Mehr Opium fürs Volk! - Wie bekommt man das Hörspiel aus seiner Nische?

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    • Hardenberg schrieb:

      Gerade erst ist es gelungen, Axel Milberg als Erzähler für DDF zu gewinnen.
      Axel Millberg ist schon seit über 10 Jahren als Sprecher im Bereich Hörbücher tätig. Und es ging dir um Namen wie Elyas M'Barek und Matthias Schweighöfer, welche bei der Zielgruppe 14 - 30 angesagt sind. Das ist der Bereich in dem Hörspiele "kaum ein Rolle spielen" und da die Top Star zu bekommen ist total unrealistisch. Denn da geht es um viel Geld und das kann man nun mal mit Hörspielen nicht wirklich verdienen.


      Hardenberg schrieb:

      Ebenso wie den Vergleich mit der Band auf der Geburtstagsparty. Was hat das mit dem Thema zu tun?!
      Das Leute versuchen ihren Marktwert zu halten, denn da sich Sprechrollen in Hörspielen oder Geburtstagspartys sicher nicht das obere Ende der Nahrungskette.
      Und ich stelle mal ganz frech die Behauptung auf das selbst Oliver Rohrbeck von seiner Sprecherrolle als Justus alleine nicht existieren könnte.




      Hardenberg schrieb:

      Und dieser Art, selbst nichts oder nur sehr wenig Konstruktives in eine Diskussion einzubringen, sondern sich hauptsächlich darauf zu beschränken, die Gedanken anderer aufzugreifen und mit Zweizeilern negativ bzw. diskreditierend zu kommentieren, ohne inhaltlich wirklich auf sie einzugehen, wie sie ja in Foren gang und gäbe ist, versage ich mich an dieser Stelle.
      Das hat nichts mit diskreditieren zu tun, sondern damit eine Sache realistisch zu betrachten.
      Um etwas zu bewirken müssten man sich zusammen tun und viel Geld in die Hand nehmen.
      Zusammentun ist teilweise völlig Utopisch und warum sollten dann Leute die sich zusammenschliessen etwas für Mitbewerber tun welche dann die Früchte der Anderen ernten?
      Und Geld hätten die Großen der Branche und die machen wenn dann Werbung in erster Linie für ihr Produkt und dann vielleicht auch für das Medium Hörspiel in zweiter Linie.

      Ich hatte ja bereits ja einige Plattformen für Hörspielwerbung aufgezählt, stellt sich mir die Frage: Was willst du denn noch?
      100 Werbespots täglich im Hartz4 TV. Das würde wohl wenig Sinn machen, denn man braucht potente Käufer um etwas zu verkaufen und Hörspiele kaufen ist für die Schicht wahrscheinlich purer Luxus.
      "Great men are forged in fire. It is the privilege of lesser men to light the flame"
    • Das mit dem "realistisch" sehen, ist wohl bis zu einem gewissen Teil ähnlich subjektiv, wie ob einem ein Hörspiel gefällt oder nicht. Und die "Prämisse es müssten alle Labels zuerst einmal sterben um danach wieder von vorne beginnen und das Hörspiel zu alter Größe aufbauen zu können" ist in meinen Augen unrealistischer (weil es niemals passieren wird), wie wenn man sich erhofft, dass sich alle Labels zusammen tun und gemeinsam etwas auf die Beine stellen. Davon ab ist es immer spannend sich Visionen, die vielleicht auf den ersten Blick gar nicht so realistisch sind, zu widmen und sich mit diesen "was wäre wenn" Situationen zu befassen. Spekulieren gehört zu einem Forum genau so dazu wie diskutieren.

