Wie viel Pause verträgt eine Hörspielserie?

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    • Wie viel Pause verträgt eine Hörspielserie?

      Im Laufe der Jahre haben einige Serien und Labels eine Schaffenspause eingelegt. Ursache waren vielfältiger Natur (persönliche Gründe, finanzielle Gründe, Rechtsstreitigkeiten etc.). Manche Serien kommen wieder zurück, manche nicht.

      Wie viel Pause verträgt eine Serie eurer Meinung nach? Gebt ihr Labels und Serien nach langer Wartezeit wieder eine Chance oder ist euer Interesse verschwunden? Was sind positive Beispiele einer Rückkehr? Welche negativen Beispiele fallen euch ein?
    • Ich finde, Pausen innerhalb der Serienhandlung sind immer ärgerlich. Und ich hoffe, es setzt sich langsam die Einsicht durch, dass gewisse Serienformate mit komplexer Handlung und Episoden, die aufeinander aufbauen, einen relativ zügigen Veröffentlichungsmodus brauchen. Sonst verpufft die Wirkung. Das hindert eine solche Serie am Erfolg. (Und ich nenne die große Unvollendete jetzt mal nicht beim Namen.)

      IMAGA hat mit Fallen (bisher!) vorgemacht, wie es besser laufen kann. Ich hoffe, es bleibt dabei.
      Das Ganze zudem in Staffeln anzulegen, schafft zudem Vertrauen beim Hörer.
      Auch dies eine Lehre, die wohl aus anderen Desastern gezogen wurde.

      Zwischen den Staffeln finde ich dann eine Pause völlig okay. Kreative und produktionstechnische Prozesse brauchen einfach Zeit. Wenn es einen Cliffhanger am Ende gab, sollte die Pause allerdings nicht Jahre betragen. Aber ein halbes, dreiviertel Jahr, bis die Fortsetzung absehbar ist, fänd' ich angemessen.

      Etwas ganz anderes ist es bei Reihen mit in sich abgeschlossenen Folgen oder Fortsetzungen von Serien(abschnitten), die bereits ein Ende gefunden haben. Beim Gruselkabinett, den drei ??? oder anderem etwa wäre es wohl eher bedauerlich, aber nicht (reihenintern) fatal, wenn es eine Pause gäbe. Auch bei Goldagengården liegen die Dinge ja anders, weil Teile I-IX ja in sich rund sind.

      Ich habe bisher keine Serie verfolgt, die lange pausiert hat und dann wieder an den Start gegangen ist, darum kann ich es nicht recht beurteilen, wie ich dazu stände. Bei der Schwarzen Sonne bin ich ja auch erst spät eingestiegen. Das müssen andere beurteilen.

      Edit:
      Ob ich eine neue Chance geben würde?
      Kommt drauf an. Wenn ich darauf vertrauen kann, dass es nach der Pause besser läuft - warum nicht?
      Wenn ich aber befürchten muss, storytechnisch wieder eingefangen und ein weiteres Mal im Regen stehen gelassen zu werden, dann sähe es wohl eher düster aus.
    • @Hardenberg: Danke für Deinen Beitrag!

      Pause ist zunächst nicht gleich Pause. Manchmal muss man den VÖ-Rythmus ändern, weil Autoren, Sprecher usw. zum Moment nicht verfügbar sind. Dann verzögert sich die nächste Folge um ein paar Monate, im schlimmsten Fall um ein Jahr. Ärgerlich für den Fan, aber für mich im Grunde keine Schwierigkeit.

      Dann gibt es Pausen, weil man nach geschaffter ersten Staffel erst wieder die nächste Staffel am Stück produzieren muss. Dies war besonders bei den AUDIBLE-Produktionen wie Glashaus, Monster 1983 oder auch bei Radioproduktionen wie "The Cruise" erlebt. Auch dies ist für mich kein Problem. Meistens bekommt man dann auch gleich wieder alle Folgen der nächsten Staffel auf einmal. Einzig ich muss mir vor dem hören der neuen Staffel die alte Staffel noch einmal komplett anhören, um wieder alles im Gedächtnis zu haben. Wenn dies aber solche Hörspielperlen wie die bereits erwähnten für mich sind, ist dies kein Nachteil sondern im Gegenteil ein Vorteil und ein schönes Erlebnis.

