Zunächst einmal müsste der WILLE da sein, Ressourcen und Ideen zu investieren, um ein neues Publikum zu erreichen. Der wahrscheinlichste Weg ist vermutlich über eine große Marke, und das kostet. Aber man stelle sich vor, es gäbe jetzt auf yt eine "Game Of Thrones" - Hörspielserie mit den Original-Synchro-Sprechern, die lauter GRRM-Stories erzählt, die es nicht in die TV-Serie geschafft haben. Jaja, jetzt sagt gleich einer "unrealistisch", aber wenn man etwas will, muss man auch was riskieren, damit nachher alle anderen sagen können "ja darauf hätte ja jeder kommen können".Hardenberg schrieb:
Ich poste das mal hier, weil es hier doch thematisch besser passt:
Interessante Darstellung.Interplanar schrieb:
Die Zukunft ist ja schon längst da: im Bereich, den früher das Fernsehen abgedeckt hat, haben sich bisher zwei Modelle herausgeschält, die die klassische TV herausfordern: das neue Pay-TV via Internet und die werbefinanzierte Webausstrahlung mit optionaler Querfinanzierung.
Ein Beispiel: die Webserie WISHLIST aus 2016.
(...)
Die Episode 1 der Serie hat auf yt nach zwei Jahren gerade einmal etwas über 500.000 Views. Das heißt also, dass die Views idH auf der Seite von FUNK erzielt werden, aber es ist auch möglich, dass das gebührenfinanzierte Fernsehen hier einen Markt zu erschließen versucht, der ihnen ansonsten dauerhaft verschlossen bliebe. Egal was es kostet und wie wenig das einspielt. Einfach weil das Publikum nicht mehr auf die Idee käme, bei der ARD oder dem ZDF nach interessanten Inhalten zu suchen.
Schaut man sich den Produktionswert dieser Episode und der Serie im Allgemeinen an, erkennt man, dass es hochwertig, aber nicht extravagant ist. Die Schauspielerin, die die Hauptrolle spielt (Vita Tepel), ist noch nicht so bekannt, dass sie extravagant oder auch nur normal teuer wäre. Das TV hat den Vorteil, dass es optisch interessante Newcomer zu Stars machen kann -- das geht im Hörspiel-/Sprechersektor schwerer.
Das soll illustrieren, in welche Richtungen sich die Medienwelt derzeit rapide entwickelt. Anderswo gerne mehr dazu, wie sich das im Sektor Hörspiel abspielt.
Die Parallelen zu Hörspielen würden mich aber schon auch interessieren.
Leider sind und bleiben (auf absehbare Zeit) Hörspiele ein Nischenprodukt, insofern wird es immer besonders schwierig bleiben, überhaupt Aufmerksamkeit für Neues zu generieren.
Bei den Serien gibt es Pay-TV Marke HBO oder Netflix, die für hohe Qualität stehen und gerade darum bewusst angewählt werden - als Ort, wo die Suche lohnt.
So etwas bräuchte es auch im Hörspielbereich: eine Plattform für Hörspiel-Liebhaber jenseits der Nur-Berieselungswilligen, die man gezielt anwählen kann, wenn man eben nicht die angeblich unvermeidlichen Streaming-Dienst-Gewächse hören möchte (weil die vielleicht qualitativ irgendwann nicht mehr befriedigen).
Vielleicht wird ja Audible irgendwann ein solcher Heimatort. Das inhaltliche und handwerkliche Format bieten die ja durchaus schon mit Produktionen wie Macbeth oder Monster1983.
Vielleicht könnte man da als Unabhängiger langfristig, neben dem Versuch des klassischen Vertriebs, auch darüber einen Kanal finden, in Form einer Kooperation?
Oder wie denkst Du Dir Modelle als Äquivalent zur Entwicklung der TV-Serie?
Die obige Webserie (der yt-Embed ist übrigens legal) hat eine IDEE entwickelt. Maßgeblich war der Fokus auf EINE Zielgruppe (Teens), nicht die Mischkalkulation, die die Networks immer ansetzen (auch die Oma Martha muss das noch gut finden). Das ist eins der mutigen Dinge daran: wir sagen, es ist uns egal, ob das alle gut finden, aber es muss gut sein.
So stelle ich mir sowas vor.
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