      Betreffend einem geeigneten Testimonial wäre es interessant wenn sich jemand aus einem ganz anderen Bereich der Freizeit massiv für das Hörspiel einsetzen würde. Natürlich scheitert es am lieben Geld. Wenn "unser" Marcel Hirscher in Österreich für die Raiffeisenbank Werbung macht, dann wird diese Bank plötzlich von sehr vielen Sportfans wahrgenommen und einige wandern deshalb zur RAIKA über. Was wäre wenn plötzlich ein sehr beliebter deutscher Sportler oder eine sehr beliebte Sängerin über einen gewissen Zeitraum Werbung für Hörspiele machen würde. Plötzlich würden Sportfans und Fans dieser Sängerin auf Hörspiele aufmerksam und würden gegebenenfalls auf Grund des "Personenkults", dass ja überall Einzug gehalten hat und viele von uns wie die Lemminge unseren Vorbildern nacheifern lässt, auch mal ein Hörspiel probieren. Genau nach diesem Muster operieren ja sehr viele Firmen. Da müsste einfach mal einer einen solchen Star kennen und ihn bitten sich für dieses Medium einzusetzen. Blauäugig - JA. Unrealistisch - JA, aber es wäre schön und es wäre einen versuch wert ob das Hörspiel davon profitieren würde.

      Zum Thema Streaming möchte ich noch einmal erwähnen, Hardenberg hat dies ebenfalls schon aus meiner Sicht richtig geschrieben, dass Streaming für Labels eine wunderbare Möglichkeit zur Zweit- oder Drittverwertung ist. Plötzlich hat man, wie Haggi schreibt, auch Jahre nach der VÖ eines Hörspiels (mit dem man sonst fast kein Geschäft mehr machen kann) die Chance 2000€ im Jahr zu verdienen. Das ist nicht viel. Aber es ist ein Zusatzbrot und man kann "altes Potential" wieder nützen. EUROPA wirft gerade alle ihre alten Klassiker wie Commander Perkins, Rhodan, Gruselserie, Wallace usw. auf den Streamingmarkt. Die wissen schon warum. Ein leicht verdientes Geld. Würden sie dies nicht machen, dann läge hier Potential brach. Wenn nun Labels gleich zum VÖ-termin Streamingplattformen mit neuen Hörspielen bedienen, dann erschließt sich mir (!) der Grund dafür auch nicht, weil ich denke, dass man damit die eigenen CD-Verkäufe sabotiert. ABER es ist die Entscheidung der Labels und des Vertriebes. Niemand wird dazu gezwungen.
    • Markus G. schrieb:

      Und die "Prämisse es müssten alle Labels zuerst einmal sterben um danach wieder von vorne beginnen
      Das war garnicht meine Aussage. Ich meinte die Anzahl der Anbieter muss sich erst einmal verringern, das nicht alle komplett die Segel streichen werden, das war dachte ich zumindest, ist logisch.

      Aber viele haben und werden erstmal weiter das Angebot reduzieren oder umstrukturieren.


      Markus G. schrieb:

      Wenn nun Labels gleich zum VÖ-termin Streamingplattformen mit neuen Hörspielen bedienen, dann erschließt sich mir (!) der Grund dafür auch nicht, weil ich denke, dass man damit die eigenen CD-Verkäufe sabotiert. ABER es ist die Entscheidung der Labels und des Vertriebes. Niemand wird dazu gezwungen.
      Verstehen kann ich es auch nur zum Teil, aber wenn man sieht das es im Audio-Bereich inzwischen Gäng und Gäbe ist, kann ich mir nur vorstellen das es da z.B. Vorgaben vom Vertrieb her gibt.



      Markus G. schrieb:

      Wenn "unser" Marcel Hirscher in Österreich für die Raiffeisenbank Werbung macht, dann wird diese Bank plötzlich von sehr vielen Sportfans wahrgenommen und einige wandern deshalb zur RAIKA über.
      Ist das wirklich so? Bei uns in Deutschland gibt es viele Banken und anderen Konzerne die mit Sportlern werben.
      Beispielsweise hat Opel ja versucht gleich mit einer Ganzen Latte auf Promis aus allen Schichten gleichzeitig zu werben.
      Geholfen hat es anscheinend nicht wirklich.