      Pausen, die zwischen einem "Mehrteiler" oder noch schlimmer bei einem Cliffhanger sind, empfinde ich persönlich deutlich ärgerlicher. Aber auch hier ist die Frage, wie groß die Pause letztendlich ist. Und wenn die Serie mir wirklich gefällt, dann kann ich auch damit gut leben.

      Aber wie sieht es mit Pausen aus, bei denen "Jahre" dazwischen liegen?

      Grundsätzlich bin ich der Ansicht "warum soll ich eine Serie trotz Jahre langer Pause nicht weiter hören, wenn sie mir gefallen hat"! Wenn mir eine Serie gefallen hat oder sie mein Interesse hat, dann werde ich sicher weiter sammeln. Trotzdem ist eine Fortsetzung nach einer längeren Pause nicht immer so einfach zu "händeln" - wir erinnern uns an EUROPA Larry Brent Ära 2 beginnend mit Folge 16 - weil eine sehr lange Pause die Macher vor große Schwierigkeiten stellt. Manche Sprecher leben nicht mehr, manche wollen nicht mehr, manche klingen zu alt usw.! Manchmal liegt nicht nur viel Zeit dazwischen sondern es kam auch zu gröberen Änderungen, wie neue Sprecher und neue "Macher", die wahrscheinlich auch neue Akzente und Ideen einbringen werden. Dies alles sorgt für ein verändertes Hörerlebnis.
      Ähnliche Probleme sehe ich bei Burns auf uns zu kommen. Klar werde ich wieder kaufen und klar werde ich mir die alten Folgen vorher anhören um sofort wieder ins Burns-Universum eintauchen zu können, ABER wird es noch das selbe sein? Und selbst wenn alles komplett gleich bleibt, ist auch der Hörer und dessen Hörgewohnheiten ein Fragezeichen. Vielleicht hat sich auch der Geschmack des Hörers verändert, sein Freizeitverhalten gewandelt und vieles mehr.

      Wenn ich so in meiner Erinnerung krame, so gibt es wirklich nur wenige Serien, die eine Jahre lange Pause eingelegt haben und die mir danach genau so gut gefallen haben wie davor. Spontan fallen mir hier nur Der Fluch - Eine Serienrezension , Sonderberg & Co - 8 - und die letzte Nacht der Eva Przygodda und Team Undercover - Die neuen Folgen 6 + 7 ein. Alle 3 Serien haben für mich trotz längerer Pause nichts von ihrem Charme eingebüßt und gefielen mir sofort genau so gut wie vor der langen Pause.
      Alle weiteren Serien/Reihen, die bislang eine lange Pause hatten und die wieder zurück gekehrt sind, konnten für mich nicht mehr an die Klasse der früheren Folgen anschließen. Egal ob Larry Brent, Jan Tenner, Van Dusen, Danger, O23, Twilight Mysteries u.v.a. weckten in mir große Vorfreude, die jedoch die Folgen aus vielerlei Gründen (manche liegen auch an mir und haben nichts mit der Produktion zu tun) nicht bestätigt werden konnten und in mir eher ein Gefühl der Ernüchterung zurück ließen.

      Aktuell sind ja eine Vielzahl Fortsetzungen alter Serien, die viele Jahre Pausen hatten, angekündigt. Natürlich freue ich mich immer wenn ich dies lese, aber ich habe auf Grund meiner bisherigen Erfahrungen große Skepsis ob man den Hörspass nach Jahren dazwischen wieder in die heutige Zeit "rüber retten" kann.
    • Ganz klar, desto länger die Pause, um so mehr sind die Hörer & Fans verunsichert und verärgert. Das Interesse geht irgendwann verloren, wenn die Wartezeit auf die begehrte Serie endlos erscheint. Bei Liebesgrüsse ( oder wie sich die Serie nannte) aus Gehenna waren die Pausen zwischen den Folgen auch jahrelang, so dass mich Gehenna irgendwann mal am .... ähm....im Mondschein begegnen konnte...

