Hallo Leute,
seit November stelle ich bei uns in der Stadt mit entsetzen fest, dass der stationäre Handel immer mehr Hörspielfläche ausdünnt.
Neben Saturn hatte unser MÜLLER (der auf 4 Etagen eine recht große Fläche betreibt) eine riesige Tonträgerabteilung. Anlässlich Weihnachten 2016 hatte MÜLLER Anfang November umgebaut. Im Oktober gab es noch 1,80m hohe, mobile Bodenaufsteller mit WinterZeit, Lübbe, Dreamland, Titania, Highscore und Hörplanet Hörspielen ohne Ende. Wirklich alle neuen Folgen waren in den Aufstellern zu finden. Auch die neuaufgelegten Klassiker wie Hexe Klavi-Klack. Das Kinderprogramm in den meterlangen Standardregalen gibt es sowieso, das klammere ich aus.
Seit Dezember wurden alle Hörspiele aus den Bodenaufstellern retourniert. Es gibt nun ein 60 x 60 cm "großes" Gitter, wo einige wenige Erwachsenenhörspiele drin sind. Direkt neben den 08/15 Blu-ray Filmen die eh keiner für 2,99€ mitnehmen will. Eine ganz traurige Sache.
Und Saturn? Auch fast alles retourniert. Das Hörbuch-/Erwachsenenhörspiel-Regal wurde um einen weiteren Meter zusammengestaucht. Neuheiten am Tag der VÖ? Fehlanzeige. Ich brauche erst gar nicht mehr hin, um z.B. die Karl May Klassikerserie von WinterZeit zu finden. Oder die neueste Folge von Dreamland Grusel. Batman von Highscore? Kommt nicht mehr ins Programm. Zwei alte Folgen vom Dark Knight sind noch da, werden aber abverkauft / retourniert und dann ist Schluß.
Der Handel in unserer Stadt legt sich selbst ein Ei. Ich bin als Kunde nun endgültig auf Internetshops angewiesen, was meine Hobbys betrifft. Was ich neuerdings mache ist, bei saturn.de zu bestellen, um in der Filiale dann abzuholen. Zuletzt so praktiziert mit der ersten Season von LOVE BOAT. Denn die Serie wird erst gar nicht bestellt, so der Abteilungseiter.
Heute war ich auch wegen SEA QUEST DSV Season 3 bei MÜLLER, von dem ich die ersten beiden Staffel gekauft habe. Auch hier: "Staffel 3 haben wir nicht bestellt und bekommen wir auch nicht!"
O.k., ich hätte sie bestellen lassen können, aber jetzt warte ich bis der Preis bei amazon sinkt, denn bei MÜLLER habe ich jede Season immer für 18,99€ gekauft. Amazon aktuell bei knapp 25,-€.
Ich habe zwar in der Vergangenheit auch im Groß- und später im Einzelhandel gearbeitet. Und kenne wie es ist, wenn Kunden mit Internetpreisen kommen, bzw. das Internet loben und der stationäre Handel es hasst. Aber es ist wirklich so. Wenn Ladengeschäfte aussterben, dann sind sie durch ihre Rationalisierungen an Stellfläche und dadurch weniger Auswahl selbst schuld, wenn Kunden online woanders bestellen.
Früher hatte unser Markt Tonträgerregale, die waren absichtlich 2,50 Meter hoch, um soviel wie möglich unter zu bringen. Jetzt macht man (auch aus Diebstahl Gründen und wegen der Übersichtlichkeit) die Regale nur noch 1,50 / 1,60 m hoch. Und Lager? Lagerraum IST der Verkaufsraum! Früher hat man mit einer riesigen Etikettiermaschine die Preisschilder draufgeklebt. Heute lassen die diese aus einem Drucker an der Abteilungstheke raus. Hauptsache man wird von Kunden gesehen und ist ansprechbar während der Arbeit. Aber das ist ein anderes Thema...
Ich habe für mich nun entschieden, bzw. bin ich gezwungen, dass ich Hörspiele ausschließlich bei den Labeln direkt, bei amazon, und bei pop.de kaufe. Ich habe keine Lust am Tag der VÖ oder maximal zwei / drei Tage danach zur Sicherheit in den Laden zu gehen und nichts vorfinde, weil es einfach nicht mehr bestellt wird. Traurig. Echt traurig. Ich bin zwar mit schuld am Ladensterben, aber trägt man als Endverbraucher wirklich schuld daran?
Der stationäre Handel denkt (und ich weiß es, da ich dort arbeitete), dass man auf die paar Himpel die Erwachsenenhörspiele und TV-Serienklassiker kaufen verzichten kann, Hauptsache man stellt das neue Album von Justin Timberlake stapelweise raus und hat Platz dafür. Aber nimmt es soooo viel Platz / Kapital weg, wenn man von einer Staffelbox wenigstens 1 Exemplar ins Regal stellt? Quasi als Versuchsballon? Die können das Teil wenn es sich nicht verkauft sowieso wieder nach 3 Monaten retournieren!