      Und man darf nicht ausser acht lassen, das ja der Vorschlag von @Hardenberg war die gesamte Hörspielbranche zu bewerben. Das ist ein recht utopisches Unterfangen.

      Evtl. wäre es mal interessant zu erfahren in wie weit die Buchmesse oder auch die Hörmich hilft die Akzeptanz der Hörspiele zu stärken.
      "Great men are forged in fire. It is the privilege of lesser men to light the flame"
    • Ben Kenobi schrieb:

      Evtl. wäre es mal interessant zu erfahren in wie weit die Buchmesse oder auch die Hörmich hilft die Akzeptanz der Hörspiele zu stärken.
      Die Hörmich ist eine Hörspielmesse von Hörspielfans für Hörspielfans. So toll diese Veranstaltung auch sein mag. Man wird damit keinen Nicht-Hörspielfan erreichen. Man "feiert" innerhalb der "Nische". Ich selbst war 2008 bei der Hörspielmesse in Hamburg. Eine absolut tolle Veranstaltung, die ich immer sehr gerne in Erinnerung haben werde. Aber auch hier war es so, dass man damit keine neuen Nicht-Hörspielfans erreichen konnte. Auch meine damaligen Gespräche mit Hörspielfans und Labels haben ganz klar aufgezeigt, dass "uns" der "Nachwuchs" fehlt. Simeon hat dies damals sehr schön in meinem Video, das ich als Erinnerung von der Messe gemacht hatte, festgestellt.
      Wie es bei der Buchmesse ist, kann ich nicht sagen. Ich war nur einige Male in Wien bei der Buchmesse. Hier hat AUDIAMO und auch die Hörspielgemeinschaft sehr bemüht die Hörspiele beworben. Hier ist natürlich ein erweitertes Publikum, dass vornehmlich an Belletristik interessiert ist, zu finden. Von daher könnte ich mir durchaus vorstellen, dass solche Messen das "Hörspiel" an sich mit kleinen Erfolgen bewirbt. Ich denke es ist wichtig, dass man hier vertreten ist. Aber leider kommt hier wieder das Problem zu tragen, dass das kommerzielle Hörspiel nicht mit "einer Stimme" spricht, sondern sich einige wie die Verantwortlichen der "Hörspielgemeinschaft" sehr bemühen, Werbung für das Hörspiel zu machen, sie aber insgesamt meiner Einsicht nach zu wenig Rückendeckung von Fans wie Labels haben. Leider kochen in unserer Szene zu viele ihr eigenes Süppchen. Von daher ist Deine Aussage "es ist ein recht utopisches Unterfangen" durchaus richtig. Trotzdem brauchen wir solche Vorreiter und "Kämpfer für das Hörspiel". Auch wenn sie nicht sehr viel erreichen, jeder neue Hörspielfan ist ein Gewinn!
    • Markus G. schrieb:

      Die Hörmich ist eine Hörspielmesse von Hörspielfans für Hörspielfans. So toll diese Veranstaltung auch sein mag. Man wird damit keinen Nicht-Hörspielfan erreichen.
      Was sich ja dieses Jahr bereits etwas ändern wird, denn man wird in diesem Jahr wohl auch mit den Star Wars Fans Hannover "The Northern Outpost" in einen Bereich vorstoßen, der ja eigentlich ausshalb des Kernbereiches liegt.

      Hier wäre ja ein Ansatzpunkt zu Kooperationen. Denn wenn sich Nischen zusammen tun, dann kann das positive Synergien bewirken.
      "Great men are forged in fire. It is the privilege of lesser men to light the flame"
    • Mal ganz dumm gefragt:
      gibt es eigentlich Hörspielumsetzungen von Games? Die Verfilmungen von Computerspielen haben einen soliden Zuschaueranteil, sind aber, im Vergleich zu Hörspielen, doch recht teuer.
      Ich bin kein Zocker, aber wenn ich mal überlege, was bei der RPC und GamesCon so über den Ladentisch geht, und an Genres bedient wird ... eigentlich ist das ein bislang vernachlässigtes Potential an modernen Medien.
      Nicht nur für Action und SF: auch für eher witzige Nostalgie-Adventures wie Monkey Island, die von spritzigen Dialogen und skurrilen Begebenheiten leben, könnte ich mir einen Markt vorstellen.
      So eine Lizenz ist erst mal ein finanzieller Aufwand, andererseits, ist eine Lizenz im Buchbereich (mir bekannt für bei Übersetzungen in europäische Sprachen bspw. - wird unter Nebenrechten geführt) mitunter auch schon recht günstig.
      Neu: :buerowinke:
      Therme, Morde, Sahnetorte 1: (Cosy Crime)
      "Das Skelett im Kurpark"

