Die Zukunft des SF Hörspiels

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    • Die Zukunft des SF Hörspiels

      SchattenMan schrieb:



      Die SW-Geeks vielleicht -- aber doch nicht "wir alle". Und ich prophezeie: auch diesen Winter wird keine SF-Hörspielserie den Markt betreten, die selbigen aufrüttelt.

      Die Produzenten sind dazu einfach nicht mutig genug und menen, nur weils bisher fast immer schiefging, wird's auch weiter schiefgehen.
      Versuchen Sie es. Manche Menschen sind in der Lage, es zu vermeiden, dass man sie wahrnimmt.
    • Fader schrieb:

      Die Produzenten sind dazu einfach nicht mutig genug und menen, nur weils bisher fast immer schiefging, wird's auch weiter schiefgehen.
      Genau.
      Watchy hat mir ja inzwischen gezeigt, das Balthasar ja überhaupt
      keine Fantasiy hat. =)
      Der macht ja offenbar alles mit kalten mathematischen Gleichungen. 8o

      Da muß Jochim sich dann aber gehörig anstrengen, um zum Beispiel
      aus Frau Rasidin ein Fest zu machen.

      Ob die Zeitmaschine so kryptozoologisch gesichert ist, das man in der Zukunft
      nicht mit nem Fliegenkopf aufwacht? 8o

      ..
      Interplanar: Du hörst nicht zu, Du bist dabei! :applaus:
    • Buratino schrieb:

      Watchy hat mir ja inzwischen gezeigt, das Balthasar ja überhaupt
      keine Fantasiy hat.
      Der macht ja offenbar alles mit kalten mathematischen Gleichungen.

      Ich habe keine Ahnung, wie ich das getan haben soll. Aber ich lege großen Wert auf die Feststellung, dass ich mich zu keinem Zeitpunkt gegenüber niemandem in der oben angedeuteten Art und Weise geäußert habe.
    • Schallfilm schrieb:

      Fader schrieb:

      Die Produzenten sind dazu einfach nicht mutig genug und menen, nur weils bisher fast immer schiefging, wird's auch weiter schiefgehen.
      Einspruch, euer Ehren. ;)

      Fader schrieb:

      Na, dann freue ich mich mal auf eine den Markt aufrüttelnde (s.o.) SF-Serie.

      Das ist die richtige Einstellung!

      Im Ernst, ich habe gelesen, was du schreibst, ich sehe nur den (für dich offenbar zwingenden) Zusammenhang nicht. Inwiefern sind die Produzenten dazu nicht mutig genug? Markterfolg ist nun einmal nur sehr bedingt plan- und beeinflussbar, und nicht selten waren es gerade die ungewöhnlichen Formate, welche von der Käuferschaft links liegen gelassen wurden.

      Ich stimme dir zu, es geschieht deutlich zu selten, dass eine Serie den erzählerischen Trampelpfad verlässt ... also etwas wagt. Nur werden Experimente eben auch selten bis gar nicht honoriert. Welche Art Mut ist deiner Einschätzung nach also vonnöten, um den Science-Fiction-Hörspielmarkt (diese Nische in der Nische) zuverlässig »aufzurütteln«?

    • Um den Markt aufzurütteln, braucht man mMn einmal die richtige Lizenz aus dem Buchbereich (TV-/Filmlizenzen sind idR nicht mehr zu kriegen, vor allem, wenn sie aus den USA kommen), und dann eine so innovative Umsetzung, dass sich die Hörer das nicht als Hörbuchersatz geben, sondern es was ganz Eigenes wird.

      Also vergleichbar der Umsetzung von "The Man in the High Castle" für TV aus dem Buch von P.K. Dick. Bleiben wir gleich bei diesem Autor als Beispiel: 1999 war ein Hörspiel auf der Romanvorlage von Blade Runner im BR produziert worden, also könnte es möglich sein, die Buchrechte für eine Hörspieladaption zu bekommen; sie sind wohl nicht an den Film gekoppelt. Dann eine gute Storyline entwickelt und eine wendungsreiche Serie im gleichen Universum oder ein Prequel zum Buch ... da wäre Vieles möglich.

