Gruselkabinett - 128 - Der Streckenwärter

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    • Gruselkabinett - 128 - Der Streckenwärter

      Und weiter geht es mit den Ankündigungen zum Herbstprogramm.

      GK128.jpg
      (Cover-Illustration von Ertugrul Edirne)


      Gruselkabinett 128

      Charles Dickens - Der Streckenwärter

      Inhalt
      Das Leben eines Streckenwärters im viktorianischen England war hart, entbehrungsreich und einsam. Die Verantwortung, die diesen Männern übertragen wurde, war jedoch sehr groß. Aber erklärt das wirklich, warum sich der Streckenwärter dieser Geschichte von einer grauenhaften Erscheinung heimgesucht fühlt...?


      VÖ: 26. Oktober 2017

      Quelle: Titania Medien@facebook

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      *****

      Persönliche Anmerkung:
      Wow, was für ein Cover! Hut ab vor Ertugrul Edirne! :hutheb:
    • Ich habe mal ein bisschen nachgeforscht und interessantes gefunden. Charles Dickens hat diese Geschichte geschrieben um seine Erfahrung in einem Eisenbahnunglueck zu verarbeiten. Von Wikipedia:

      "Am 9. Juni 1865 überstand Dickens auf dem Rückweg von Paris den schweren Eisenbahnunfall von Staplehurst, Kent[4][5] zwar körperlich unversehrt, wurde von dem Ereignis aber für den Rest seines Lebens im Geiste verfolgt.[6] Unmittelbar nach diesem Vorfall kletterte Dickens, nachdem er erste Hilfe geleistet hatte, zurück in den Waggon, um sein Manuskript [i]Our Mutual Friend zu retten. Ein Versuch, den Unfall zu verarbeiten, stellt die Gruselgeschichte The Signal-Man dar. Dort erlebt die Hauptperson die Vision eines Eisenbahnunfalls, der allerdings auf dem Eisenbahnunfall im Clayton-Tunnel von 1861 basiert, bei dem 23 Menschen getötet und 176 verwundet wurden. Dickens war auf dieser Reise mit seiner Geliebten Ellen Ternan und deren Mutter unterwegs. Wäre dieser Umstand an die Öffentlichkeit gedrungen, hätte er einen Skandal ausgelöst. Dickens erreichte es aber, bei der Untersuchung des Unfalls nicht aussagen zu müssen."[/i]

      Ich habe diese interessante PDF Datei gefunden. Sie hat die gesamte Geschichte und auch Hintergrundinformationen. Es hat ca. 5 Minuten gedauert, die Geschichte zu lesen und das meiste ist direkt Rede. Keine Ahnung wie man das auf auf eine Laenge einer CD aufpusten kann. Da ist nicht viel drin. Kurz und knackig.

      extrawork.wikispaces.com/file/…gnalman+short+version.pdf
    • Habe den "Streckenwärter" bzw. "Signalman" auch gerade mal gelesen, das geht ja wirklich schnell.
      Und ja, hierbei dürfte es unmöglich sein, den Inhalt auf 50+ Minuten aufzublasen, es sei denn, man fügt eine ganze Menge selbst ausgedachten "Füllstoff" hinzu.
      Ohne es genau zu wissen (MoAs kennt sich da weit besser aus :zustimm: ), würde ich mal sagen, dass das die bisher kürzeste Ausgangsgeschichte für eine GK-Folge ist.
    • Agatha schrieb:

      Und ja, hierbei dürfte es unmöglich sein, den Inhalt auf 50+ Minuten aufzublasen, es sei denn, man fügt eine ganze Menge selbst ausgedachten "Füllstoff" hinzu.

      Was ja nicht das Schlechteste sein muss - vorausgesetzt, es fällt einem noch die ein oder andere originelle Wendung ein und das Ganze wird nicht einfach hoffnungslos verquasselt.

      Ich fand ja immer, dass Marc Gruppe das zum Beispiel bei Rappaccinis Tochter außerordentlich gut gelungen ist. Da ist ja auch sehr viel ausgeschmückt worden.

      Bestes Gegenbeispiel dürfte allerdings die letzte Poe-Vertonung sein... :zipfel:

      Aber wenn ich ehrlich bin, reizt mich diese Geschichte von allen Herbst-Ankündigungen am allerwenigsten. Und das trotz des großen Autorennamens.

      Aber wer weiß, vielleicht werde ich positiv überrascht.
    • Hardenberg schrieb:

      Was ja nicht das Schlechteste sein muss - vorausgesetzt, es fällt einem noch die ein oder andere originelle Wendung ein und das Ganze wird nicht einfach hoffnungslos verquasselt.
      Okay, aber dann müsste man theoretisch auch "nach C.Dickens", auf das Cover schreiben, denn wenn nachher ca 50% nicht mehr von ihm stammen, ist es folglich nicht mehr die Originalgeschichte. :schulter:
      Und wie gesagt, ich kann mir bei der Kürze dieser Vorlage nicht denken, wie man das anders machen will, als rund die Hälfte selbst hinzuzufügen.
    • *nachkuck*, ja, hast Recht, aber vorne (da, wo man zuerst hinsieht ;) ) steht der Autor über dem Titel und nichts von "nach"...
      Aber klar, sind Haarspaltereien, wer allzuviel "Hinzudichtung" nicht möchte, der muss eben Rezensionen abwarten bzw. Leute fragen, die das Hörspiel schon gehört haben.
      Im Zweifelsfall bin ich ich ja sowieso eine von denen, die den zugrundeliegenden Roman/ die Erzählung sowieso höchstens oberflächlich kennen, und es ist mir deshalb egal. =)