      Audiobuch (Lübbe Audio ) gelesen von: Frauke Poolman, Sarah Liu, Kordula Leiße
      978-3-7540-0583-5

      Auch als Taschenbuch und eBook.
    • Danke @Ben Kenobi

      Was die Preise angeht, kann sein, geschenkt bekommt man die sicher nicht. Andererseits haben internationale Firmen Hörspiel-Lizenzen nicht unbedingt auf dem Schirm (das Hsp als eigenständige Kunstform ist ja besonders stark im deutschsprachigen Bereich vertreten). Daher kann seitens des Lizenzgebers das zu unangemessen hohen Erwartungen führen, oder im Gegenteil für den Lizenznehmer ein Schnäppchen werden - je nachdem.
      Aber nachdem diese Nische nun ja beackert wird, muss man sich darüber nicht den Kopf zerbrechen.
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    • Grundsätzlich keine schlechte Idee Hörspiele zu Videospielen zu machen. Es gibt einige wenige. Zu den oben erwähnten, fällt mir noch Black Mirror 1 und 2 ein. Zum legendären Monkey Island hat ein Freund von mir eine geniale Hörspielunsetzung im Hobbybereich gemacht.
    • Linda schrieb:

      Aber nachdem diese Nische nun ja beackert wird, muss man sich darüber nicht den Kopf zerbrechen.
      Nunja, die Hörspiele zu "Black Mirror" (die ich recht gut fand und immer mal wieder höre, denn ich mag auch die Games sehr!) gibt es bereits seit 2009, danach kam, insgesamt gesehen, nicht mehr viel.
      Von großartigem "Beackern" konnte man jedenfalls nicht wirklich reden.
      Ich würde das eher als "hin und wieder" bezeichnen.
      Und ich kann mir auch nicht vrostellen, dass sich das großartig ändern wird.
    • Linda schrieb:

      das Hsp als eigenständige Kunstform ist ja besonders stark im deutschsprachigen Bereich vertreten
      Deutschland ist schon stark, aber der englischsprachige Anteil ist nun mal alleine schon aufgrund der Verbreitung der Sprache wesentlich stärker.

      Alleine im Public Domain Bereich schlägt der uns um Längen.

      The Audiodrama Directory




      Linda schrieb:

      Daher kann seitens des Lizenzgebers das zu unangemessen hohen Erwartungen führen, oder im Gegenteil für den Lizenznehmer ein Schnäppchen werden - je nachdem.
      Starke Marken die viele ansprechen könnten, wären sicher dementsprechend teuer. Denn die wissen ja um ihren Wert.
      Low Budget Spiele bekommen leider Recht selten auch Kultstatus. Und wenn dann wird die Lizenz wieder teuer.

      Auch Hörspiele zu Filmen könnte man ja relativ einfach realisieren, wird aber auch kaum gemacht. Hier vermute ich die Akzeptanz sprich Verkaufszahlen sind hier zu gering.

      Was schön wäre wenn man zu jedem Film eine Version mit Erzähler bekommen könnte, um z.B. im Auto als Fahrer nicht auf den Bildschirm schauen zu müssen. Aber das wird bald ja mit den Autonomen Fahrzeugen auf möglich werden, das der Fahrer visuelle Ablenkung nutzen kann. Für Hörspiele auch wieder ein Negativ-Trend.
      "Great men are forged in fire. It is the privilege of lesser men to light the flame"
    • Zwei, drei kurze Anmerkungen noch dazu, obwohl ich eigentlich kaum mehr Motivation dazu verspüre; aber mich wurmt es doch zu sehr, diese Verzerrungen meiner Gedanken einfach kommentarlos stehen zu lassen.