      Klar, das kostet Geld. Klar, das kann schiefgehen. Aber wer sich nicht im Bereich SF aus dem Sicherheitskokon herauswagt, wird auch nicht den Markt aufrütteln.
      Versuchen Sie es. Manche Menschen sind in der Lage, es zu vermeiden, dass man sie wahrnimmt.
    • Der nächste SW-Film wird sich wieder als Lizenz zum Gelddrucken erweisen. Daran habe ich absolut keinen Zweifel. Aber sein wirtschaftlicher Erfolg wird keine Auswirkungen auf den Stellenwert haben, den das Thema Science-Fiction für die Hörspiellabel besitzt. Warum auch? "Episode VII" war Ende 2015 ein Megahit, hat aber das SF-Genre bei den Hörspielmachern nicht ganz oben auf die Agenda gesetzt. Und "Rogue One" hat das das auch nicht geschafft. Warum sollte es also nun plötzlich passieren? Das erscheint mir doch sehr unwahrscheinlich.

      Ich freue mich wirklich sehr auf Tech Noir, @Schallfilm. Und ich hoffe, die Serie wird ein großer Erfolg. Aber ich fürchte, die Serie wird jene Ausnahme bleiben, durch die sich mal wieder die Regel bestätigen wird, dass die SF im Hörspielbereich ansonsten eine Randerscheinung ist. Zwar gibt es im Moment eine Reihe von Wells-Adaptionen, doch hat das ja hauptsächlich damit zu tun, dass die Stoffe inzwischen lizenzfrei verfügbar sind. Wäre Wells erst 1952 gestorben, hätten wir dieses Jahr überhaupt kein Wells-Hörspiel erlebt. Somit sind die Wells-Adaptionen auch kein Zeichen für einen kommenden SF-Boom.

      Natürlich hat vieles mit den grundsätzlichen wirtschaftlichen Verhältnissen im Hörspielmarkt zu tun. Vielen Labeln fällt es nach wie vor schwer, die Produktionskosten zu refinanzieren und zugleich einen Gewinn zu erwirtschaften, der das Auskommen sichert und die Herstellung neuer Hörspiele ermöglicht. Da ergibt es natürlich Sinn, wenn man auf jene Genres setzt, die wirtschaftlich am erfolgversprechendsten sind. Und das sind nun einmal Krimi und Grusel. Was in diesen Bereichen angeboten wird, ist zwar nur selten innovativ, kann sich aber am Markt halten. Ein deutliches Indiz, dass es für diese Stoffe ein ausreichend großes Publikum gibt.

      Die Science-Fiction hingegen hat nicht zuletzt ein „Schnittmengenproblem“: Viele SF-Fans haben nur wenig oder kein Interesse an Hörspielen; und unter den Hörspielfans können sich nur wenige für SF begeistern. In meinen Gesprächen mit Hörpsielmachern kam immer wieder einmal die Frage auf, wie man SF-Fans zum Hörspiel „herüberlocken“ könnte. Aber eine Antwort darauf wusste so richtig niemand. Lizenzen könnten da vielleicht etwas bringen, doch auch „Perry Rhodan: Plejaden“ scheint ja kein riesiger wirtschaftlicher Erfolg gewesen zu sein, obwohl da eine richtig große Lizenz im Spiel war. Sonst hätte man doch wohl schon lange von einer Fortsetzung gehört. Ich zumindest habe das aber bislang nicht.

      Neben dem wirtschaftlichen Wollen kommt natürlich auch noch das kreative Können hinzu. Auch in der Science-Fiction liegt die inhaltliche Messlatte inzwischen hoch, sind die Ansprüche des Publikums groß. Sich einfach mal einen schneidigen Raumschiffkapitän ausdenken, der mit seiner Crew ein paar eindimensionale Aliens wegschießt, ist nicht mehr. Die Fans erwarten vielschichtige Charaktere, komplexe außerirdische Kulturen und intelligente Plots. Und für all das braucht es schon versierte Autoren. Grundsätzlich gibt es die in Deutschland natürlich auch. Doch diese Leute schreiben lieber Romane, weil man dadurch ein deutlich größeres Publikum erreicht und mehr verdient als im Hörspielsektor. Ich kann es ihnen nicht verdenken.
    • Da sind sie wieder die 4. apokalyptischen Reiter wenn man nicht weiter weiß.

      Leider vergessen die meisten das Hörspiele ein Langzeitprojekte sind wo man Geld verdient.
      Wenn man nichts neues produzieren möchte dann werden alte Backlist neu aufgearbeitet zum Beispiel Star Wars von Imaga.

      Warum sollte verschiedene Genres sich ausschließen.
      Nicht alle Science-Fiction Roman Stoffe lassen sich gut als Hörspiele umsetzten.
      Da sollte man von den TV-Serien lernen.