Ich hatte das schon oft an den Pranger gestellt, aber den Abteilungsleitern sind da selbst die Hände gebunden. Nur weil die Chefs den schnellen Euro wollen. Absoluter Mist und völlige Fehlentscheidung aller (!) Marktleiter, die ja mit Eigenkapital ins Unternehmen eingestiegen sind.
Und die Top-Manager in der Holding / Verwaltung wundern sich dann 10 Jahre später, warum seit 10 Jahren die Zahlen rückläufig sind?! Ist ja logisch: Wenn ich zuerst 1 Zielgruppe, dann 10, dann 30 und später 50 Zielgruppen ausklammere und deren Produkte nicht mehr ins Sortiment nehme, bzw. ausdünne, bzw. diese Kundengruppen nichts mehr vorfinden was sie interessiert, dann bleiben mir im Monat Hunderte Kunden fern. Das nimmt eine Eigendynamik an ohne Ende.
Der Handel versucht es dann damit, dass er zur Kaffeemaschine den Kaffee dazu anbietet, oder urplötzlich Spielwaren, Merchandising, Spaßartikel und Bücher ins Sortiment aufnimmt, was aber die größten Flops sind und auf Dauer nicht so viel Geld einbringen, wie ein sauberes, umfangreiches, gut sortiertes Sortiment an Ware, was ohnehin verkauft wird, nämlich z.B. CDs, Filme und Serien. Komischerweise hat man dann Platz im Laden, um Deutschlandfahnen, Fliegenklatschen, T-Shirts, Vuvuzela-Tröten, wasserspritzende Miniventilatoren oder anderen Scheiß zu verkaufen, was bei anderen Händlern die sich auf sowas spezialisiert haben ohnehin 30% günstiger ist.
So, genug abgeschwiffen.
Frage: Findet Ihr in Eurer Umgebung noch das was Euch für die Hörspielsammlung interessiert, oder seid ihr auch bereits verstärkt aufs Internet angewiesen? Haltet ihr dem Handel die Treue und lasst Eure Wünsche zur späteren Abholung bestellen? Oder seid ihr mittlerweile total aufs Internet angewiesen, weil der Handel bei Euch eh schon seit Jahren nichts mehr vorrätig hat? Oder könnt ihr gar nicht meckern und seid überrascht, wie gut die Auswahl bei Euch in der Stadt ist? Wie sind die stationären Händler eures Vertrauens aufgestellt seit den letzten 5 Jahren? Hat es sich verbessert / verschlechtert / ist es gleich geblieben?
seit November stelle ich bei uns in der Stadt mit entsetzen fest, dass der stationäre Handel immer mehr Hörspielfläche ausdünnt.
Neben Saturn hatte unser MÜLLER (der auf 4 Etagen eine recht große Fläche betreibt) eine riesige Tonträgerabteilung. Anlässlich Weihnachten 2016 hatte MÜLLER Anfang November umgebaut. Im Oktober gab es noch 1,80m hohe, mobile Bodenaufsteller mit WinterZeit, Lübbe, Dreamland, Titania, Highscore und Hörplanet Hörspielen ohne Ende. Wirklich alle neuen Folgen waren in den Aufstellern zu finden. Auch die neuaufgelegten Klassiker wie Hexe Klavi-Klack. Das Kinderprogramm in den meterlangen Standardregalen gibt es sowieso, das klammere ich aus.
Seit Dezember wurden alle Hörspiele aus den Bodenaufstellern retourniert. Es gibt nun ein 60 x 60 cm "großes" Gitter, wo einige wenige Erwachsenenhörspiele drin sind. Direkt neben den 08/15 Blu-ray Filmen die eh keiner für 2,99€ mitnehmen will. Eine ganz traurige Sache.
Und Saturn? Auch fast alles retourniert. Das Hörbuch-/Erwachsenenhörspiel-Regal wurde um einen weiteren Meter zusammengestaucht. Neuheiten am Tag der VÖ? Fehlanzeige. Ich brauche erst gar nicht mehr hin, um z.B. die Karl May Klassikerserie von WinterZeit zu finden. Oder die neueste Folge von Dreamland Grusel. Batman von Highscore? Kommt nicht mehr ins Programm. Zwei alte Folgen vom Dark Knight sind noch da, werden aber abverkauft / retourniert und dann ist Schluß.
Der Handel in unserer Stadt legt sich selbst ein Ei. Ich bin als Kunde nun endgültig auf Internetshops angewiesen, was meine Hobbys betrifft. Was ich neuerdings mache ist, bei saturn.de zu bestellen, um in der Filiale dann abzuholen. Zuletzt so praktiziert mit der ersten Season von LOVE BOAT. Denn die Serie wird erst gar nicht bestellt, so der Abteilungseiter.
Heute war ich auch wegen SEA QUEST DSV Season 3 bei MÜLLER, von dem ich die ersten beiden Staffel gekauft habe. Auch hier: "Staffel 3 haben wir nicht bestellt und bekommen wir auch nicht!"