      Natürlich ging und geht es nicht darum, die gesamte Hörspielbranche in dieser Weise zu bewerben - und schon gar nicht mit hundert Werbespots täglich im "Hartz IV-TV", wie es hier geschrieben wurde. Das ist bloß eine weitere völlig unsachliche und einfach nur destruktiv-provozierende Replik auf meine Gedanken, an der man erkennen kann, dass es hier überhaupt nicht um eine sachliche und schon gar nicht eine konstruktive Erörterung dieses Themas geht.

      Niemand hat je davon gesprochen, sich nun auf Hartz IV-Klientel zu fokussieren. (Auch wenn ich den Dünkel, der allein aus dieser Art von Formulierung spricht, völlig unangemessen finde.) Es geht ja bei der Frage, wie man das Hörspiel aus seiner Nische bekommt, gerade nicht darum, es den gewöhnlichen RTL2-Programminhalten anzupassen, sondern um das genaue Gegenteil.
      Und da ich das ja nun oft genug habe durchblicken lassen, ist das wieder nur eine bewusste Verzerrung meiner Aussagen.

      Außerdem ging es darum, überhaupt erst einmal eine Bereitschaft zu schaffen, dem Medium Hörspiel ein Mindestmaß Aufmerksamkeit zu schenken, es in irgend einer Form als reizvolle und ernstzunehmende Kunstform in den Blick von Menschen zu rücken, die heute nichts damit zu tun haben. Wie man das erreichen kann, sollte ja gerade Ausgangspunkt einer konstruktiven Erörterung sein. Dass sich nun alle Hörspielproduzenten zusammenschließen sollen, um Hunderte Werbespots zu finanzieren, in denen das Hörspiel an sich im TV beworben wird, hat niemand geschrieben und vor allem auch niemand gemeint.
      Wo das Argument nicht greift, bedient man sich der Fiktion.

      Und was die Schauspieler angeht: Es geht darum, dass etablierte Schauspieler durchaus Interesse am Hörspiel haben können. Wie etwa Axel Milberg und Iris Berben. Sie müssen eben nicht, wie behauptet, kurz vor den Pforten des Dschungelcamps stehen, um für ein Hörspiel Interesse zu erlangen. Selbst bei kommerziellen Hörspiel kann es gelingen, etablierte und erfolgreiche Schauspieler für Hörspiele zu gewinnen. Da gibt es ja nun eine Reihe von Beispielen. Und noch mehr, wenn man Radiohörspiele miteinbezieht.

      Was nun die beiden genannten Beispiele angeht, M'Barek und Schweighöfer, die ganz einfach nur zwei BEISPIELE waren und nicht mehr - es ging mir durchaus nicht nur um die 14-30jährigen, sondern lediglich auch! -, so ist die Behauptung, dass es unmöglich sei, sie für ein Hörspielprojekt zu gewinnen, nicht belegt. Da kann diese Mutmaßung mit noch so viel Inbrunst und Selbstgewissheit vorgetragen werden. Es ist und bleibt eine unbewiesene Behauptung.

      Und überhaupt: Wenn ich anrege, bei Leuten wie diesen mal anzufragen, dann schwebt mir nicht vor, sie für Produktionen wie die nächste uninspirierte DDF-Murks-Geschichte aus dem Hause Minninger zu verwursten oder in der hundertsten Groschengrusel-Vertonung, sondern SELBSTVERSTÄNDLICH bei prestigeträchtigen Produktionen wie denen von Audible. Die in beide Richtungen strahlen und auch für einen Schauspieler/Sprecher von Reiz sind - und zwar künstlerisch und nicht weil der betreffende Schauspieler als Kind TKKG gehört hat.