      Mich nervt aber z.B. bei den Holmes-Hörspielen von Titania die stärkere Gewichtung der Mrs Hudson bzw. die zusätzlichen Textmengen/ Auftritte, die sie bekommt, während andere das ja gerade gut finden!
      Aber da hätte ich es lieber, man bliebe enger an Conan Doyle.
      Ist eben Geschmackssache. :)
    • So, ich habe den "Streckenwärter" mittlerweile auch mal angehört.
      Gute, perfekt zu ihren Rollen passende Sprecher (Bodo Primus hatte ich seit der "Hexerin", wo er ja den Erzähler gibt, nicht mehr in einem größeren Part gehört, schön, dass er hier wieder mit dabei war :thumbup: ), eine diesmal in keiner Weise unnötig aufgeblasene Story, stimmige Sounds - alles rund!
      Das Ganze steigert sich langsam und mit stetig wachsendem Grauen auf den Höhepunkt zu, den ich zwar schon kannte, da ich ja die zugrundeliegende Kurzgeschichte gelesen habe, aber nichtsdestotrotz leidet man mit dem Streckenwärter doch sehr mit - bis man dann wirklich Grund dafür bekommt!
      Allerdings hat mich am Ende dann doch etwas ein bisschen gestört bzw. konnte ich es nicht ganz nachvollziehen.
      Vielleicht kann mir da ja jemand auf die Sprünge helfen.
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      Der Streckenwärter sieht immer wieder einen isoliert dastehenden Mann, der winkt, sich die Augen dabei zuhält und stets dieselben Worte ruft. Gut und schön oder vielmehr schlimm für ihn. :pinch:
      Als er dann vom Zug überfahren wird, tat vorher ein Zugführer innerhalb dieses Zuges dasselbe.
      Aber wie kann es sein, dass der Streckenwäretr den gesamten Zug "übersieht" bzw. den auch für einen Spuk hält, nur weil sich darin dieser Mann befindet?
      Vorher ist ihm dieser immer nur OHNE Zug erschienen...
      Außerdem muss er, als Streckenwärter des Bereiches, doch gewusst haben, dass da zu genau dieser Zeit wieder ein Zug vorbeikommen würde. :schulter:
      Also weshalb so dermaßen "rooted to the spot", dass er überrollt wird? Aufregung, Stress, Übermüdung, Schock - was war der Grund, meint ihr?
    • Also auf den Streckenwärter habe ich mich sehr gefreut. Das versprach Gruselstimmung. Und Ja, das für mich Versprochene und Erwartete wurde auch eingehalten. Von irgendwo her kannte bzw. kenne ich die Geschichte. Ich glaube von PIDAX...

      Die Geschichte ist gruselig und unheimlich, wenngleich sehr "Erzähler basiert", das jedoch ausgesprochen ausdrucksstark von Bodo Primus präsentiert. Gerade das Ende sorgt für Gänsehaut. Aber es gehört zu einer Gattung von Geschichten, die wunderbar entschleunigend daher kommt und man muss sich natürlich darauf einlassen können, dass man nicht von jeder Seite mit diversen Reizen konfrontiert wird. Aber solche etwas langsameren Geschichten mag ich sehr.

      Über das Ende kann man durchaus diskutieren und philosophieren.

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      @Agatha: Ich würde meinen, dass es einfach ein Schock war. Das leuchtet mir auch ein. Aber man kann sicherlich hinter fragen wie er bei einer Geräuschkulisse eines herannahenden Zuges, der ja nicht lautlos kommt, die Worte eines aus dem Zuges heraus brüllenden Mannes, der ja ganz schön weit weg sein muss, hören kann. Aber dies ist sicherlich "künstlerische Freiheit" und stört mich nicht.

      Interessant ist für mich wie man das Geschehene einordnet.

      Waren es schlicht geisterhafte Vorahnungen, die er hatte und sein Ende purer Zufall und ein Unglück?

      War es einfach eine reine Einbildung, die sich auf Grund der schockierenden Erlebnisse stark in sein Gehirn eingeprägt hat und das Ende ein unglücklicher Zufall?

      Oder war alles nur eine Vorahnung für sein tatsächliches Ableben?


      Was meint ihr?
    • Markus G. schrieb:

      Oder war alles nur eine Vorahnung für sein tatsächliches Ableben?
      Ich denke mal...
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      ...dass es schon eine Vorahnung des eigenen Todes sein sollte bzw. eben eine Warnung davor.
      Die Tragik liegt hier doch gerade darin, dass er sieht, es wird etwas Schreckliches mit ihm geschehen, seinem Schicksal aber trotzdem nicht mehr entgehen kann.
      Er bemüht sich ja zuvor noch, achtsam zu sein, aber gerade dadurch schlägt wohl sein Verhalten ins genaue Gegenteil um.
      Möglicherweise bringst ihn auch das Gespräch mit dem Wanderer dazu, nicht mehr wirklich an die Geistererscheinungen zu glauben, wie Hardenberg ja schon schreibt, so dass er nicht mal den laut ratternden Zug als solchen erkennt.
    • Gerade gehört, hat mir wirklich sehr gut gefallen.
      Beide Sprecher großartig.


      Um die Frage zu beantworten; ich denke einfach, dass der Streckenwärter am Schluss, als er die Worte wieder hörte, vor panischem Entsetzen wie gelähmt war.
      Er konnte sich gar nicht bewegen, selbst wenn er gewollt hätte.
      Vielleicht wollte er aber auch, dass es endlich vorbei ist. :gruebel:

      Gruß, Frank
      Wo Leidenschaft ist, da ist auch Hoffnung.