      Was Geld kostet ist das Script von Autor und die Covers.
      Es muss ja nicht gleich eine endlos Serie sein ein One Shot oder 6.Teiler nach Bedarf kann man weiter ausbauen.
      Wenn man bei der Aufnahme Season paar Seiten mehr eingesprochen wird kostet auch nicht mehr Geld.
      Ich kenne Labels da werden 8 bis 10 Serien in eine Season Aufgenommen und später zusammengesetzt.
    • SchattenMan schrieb:

      Da sind sie wieder die 4. apokalyptischen Reiter wenn man nicht weiter weiß.
      Naja,
      solange jedes Label einzeln kämpft ist es schwach.
      Wenn man sich aber, und wenn es für ein Projekt ist,
      zusammenrauft, quasi eine kleine Genossenschaft bildet,
      könnte es besser gehen.
      Hörspiele werden erst wahrgenommen, wenn sie "Mutti"
      an der Aldi - Kasse nebenbei mitgenommen werden kann.
      Eine gemeinsame Ressourcenteilung / Vermarktung der kleinen Label tut Not!

      Balthasar zeigt, wie's gehen könnte.
      Die Ohrenkneifer haben dadurch ein SciFi - Hörspiel gemacht,
      und das gar nicht schlecht.
      Und Fallen von Imaga ist absoplut geil! --

      Aber es wird so weitergehen wie bei Elea.
      Ein Label gönnt dem Anderen nich die Butter auf dem Brot.
      Raubtierkapitalismus eben.

      ..
      Interplanar: Du hörst nicht zu, Du bist dabei! :applaus:
    • Es ist, denke ich, auch immer eine Frage, an wen man eine Hörspielserie richtet und dann auch, im zweiten Schritt, wie man sie präsentiert. Hat man nicht nur die SF-Geeks im Blick, sollte man sich überlegen, einen anderen Einstieg zu finden als bei Produktionen, die sich explizit an SF-Fans richtet.

      Ich bin ja nun nicht unbedingt SF-Fan, auch wenn mich ein Setting in dieser Richtung grundsätzlich nicht stört. Die Geschichten sollten sich jedoch von diesem Setting lösen und "universeller" sein, um mich einzufangen.

      Bei Mark Brandis hat das zB geklappt, allerdings erst nach vielen, vielen Anläufen, denn der Einstieg in den ersten Vierteiler macht es Nicht-SF-Begeisterten nach meinem Dafürhalten nicht gerade leicht, in die Handlung zu sinken. Es beginnt irgendwie mittendrin, die Personen sind anfangs schwer auseinderzuhalten, auch die Eckpfeiler des Geschehens... All das, was für Genre-Liebhaber ein normales Szenario sein mag, ist für SF-Ferne erst mal schwer konsumierbar. Schafft man es aber, über diesen trockenen Einstieg hinwegzukommen, erwartet einen ein tolles Abenteuer, das eben mehr ist als nur ein willkommenes Häppchen für SF-Fans.

      Es würde mich aber nicht wundern, wenn es Leute gäbe, die an diesem Einstieg gescheitert sind.

      Hier sehe ich einen großen Unterschied etwa zu Iris von den Ohrenkneifern: Das war SF-Setting, aber eine Geschichte, die losgelöst davon funktioniert und sehr angenehm und flüssig erzählt wird. Es würde mich darum nicht wundern, wenn man mit diesem Hörspiel eine breitere Masse erreicht hätte.
    • Mich schrecken viele fremde Namen, viele fremde Welten immer ab, weil ich mir da immer sehr schwer tue "hinein zu finden". Da geht es mir wohl ganz ähnlich wie Hardenberg. Aber bei Mark Brandis hatte ich dieses Problem nicht, weil man den Fokus auf die Erde, auf Politik, auf Aktualität in der Zukunft warf und viele Genre zum Einsatz kommen. Waschechter SF wie Star Wars ist Mark Brandis in meinen Augen gar nicht. Da geht Heliosphere doch etwas mehr in diese Richtung.

      Iris erinnert nicht ganz unbeabsichtigt an Alien und ist für mich eine Mischung aus SF und Horror.