      Darum ging es!

      In diesem Zusammenhang ist der Verweis auf die Geburtstagsparty, für die man eine etablierte Band buchen möchte und diese dann (völlig zu recht!) abwinkt mit dem Hinweis, keine Gartenparty-Kombo zu sein, völlig unangemessen und hat mit dem Thema mal so gar nichts zu tun.
      Wenn jemand argumentativ die Einladung zu einer schnöseligen Gartenparty gleichsetzt mit einer professionellen Hörspielproduktion, dann sagt das einfach alles über das Niveau aus. Und darüber, ob überhaupt Interesse an einer wirklichen und inhaltlich fruchtbaren Erörterung des Themas geht. Da fällt wenigstens mir dann gar nichts mehr zu ein.

      Spätestens an dieser Stelle macht dann ein Austausch wirklich überhaupt keinen Sinn mehr - sorry!

      Und ob ein Gedanke realistisch ist oder nicht, das entscheidet nicht ein einzelner User.
      Auch wenn dieser sich genötigt fühlt, es in jedem Beitrag zu einem Forums-Thema, das er ja offensichtlich einer wirklich inhaltlichen Diskussion nicht würdig findet, zu wiederholen und dadurch den eigentlichen Sinn des Threads beständig zu sabotieren: nämlich die konstruktive Erörterung der gestellten Fragen.

      Ich finde eine solche Art wirklich ärgerlich!
    • Ich habe es jetzt nicht so ärgerlich empfunden. Eine Meinung, nicht mehr und nicht weniger. Es diskutieren ja mehr als nur ein Einziger oder Zwei mit. Aber so hat halt jeder so seine Dinge über die er sich ärgern kann. Das ist menschlich. Mir liegen andere Sachen im Magen, die aber Gott sei Dank nichts mit unserem Forum hier oder unseren Meinungsaustausch zu tun haben, die mich aber genau so auf die Palme bringen können, wie es @Hardenberg hier in unserem Austausch geht.

      Ich selbst habe mit in den letzten Tagen auch so meine Gedanken über eine "Nische" gemacht und die Vor- und Nachteile. Eines ist für mich schon ganz klar. Wir haben nun mal kein Hobby, das die Massen bewegt. Und in manchen Situationen finde ich es auch ganz schön, dass dies kein 0815 Hobby ist, sondern auch auf Grund der Menschen, die ihm nachgehen, etwas Besonderes ist. Eine Nische kann durchaus auch positive Assoziationen hervorrufen. Ein Bereich in dem man sich wohl fühlt, wo man sicher aufgehoben ist und wo man vor der Masse geschützt ist. Und auch wenn es schade ist, dass Hörspiele nicht wie Filme von der Erwachsenen Gesellschaft angenommen werden, so gut ist es dass man dadurch auch von bestimmten "Massenphänomenen", die man in anderen Medien begegnet, verschont wird. Mich erinnert der Wunsch nach größerer Hörerschaft, die ich, wie man hier Jan in meinen Beiträgen lesen kann, wirklich begrüße, ein wenig an viele Forenbetreiber aus der Vergangenheit, die nach mehr Mitgliedern und einer größeren Anzahl an Threads, Postings usw. gestrebt haben. Ich selbst wollte das auch sehr lange. Doch mit der Größe haben sich über die Zeit hinweg auch Probleme eingeschlichen. Und Ähnliches könnte ich mir auch beim Hörspiel vorstellen, wenn man es schaffen sollte, die Nische zu verlassen (wie es möglich wäre, kann man ja in diesem Thread nachlesen, auch wenn die Beweise dafür ausbleiben müssen).