      Bei der schwarzen Sonne hats mich nicht gestört, da ich erst nach der langen Pause richtig eingestiegen bin.
      Burns ist nach wie vor das Sorgenkind Nr. 1, evtl. Noch Point Whitmark.
      Menschlichkeit ist nur noch eine dunkle Erinnerung...
    • Bei EUROPAs Larry Brent-Fortsetzung sehe ich aber das Problem weniger bei der Pause selbst als bei dem merklichen Unterschied bei der Umsetzung. Da war einfach nicht mehr das Team von den Anfängen am Werk. Das spürte man deutlich. Mag sein, dass die Skripte noch in der Schublade lagen, aber sie wurden nicht mehr mit dem selben Spirit in Szene gesetzt wie die Folgen zuvor. Das war dann halt mutmaßlich mehr Minninger als "Graul".

      Die Sprecher waren ja durchaus noch gut aufgelegt. Und auch Welbat und Konsorten waren nicht aus der Welt. Das hätte etwas werden können, wenn man sich mal über die eingefahrenen Routinen bequemt hätte. Aber so war's dann halt der Versuch, ohne viel Mühe beim Sinclair-Hype etwas mit abzugreifen. So jedenfalls kam es mir vor. Das Ergebnis blieb sehr unausgegoren und war am Ende nur ein Schatten alter Größe. Schade. Mit ein bisschen Ehrgeiz und gutem Willen (sowie Talent) hätte das etwas werden können.
    • Da magst Du recht haben. Und wie ist es bei den anderen Serien, die eine längere Pause hatten und die für mich (!) nicht mehr an die Klasse der früheren Folgen heran reichen?

      Ich denke es ist wahnsinnig schwer nach einer Pause genau den selben Spirit und die selbe Atmo wie die Serie früher hatte zu kreieren. Neue Sprecher, Autoren, Regisseure, Label, Musiker usw. tun ein Übriges dazu beitragen, dass dies fast immer für mich scheitert. Oftmals ist es eine Serie mit alten Protagonisten, die jedoch nicht mehr den "Ton" trifft der alten Folgen und somit eigentlich eine neue "Serie" darstellt.
    • Die anderen von Dir genannten Serien verfolge ich leider nicht, darum kann ich es nicht beurteilen, aber ein Beispiel für eine Verbesserung nach einer Pause ist für mich ganz klar Gabriel Burns. Da war zwischen den Folgen 15-35 so viel Murks, so viel Unausgegorenes, Widersinniges, Widersprüchliches dabei, dass es zum Haareraufen war (für mich). Und nach der Pause wirkte das Ganze, was folgte, doch deutlich fokussierter, durchdachter und in sich stimmiger. Gerade deshalb fand ich die dann folgende zweite Pause ja auch so bedauerlich. Denn für mich stimmte der Kurs (auch wenn ich mich gefragt habe, wie man den alten Murks wohl ausgleichen will), und ich hätte die Serie damals gern weiterverfolgt.
    • Interessant, ich habe bei Burns eher in Erinnerung dass es mit jeder späteren Folge schlechter wurde. Aber hier müsste ich einmal von vorne hören um dies wirklich behauptet zu können.
    • Die Geschmäcker sind ja verschieden und ebenso die Ansprüche, die man an Hörspiele stellt, aber für mich war das definitiv so. Ich fand die Phase 15-35 aber auch in (weiten) Teilen wirklich richtig schlecht. Ein Wunder, dass ich damals noch am Ball geblieben bin. Lag wohl an Sassenbergs Regie-Talent. Und einer unverbrüchlichen Hoffnung auf Besserung.
    • Ehrlich gesagt, habe ich auch die ersten Folgen als sehr gut in Erinnerung und danach gemessen alles was später kam als schwächer. Aber wie geschrieben, ich muss erst wieder komplett hören bevor ich wirklich sagen kann wie ich die Entwicklung der Serie genau finde.
    • Ich denke, dass eine Pause in der Kommuniziert wird warum es so ist weniger problematisch ist, als eine in der keine Informationen kommen. Klar ist es für den Konsumenten blöd sein Produkt nicht zu bekommen. Aber für einen Produzenten der sein Produkt weiter produzieren will, es aber aus einem Grund den er selber nicht verschuldet hat nicht kann, ist es mindestens genauso blöd. Wenn nicht sogar viel schlimmer, denn er will ja was damit verdienen.
      -- Bevor ich mich ärgere, ist es mir halt egal --
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