      Ich denke die Zukunft des SF liegt entweder an starken "Marken" wie Star Wars oder Enterprise oder eben in der richtigen Mischung der Genre, die allesamt in der Zukunft spielen. Ich erwarte mir viel von @Schallfilm s neues Projekt Tech Noir, dass SF auch in eine Nische im Hörspielbereich geht, die bis dato nicht bedient wurde. Die Macher von SF müssen sicher sehr kreativ sein, dem gängigen Hörspielhörer, der zumeist anderen Genren mehr zugetan ist, zum Kauf zu locken. Die Nichthörspielfans zu erreichen ist so oder so extrem schwierig, egal für welches Genre man sein Hörspiel macht. Da ist SF wohl nicht unbedingt im Hintertreffen zu Groschengrusel und Holmes.

      Auf jeden Fall schön, dass es noch Labels gibt, die sich diesem Genre annehmen.
    • Man sollte überlegen für welche Ziel Gruppe man erreichen will.

      Das hat viel mit Cover Design modernen Schriftzug zu tun.
      Vergleicht mal die aktuellen Science-Fiction Hörspiel-Serien mit den Titel der Buchverlagen.

      Ist nur ein beispiel.

      Wenn man sich mehr an die anderen Cover Design a`la Sherlock Holmes Chronicles & co orientiert hätte würde die Serie Raumschiff Promet noch Heute weiter laufen.
    • SchattenMan schrieb:

      Wenn man sich mehr an die anderen Cover Design a`la Sherlock Holmes Chronicles & co orientiert hätte würde die Serie Raumschiff Promet noch Heute weiter laufen.

      Jetzt ist es also raus: Es lag nicht an der altbackenen Story, nicht an den holzschnittartigen Charakteren, nicht an der unregelmäßigen Erscheinungsweise oder daran, dass "Raumschiff Promet" eher eine inszenierte Lesung war als ein Hörspiel. Die Cover waren schuld!!!

      Alles klar. :blink2:
    • SciFi Watchman schrieb:

      ... unregelmäßigen Erscheinungsweise ...

      Das sind die Folgeerscheinungen die DU ansprichst.


      Schau dir die Covers von den Folgen genau an (ich habe mich auf 4.beschränkt) …

      - Mark Brandis – Raumkadett Folge 12 - Der Fall Rublew
      - Heliosphere 2265 Folge 8 - Getrennte Wege
      - Raumschiff Promet Folge 7 - Angriff aus dem Nichts Teil 1 - Gestrand

      - Pery Rhodan - Plejaden Folge 10 - Die Vital-Maschine

      und sei ehrlich was spricht dich mehr an.


      Alle anderen könnt auch mitmachen WAS ist eure Meinung dazu. :thumbup:
    • Ein Cover ist für mich immer am unwichtigsten für den Kauf eines Hörspiels (grosse Synchronsprechernamen übrigens auch). Natürlich sieht ein Cover aus dem Mark Brandis Universum subjektiv besser aus, als eins von Raumschiff Promet, aber für mich ist die Story am ausschlaggebendsten.
    • Tolkien schrieb:

      Ein Cover ist für mich immer am unwichtigsten für den Kauf eines Hörspiels (grosse Synchronsprechernamen übrigens auch).
      Das kann ich generell nur unterschreiben! :thumbsup:
      Und ich denke mal, so geht es sehr vielen Hörern, der Inhalt zählt!
      Ich kaufe vielleicht einmal wegen der "schöneren" (und auch das liegt sooo sehr im Auge des Betrachters ;) ) Aufmachung, wenn mich dann aber die Handlung enttäuscht, ist mir das tollste Cover hinterher egal!
      Und ehrlich gesagt, ich finde die "Promet"-Cover nicht hässlich oder abschreckend, was auch immer.
      Okay, dieses eine mit dem halbtoten Typen vorne drauf war suboptimal :pfeifen: , aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die Serie deswegen schlechter lief.
      Man hat sich hier doch wohl an den alten Heftchen-Covern aus den 70er Jahren orientiert, damit es einen Wiedererkennungswert für deren Fans gibt, zumindest schätze ich, es wurde deshalb so gemacht.
      Die Rechnung hätte genausogut aufgehen können, es handelt sich ja um "Erwachsenen-SciFi" , da dürfen die Bilder vorne doch ruhig ein bisschen retro sein.
      Möglich, dass das wirklich eine Frage des Alters ist, aber ich kann an Promet visuell nichts schlimm finden, inhaltlich kenne ich die Hörspiele nicht. :)
      Bin eben nicht das, was man einen SciFi-Fan nennt.
      Vielleicht lag es ja viel eher an der Umsetzung der Geschichten. :schulter:
      Deine Liste, Schattenman, ist mir jedenfalls zu subjektiv, um irgendetwas zu beweisen, was den Erfolg oder Misserfolg einer Serie angeht.