      Das nur so als kleiner Hinweis, dass wir alle vielleicht gar nicht so schlecht in unserer Nische leben, wenngleich es natürlich auch schön wäre und schön ist, wenn die Akzeptanz für das Hobby oder die Arbeit "Hörspiele" größer wäre!
    • Hardenberg schrieb:

      Wo das Argument nicht greift, bedient man sich der Fiktion.
      Ich denke eher ich bediene mich der Realität. Hörspiele sind ja Gesellschaftstauglich, aber eben nur für Einige wenige. Man wird da der Realität ins Auge schauen müssen, das es heute nicht mehr ausreicht nur einen Sinn zu befriedigen.



      Hardenberg schrieb:

      Und noch mehr, wenn man Radiohörspiele miteinbezieht.
      Welche finanziell ja völlig Anders dastehen, wie hier bereits angemerkt wurde. Wenn es da ein Flop wird, dann wird es über Querfinazierung aufgefangen, was ein kommerzielles Label oft nicht kann.




      Hardenberg schrieb:

      In diesem Zusammenhang ist der Verweis auf die Geburtstagsparty, für die man eine etablierte Band buchen möchte und diese dann (völlig zu recht!) abwinkt mit dem Hinweis, keine Gartenparty-Kombo zu sein, völlig unangemessen und hat mit dem Thema mal so gar nichts zu tun.
      Doch, hat es. Denn es gibt genügend angesehene Schauspieler, die eben auf der Bühne arbeiten und die es nicht wollen auf ihre Stimme beschränkt zu werden. Das ist wenn dann meist nur ein Zubrot.

      Und frag einen in der Zielgruppe von 14-30 doch mal wer Axel Milberg oder Iris Berben ist.
      Würde jetzt Leute wie Mark Foster oder "Die Lochies" in Hörspielen auftauchen, das wäre sicher in der Zielgruppe erfolgversprechender.


      Es geht leider wie überall nur noch ums Geld. Und das ist der Punkt bei dem es leider bei den kleineren Labeln hapert.



      Hardenberg schrieb:

      Auch wenn dieser sich genötigt fühlt, es in jedem Beitrag zu einem Forums-Thema, das er ja offensichtlich einer wirklich inhaltlichen Diskussion nicht würdig findet, zu wiederholen und dadurch den eigentlichen Sinn des Threads beständig zu sabotieren: nämlich die konstruktive Erörterung der gestellten Fragen.

      Was ist denn z:b. an meinem Vorschlag es über die politische Schiene zu versuchen, eben dann über den Weg die ÖR zu öffentlichen Ausschreibungen zu "zwingen" unkonstruktiv? Unrealistisch, ja sicher, denn die ÖR werden sich nicht so einfach die Butter von Brot nehmen lassen, aber die Idee fände ich schon interessant.

      Und zum Thema Reize: Es liegt in der Natur des Menschen sich auch Medial weiter zu entwickeln, denn die Anfänge des Films war auch der Stummfilm. Ähnlich sieht es beim Hörspiel aus, man kann nicht auf der Entwicklungsstufe von vorgestern bleiben. Trend ist nun mal derzeit das Audio-Visuelle Medium.
      "Great men are forged in fire. It is the privilege of lesser men to light the flame"
    • Markus G. schrieb:

      Das nur so als kleiner Hinweis, dass wir alle vielleicht gar nicht so schlecht in unserer Nische leben, wenngleich es natürlich auch schön wäre und schön ist, wenn die Akzeptanz für das Hobby oder die Arbeit "Hörspiele" größer wäre!
      Es wäre sicher auch schöner wenn es "Nachwuchs" in der Nische geben würde, aber das ist ein Punkt an dem es ja hapert. Nur werde ich ganz sicher meine Kinder oder später meinen Enkeln nicht vorschreiben mit was sie Ihre Freizeit gestalten, solange es im Rahmen der Legalität bleibt.

