Vor 5 Jahren habe ich diese Frage im Hörspieltalk gestellt. Wie würdet ihr aktuell diese Frage beantworten? Ich hänge eine Umfrage mit an.

In Bezug auf was denn?

Und was betrachtest Du als "die" Hörspielbranche? Da gibt es ein so breites Spektrum (große Label, kleine Label, alte und ganz neue, kommerziell ausgerichtete Produzenten, Radiohörspiele), dass ich das so pauschal gar nicht beantworten könnte.

In Teile setze ich großes Vertrauen. Bei anderen (vor allem lautstark auftretenden Neuen, die noch nichts vorzuweisen haben) bin ich zunächst einmal skeptisch, wenn die Erwartungen, die geweckt werden, gleich die ganz dicken Bretter ins Visier nehmen.

Oder war die Frage als Aufruf zum spontanen Assoziieren gemeint?

Dann würde ich wohl eher "ja" als "nein" anklicken, denn in einem spontanen Impuls gehe ich eigentlich immer erst mal mit einem Vertrauensvorschuss auf andere Menschen zu.
Dem macht dann in der Folge nur manches Mal die Vernunft einen Strich durch die Rechnung.

Edit:
Die unterschiedlichen Schriftgrößen haben keinen Aussagewert. Das passiert oft automatisch, wenn ich via Smartphone schreibe. Warum auch immer?!

Danke vielmals.

@Hardenberg: Für mich fällt da jetzt alles darunter, was Du aufgezählt hast.

Und ich muss zugeben, dass nach den letzten Tagen mein Vertrauen in die Branche einen ordentlichen Dämpfer erlebt hat. Aber wie im Sport sind Niederlagen dazu da um wieder aufzustehen und sich keinesfalls unterkriegen zu lassen.

Also das Platin-Debakel ist jetzt nur ein Mosaiksteinchen. Dazu kommt das Gebärden vom Hörplaneten und meine negativen Erfahrungen mit dem einen oder anderen Label, das auch schon mal gerne als Fake-User im Talk gepostet hat. Von daher ist mein Glaube ein wenig erschüttert. Aber das legt sich wieder, denn ich bin im Grunde ein viel zu großer Optimist, als dass mich dies jetzt runter ziehen würde. Aber ein wenig betroffen bin ich schon, was manchmal so abgeht.

Das hat Du schön geschrieben. Man darf sich nicht so von den wenigen negativen Aspekten runter ziehen lassen sondern sich immer vor Augen führen wie viele tolle und positive Erlebnisse einem passieren.

Mit 2 Monaten Abstand komme ich zum Schluss, dass mein Vertrauen in die Branche nach wie vorhanden ist und ich mir die Freude am hören nicht vermiesen lassen konnte. Aber mein Vertrauen ganz bestimmten Labels gegenüber ist gebrochen. Aber besser um manche einen Bogen rum machen, als die Freude am Hobby zu verlieren

Und ich tue mich nach wie vor schwer mit einer Antwort. Vor allem weil es für mich aus oben genannten Gründen "die" Hörspielbranche so eigentlich gar nicht gibt. In den letzten Wochen, in denen ich so manches Randgeschehen aus der Ferne beobachtet habe, bin ich für mich zu dem Schluss gekommen, dass es in diesem Bereich unterschiedliche Ebenen gibt, eine hochprofessionelle und eine, die eher ein Auswuchs der Hörspiel-Fan-Community ist, also quasi ein "Fans-für-Fans-Hörspiel-Bereich". Der scheint mir nach ganz eigenen Gesetzmäßigkeiten zu funktionieren, und da spielen ganz viele Dinge mit hinein, die für mich in einen durch und durch professionell aufgezogenen Hörspielmarkt einfach nicht hinein gehören - persönliche Eitelkeiten, Fan-Anspruchsdenken, Erwartungshaltung usw. Da bin ich doch das ein oder andere Mal erstaunt, um nicht zu sagen: geschockt gewesen, was da von verschiedenen Seiten alles zutage trat.

Und ich habe wieder feststellen dürfen, warum mir dieses Fan-Community-Ding eigentlich immer suspekt gewesen ist, schon damals in meinen Anfängen, als ich noch ganz jungfräulich bei phantastische-hoerspiele.de gepostet habe.

(Mich juckt es gerade ziemlich in den Fingern, das mal wortreich zu beleuchten, doch da andernorts die Tasten brodeln und das Risiko zu groß ist, dadurch im Hörgrusel einen Nebenkriegsschauplatz zu eröffnen, der manchen Krawallbruder anlockt, verkneife ich mir das schweren Herzens (soweit ist es schon gekommen - traurig!), obwohl so manches Thema doch geradezu danach schreit, ein bisschen weniger in schwarzweiß gezeichnet zu werden. Aber naja. Falls ich eine neutralere Plattform finde, mache ich das vielleicht dort mal beizeiten.)

Und ich verstehe jetzt auch wieder ein bisschen besser, warum manche Hörspielmacher in Foren gar nicht oder nicht mehr anzutreffen sind. Auch wenn ich das in Bezug auf die inhaltliche Erörterung von Hörspielen zutiefst bedaure. Da geht beiden Seiten, wie ich finde, so unendlich viel verloren. Aber ich kann es verstehen.

Vielleicht ist das ein Grund, warum ich mir wünschte, das Hörspiel käme endlich aus seiner Nische. Es wäre damit auch von einer gewissen Community-Piefigkeit befreit, die leider viel zu oft zu beobachten ist. (Und glücklicherweise im Hörgrusel viel, viel weniger als anderswo.)

Um also nach diesem Bogen auf die Frage zurückzukommen.

Vertraue ich der Hörspielbranche? Kann ich nicht beantworten.

Einem Teil ja, einem anderen nicht.

Aber mich würde mal von @Agatha interessieren: Ob das Fallen-Finale Dein "Vertrauen" ein Stückweit getrübt hat/trüben wird?