Wie sieht für euch der perfekte Start einer Hörspielserie und eines Hörspiels ganz allgemein aus?

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    • Ich unterschreibe auch, was Du generell über perfekte Starts sagst, Watchman. :zustimm:

      SciFi Watchman schrieb:

      Gute Starts hatten seinerzeit meiner Meinung nach "Mark Brandis" und "Heliosphere 2265", aber auch "Jules Verne - Die neuen Abenteuer des Phileas Fogg" und "Wilde & Holmes". Nicht angesprochen hat mich dagegen die erste Folge von "Fallen".
      Hier sehe ich die Sache allerdings ein bisschen anders.
      Ich finde nämlich nicht, dass man "Phileas Fogg" und "Wilde& Holmes" mit "Fallen" vom Aufbau her vergleichen kann.
      Bei ersteren beiden hast Du Hörspielserien, deren Handlung eigentlich in jeder Folge abgeschlossen ist. Gut, es gibt gewisse rote Fäden, wiederkehrende Gegner usw., die sich über die gesamte Geschichte hinziehen, aber insgesamt kann jeder Teil für sich stehen.
      Das bedeutet aber auch, dass ich als Autor quasi zwingend gleich alle wichtigen Charaktere genauer vorstellen muss, damit bereits in Folge 1 die "Basisgeschichte" zu einem schlüssigen Ende gebracht werden kann.
      Und das ist ja beide Male auch der Fall. :thumbup:
      Außerdem handelt es sich sowohl bei Fogg als auch Auda, Passepartout, Oscar Wilde, Mycroft Holmes und wie sie alle heißen, um historische oder Romanfiguren, die die meisten Käufer der Hörspiele schon kennen dürften.
      Es ist also wesentlich leichter, sie kurz einzuführen, als ein komplett neues, bisher nie dagewesenes Engel-Universum, eine "Parallelwelt", wie es ja mal von den Produzenten genannt wurde.
      Ich hätte es bei "Fallen" entsprechend komplett! unpassend gefunden, gleich jeden zentralen Charakter auftreten zu lassen oder zu erklären, welche Stellung er/ sie in den zukünftigen Folgen innehaben wird.
      Alle Zusammenhänge eher langsam zu entschlüsseln, darauf war doch die gesamte Serie, Folge für Folge, gerade ausgelegt!
      Mich hätte die Handlung wesentlich weniger interessiert, wenn mir bereits in Teil 1 zuviel Inhalt präsentiert worden wäre.
      Wobei ich wirklich nicht unbedingt eine Lanze für "Fallen" brechen möchte =) , aber ich persönlich kann diese Serie Aufbau-technisch eben nicht mit "Fogg" oder "W&H" vergleichen und sie daher auch nicht als Gegenbeispiel für einen schlechten Anfang nehmen.
    • Ich kann Deinen Einwand nachvollziehen, @Agatha.

      In der Tat haben die unterschiedlichen Erzählstrukturen (eher Einzelfolgen vs. übergreifender Handlungsbogen) natürlich auch Auswirkungen auf die Auftaktfolgen von Serien. Und hinzu kommen natürlich auch noch die unterschiedlichen Genres: Bei einem Mystery-Sechsteiler wird ein Autor wahrscheinlich eher behutsam vorgehen, um ja nicht zu früh zu viel zu verraten, während der Autor eines Abenteuerhörspiels womöglich gleich in die Vollen geht, um das Publikum mitzureißen, dass vor allem Action und Spannung erwartet.

      Ich hatte "Fallen" als Beispiel genannt, weil dies eine der wenigen neuen Serien aus der jüngeren Vergangenheit war, an der ich schon nach der ersten Folge kein Interesse mehr hatte, während dies bei "Phileas Fogg" oder "Wilde & Holmes" eben anders war. Ich erwarte nicht, dass mir eine neue Serie schon mit der ersten Folge komplett definierte Charaktere oder so viele Infos zum weiteren Geschehen liefert, dass der Rest der Handlung der kommenden Folgen vorhersehbar wird. Aber eine Auftaktfolge muss es zumindest schaffen, dass ich mich für das weitere Schicksal der Figuren und den Fortgang der Handlung so sehr interessiere, dass ich für die nächste Folge zurückkehre. Und das hat "Fallen 1" bei mir eben nicht geschafft.
    • Camelion schrieb:

      Planet Eden (Maritim)
      Oh, ja, auch ein gutes Beispiel, man erfährt sofort alle notwendigen "Eckdaten" über die Hauptcharaktere und das Setting - und danach geht es ohne Umschweife zur Sache!
      Stimme Dir ansonsten ebenfalls zu: Das ist gerade eine der Maritim-Serien, wo ich mich bis heute ärgere, dass sie nicht vollendet wurde. :thumbdown:
      Perfekter Kandidat für den "Kassenkiller"-Thread.
    • Auch wenn der Thread schon etwas älter ist, möchte ich kurz meine Meinung schreiben.

      Ich stolpere meistens durch Zufall auf neue Serien. Oft lese ich in Foren darüber oder Amazon schlägt mir uneigennützig neue Serien vor.
      Deswegen greifen bei mir so gut wie nie große Vorankündigungen.

      Wenn mich eine Serie neugierig gemacht hat, bestelle ich mir die erste Folge und höre sie mir an.
      Wenn sie mir richtig gut gefällt, wird es für mich teuer.
      Bei Perry Rhodan Sternenozean, habe ich mir nach der ersten Folge gleich alle restlichen bestellt (war allerdings ein Ebay Gesamtpaket) und es nicht bereut.
      Das gleiche bei Planet Eden....seitdem schaue ich zusätzlich noch, ob die Serie weiterhin produziert wird, oder zumindest abgeschlossen ist. Das hat mich bei der Serie einfach enorm geärgert!