      Es kann so eben auch passieren das die Nische in 30 Jahre nicht mal mehr existent ist weil jeder einen Chip im Hirn hat mit dem er direkt an eine mediale Cloud gekoppelt ist. Wer weiß schon was die Zukunft noch alles bringen wird.
      "Great men are forged in fire. It is the privilege of lesser men to light the flame"
    • Grundsätzlich weil hier ja die Begtiffe Realität und Fiktion verwendet werden. Aus meiner Sicht kann man das Hörspiel nur dann aus der Nische befördern wenn man versucht etwas zu machen, dass bis dato noch nicht oder viel zu wenig unternommen worden ist. Von daher muss man sich in seinen Gedankenspielereien, und nichts anderes machen wir hier, Aktionen und Vorschlägen bedienen, die (noch) fiktiv sind und die aktuell nicht realistisch sein können. Wäre es realistisch, dann hätte wahrscheinlich jemand bereits diesen Versuch unternommen. Hier geht es aber darum, dass aktuell "unmögliche" zu versuchen. Nur wenn man sich in seinen Gedanken von diversen Konventionen und Zwängen löst, kann man etwas Schwierig geglaubtes meistern. Vielleicht ist das Unmögliche doch möglich, nur hat es noch niemand gewagt dies zu versuchen. Abgesehen davon sind dies alles nur Gedankenkonstrukte und hier ist es nicht zwingend notwendig immer darauf zu verweisen, dass sie nicht funktionieren oder dass sie unrealistisch sind. Warum sich nicht auch auf den Gedanken einlassen und weiterspinnen, als sofort abzulehnen. Dies kann für den Gesprächspartner demotivierend sein, wie man an Hardenbergs ungewohnt emotioneller Reaktion sehen kann, lieber @Ben Kenobi. Vielleicht kannst Du Dich ja auch mal auf die Vorschläge einlassen und diese "was wäre wenn-Szenarien" fortführen, selbst wenn Du sie als unrealistisch empfindest. Vieles was heute Gang und Gäbe ist, war früher nicht denkbar. Trotzdem hat es Menschen gegeben, die sich damit beschäftigt haben.
    • Markus G. schrieb:

      Vieles was heute Gang und Gäbe ist, war früher nicht denkbar.
      Da gebe ich dir vollkommen Recht. Nur bedeutet die Forderung nach einem Erhalt von alten Werten und auch ggf Verkaufszahlen nicht eher einen Rückschritt?

      Hat das Hörspiel in jetziger Form nicht eventuell sogar bald ausgedient? Ich sehe es quasi wie beim Thema Vinyl, es gab eine Boomzeit, dann kam die große Flaute und nun gibt es für einen kleinen aber potenten Markt ein Wiederaufleben des Vinyl.

      Ähnlich könnte es den kommerziellen Hörspielen auch gehen. Und das sehe ich als ein durchaus plausibles "was wäre wenn-Szenario", jedenfalls plausibler als das es irgendwann eine Kultur-Flat oder ein "Hörspiel-Kartell" geben wird.
      "Great men are forged in fire. It is the privilege of lesser men to light the flame"
    • Eines ist klar, wenn man mehr Leute ins Boot holen möchte, muss man etwas verändern. Diese Veränderung wird sicherlich nicht spurlos am Hörspiel und am Hörspielfan vorbei gehen. Oder man lässt alles wie bisher. Dann besteht aber die Gefahr, dass das Hörspiel einen immer kleineren Stellenwert haben könnte.
    • Ben Kenobi schrieb:

      Hat das Hörspiel in jetziger Form nicht eventuell sogar bald ausgedient? Ich sehe es quasi wie beim Thema Vinyl, es gab eine Boomzeit, dann kam die große Flaute und nun gibt es für einen kleinen aber potenten Markt ein Wiederaufleben des Vinyl.

      Ich denke mit diesem Beispiel verläufst Du dich jetzt aber völlig.


      Die Schallplatte (Vinyl) war und ist ein Träger für analoge Daten. Nur weil sie durch die CD ersetzt wurde ist doch die Musikbranche nicht von der Bildfläche verschwunden. Nur weil Videokassetten der DVD gewichen sind ist doch der Film nicht abgeschafft worden. Die Unterhaltungsform hat sich nur neue Datenträger und Formate gesucht und existiert weiterhin…und das ist beim Download oder Stream auch nicht anders!