O.k., ich hätte sie bestellen lassen können, aber jetzt warte ich bis der Preis bei amazon sinkt, denn bei MÜLLER habe ich jede Season immer für 18,99€ gekauft. Amazon aktuell bei knapp 25,-€.
Ich habe zwar in der Vergangenheit auch im Groß- und später im Einzelhandel gearbeitet. Und kenne wie es ist, wenn Kunden mit Internetpreisen kommen, bzw. das Internet loben und der stationäre Handel es hasst. Aber es ist wirklich so. Wenn Ladengeschäfte aussterben, dann sind sie durch ihre Rationalisierungen an Stellfläche und dadurch weniger Auswahl selbst schuld, wenn Kunden online woanders bestellen.
Früher hatte unser Markt Tonträgerregale, die waren absichtlich 2,50 Meter hoch, um soviel wie möglich unter zu bringen. Jetzt macht man (auch aus Diebstahl Gründen und wegen der Übersichtlichkeit) die Regale nur noch 1,50 / 1,60 m hoch. Und Lager? Lagerraum IST der Verkaufsraum! Früher hat man mit einer riesigen Etikettiermaschine die Preisschilder draufgeklebt. Heute lassen die diese aus einem Drucker an der Abteilungstheke raus. Hauptsache man wird von Kunden gesehen und ist ansprechbar während der Arbeit. Aber das ist ein anderes Thema...
Ich habe für mich nun entschieden, bzw. bin ich gezwungen, dass ich Hörspiele ausschließlich bei den Labeln direkt, bei amazon, und bei pop.de kaufe. Ich habe keine Lust am Tag der VÖ oder maximal zwei / drei Tage danach zur Sicherheit in den Laden zu gehen und nichts vorfinde, weil es einfach nicht mehr bestellt wird. Traurig. Echt traurig. Ich bin zwar mit schuld am Ladensterben, aber trägt man als Endverbraucher wirklich schuld daran?
Der stationäre Handel denkt (und ich weiß es, da ich dort arbeitete), dass man auf die paar Himpel die Erwachsenenhörspiele und TV-Serienklassiker kaufen verzichten kann, Hauptsache man stellt das neue Album von Justin Timberlake stapelweise raus und hat Platz dafür. Aber nimmt es soooo viel Platz / Kapital weg, wenn man von einer Staffelbox wenigstens 1 Exemplar ins Regal stellt? Quasi als Versuchsballon? Die können das Teil wenn es sich nicht verkauft sowieso wieder nach 3 Monaten retournieren!
Ich hatte das schon oft an den Pranger gestellt, aber den Abteilungsleitern sind da selbst die Hände gebunden. Nur weil die Chefs den schnellen Euro wollen. Absoluter Mist und völlige Fehlentscheidung aller (!) Marktleiter, die ja mit Eigenkapital ins Unternehmen eingestiegen sind.
Und die Top-Manager in der Holding / Verwaltung wundern sich dann 10 Jahre später, warum seit 10 Jahren die Zahlen rückläufig sind?! Ist ja logisch: Wenn ich zuerst 1 Zielgruppe, dann 10, dann 30 und später 50 Zielgruppen ausklammere und deren Produkte nicht mehr ins Sortiment nehme, bzw. ausdünne, bzw. diese Kundengruppen nichts mehr vorfinden was sie interessiert, dann bleiben mir im Monat Hunderte Kunden fern. Das nimmt eine Eigendynamik an ohne Ende.
Der Handel versucht es dann damit, dass er zur Kaffeemaschine den Kaffee dazu anbietet, oder urplötzlich Spielwaren, Merchandising, Spaßartikel und Bücher ins Sortiment aufnimmt, was aber die größten Flops sind und auf Dauer nicht so viel Geld einbringen, wie ein sauberes, umfangreiches, gut sortiertes Sortiment an Ware, was ohnehin verkauft wird, nämlich z.B. CDs, Filme und Serien. Komischerweise hat man dann Platz im Laden, um Deutschlandfahnen, Fliegenklatschen, T-Shirts, Vuvuzela-Tröten, wasserspritzende Miniventilatoren oder anderen Scheiß zu verkaufen, was bei anderen Händlern die sich auf sowas spezialisiert haben ohnehin 30% günstiger ist.
So, genug abgeschwiffen.
Frage: Findet Ihr in Eurer Umgebung noch das was Euch für die Hörspielsammlung interessiert, oder seid ihr auch bereits verstärkt aufs Internet angewiesen? Haltet ihr dem Handel die Treue und lasst Eure Wünsche zur späteren Abholung bestellen? Oder seid ihr mittlerweile total aufs Internet angewiesen, weil der Handel bei Euch eh schon seit Jahren nichts mehr vorrätig hat? Oder könnt ihr gar nicht meckern und seid überrascht, wie gut die Auswahl bei Euch in der Stadt ist? Wie sind die stationären Händler eures Vertrauens aufgestellt seit den letzten 5 Jahren? Hat es sich verbessert / verschlechtert / ist es gleich geblieben?
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