aber für mich nichts an der Tatsache, dass 70iger, 80iger und 90iger Jahre ebenso großartige Hörspiele hervorgebracht haben. Der eine wird es mit dem berühmten "verklärten Blick eines Nostalgikers" erklären, ein anderer dass früher einfach bessere Hörspiele mit Herz und ohne Sterilität produziert worden sind. Ist im Grunde eigentlich egal. Hauptsache es gefällt, unabhängig warum es einem besser gefällt. Und für mich persönlich ist es nun mal so, dass die besten Serien aus 70iger, 80iger, 90iger und neuem Jahrtausend durch die Bank alle genial sind und von daher gibt es für mich weder gute alte Zeit noch schöne neue Welt sondern einfach zu jeder Zeit sehr gute und sehr schlechte Hörspiele. Das wollte ich auch mit meinem ersten Posting ausdrücken.