      Eine Serie wo die erste Probefolge okay war, aber mich noch nicht aus den Socken gehauen hat, wird weiter getestet mit 2 weiteren Folgen.

      Als Kundin würde ich mir wünschen, dass eine neue Serie gleich mit 3 Folgen an den Start geht.
      Wenn eine Serie mir dann gefällt, bin ich eine treue Seele und verzeihe auch (in meinen Ohren) schwächere Folgen.

      Einziges negatives Beispiel ist bei mir Gabriel Burns.
      Die Serie mochte ich wirklich. Tolle Stimmen, ruhige Passagen, Sound, alles gut, aber als dann die Warterei auf neue Folgen begann, hat mich die Serie einfach verloren irgendwann.
      Ich weiß nicht mal mehr bei welcher Episode, aber als es dann doch noch neue Folgen gab, habe ich mir die erste sogar gekauft, aber bis heute nicht angehört.
      Besser Illusionen die uns entzuecken als zehntausend Wahrheiten
    • Smeralda schrieb:

      Auch wenn der Thread schon etwas älter ist, möchte ich kurz meine Meinung schreiben.
      Es ist prima, dass Du Dir auch ältere Threads raussuchst und dazu etwas schreibst. :highfive:
      So haben wir hier ja alle mal angefangen (ich hab damals richtig gebuddelt und gekuckt, was mich so alles interessiert und wo ich was posten könnte =) ).
      Geht ja nicht anders :schulter: , denn solange man noch nicht dabei war, konnte man halt auch nix zu den einzelnen Themen beitragen.
      Das nachzuholen ist absolut richtig, es interessiert ja jede Meinung, und außerdem bringt es auch den anderen die Threads wieder ins Gedächtnis, um vielleicht noch was hinzuzufügen.
      Manchmal ändert man ja seine Meinung zu etwas auch im Laufe der Zeit. :)
    • Hm,
      da sieht man wieder wie unterschiedlich Geschmäcker sind.

      An die erste Gabriel Burns Folge erinnere ich mich nicht mal. An Nebelsee dagegen schon.
      Foster kenn ich nicht.
      Von Poe gefällt mir keine Folge die ich gehört habe und bei Sinclair zählt Folge 1 für mich zu den schwächsten der Serie überhaupt.
    • Interessant wäre natürlich warum @der markus gerade hier die Auftaktfolgen so gut gefielen.

      Burns hatte für mich einen tollen Auftakt, weil man relativ rasch und ohne viel Schnörksel in die (Rahmen)-Geschichte eingeführt wurde und es dazu eine richtig gute Story war.

      Sinclair bot einen perfekten Auftakt, nicht weil Folge 1 so hervorragend war, sondern, weil man die Serie gleich mit 6 Folgen man Stück startete. So hatte man als Neukäufer gleich viel Zeit um in das Sinclair-Universum einzutauchen. Praktisch startete man mit Staffel 1. Und dass fand ich mehr als gelungen und nachahmenswert.
    • Das stimmt! @Markus G. Ich kannte damals Sinclair nur recht flüchtig, weil ich als Heranwachsender im Elternurlaub mal ein paar Heftchen gelesen hatte (gab damals in Spanien und Italien als Alternative nur Teenie-Herzschmerz-und-Schmacht-Romane :zwinker: ), und als ich dann irgendwann auf der Suche nach Hörfutter auf die Edition 2000 stieß, war ich im Grunde ohne Vorkenntnisse.

      Döring hat es super verstanden, die Serie so ins Rollen zu bringen, dass Einsteiger keine Schwierigkeit haben, in das Serienuniversum zu sinken. Die Geschichten standen erst mal gut für sich, auch wenn sich im Hintergrund - clever umgesetzt - schon die Geschichte mit dem Schwarzen Tod andeutete, und auch das Umfeld von Sinclair wurde erst nach und nach eingeführt. So hatte man als Hörer ausreichend Gelegenheit, sich von der ebenso neu- wie großartigen Art der Inszenierung mitreißen zu lassen. Und das hat bei mir dann immerhin 20+ Folgen gehalten, ehe mir das Ganze zu sehr in eine reine Action-Nummer rutschte und ich mich davon nicht mehr angesprochen fühlte.

      Die ersten Folgen mögen inhaltlich nicht allererste Sahne gewesen sein, selbst für Groschengrusel-Verhältnisse, aber mit dem Janus lieferte man dann ja doch noch das erste richtige Top-Hörspiel ab (wenigstens nach meinem Geschmack).

      +++

      Bei Foster hat mich der Einstieg damals nicht überzeugen können.
      Bei Fallen ebenfalls nicht. Die erste Folge funktioniert im Zusammenspiel mir den Nummern 2 und 3 erstklassig, aber für sich allein (in meinen Ohren) eher nicht.
      Gabriel Burns war originell, aber der erste richtige Burner war für mich erst Die Fänge des Windes.
      Und EAP war inhaltlich nie meins, auch wenn ich gar nicht mal so wenige Folgen mangels Alternative gekauft hatte. Für mich war das einfach nicht Fisch, nicht Fleisch: zu weit entfernt vom originalen Poe, was die Geschichten anging, und zu bemüht, entsprechende Bezüge dann überhaupt herzustellen. Die Serie hätte mit loserem Bezug zu den Poe-Geschichten sicher besser funktioniert. So aber musste man oft mit der Brechstange einen Hauch der Vorlage ins Skript einarbeiten, um der Serienprämisse Rechnung zu tragen.