Donald Trump wird US-Präsident!

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    • Donald Trump wird US-Präsident!

      Viele haben diese Vorstellung für einen schlechten Witz gehalten. Andere für einen Warnschuss in Richtung der Etablierten. Doch jetzt ist eingetreten, was vermutlich selbst seine Anhänger nicht ernsthaft für möglich gehalten haben: Donald Trump hat die Präsidentschaftswahlen der Vereinigten Staaten für sich entschieden: Die erforderliche Mehrheit an Wahlmännerstimmen ist ihm sicher.


      Was sagt Ihr zu diesem Ergebnis? Wie ist es einzuordnen und zu bewerten?

      Welche Gefühle hegt Ihr bei dem Gedanken an einen US-Präsidenten Trump?

      Und was bedeutet der Wahlausgang für den Rest der Welt?

      Ich bin gespannt auf Eure Gedanken zu diesem weltpolitisch höchst bedeutsamen Thema...
    • Schön dass es hier auch mal politische Themen gibt. Muß man eben mal abwarten. Ich vermute, er hat ne große Klappe und dann ist doch nichts dahinter. Ich hoffe es hat keine großen Auswirkungen für Deutschland. Obama fand ich ganz gut, auch daher das es auch mal einen dunkelhäutigen Präsidenten gab.
      Ich hatte jetzt auf Hillary Clinton gehofft.
      Ich wünsche mir, es gibt keinen dritten Weltrieg mit den "Spezialisten" Putin, Erdogan und nun Trump!
      Menschlichkeit ist nur noch eine dunkle Erinnerung...
    • Ich habe das erwartet. Warum? Na, einfach nur weil er ein Mann ist und Männer keine Frau wählen, auch wenn die Alternative Trump heißt.

      Die Enttäuschten und Frustrierten wählen einen Lügner und Steuervermeider... Chapeau!

      Wollt ihr den "Totalen Krieg"? JA!

      So sind die Menschen.... es macht mich traurig.

      Nun, Trump ist nicht das Ende der Welt....aber von einer positiven Entwicklung der Menschheit in Richtung Vernunft, sind wir weit entfernt und wenn wir nicht irgendwann zusammen arbeiten, an einem Strang ziehen und unsere Ressourcen sinnvoll einsetzen, wird es die Sonne richten.
    • Es ist eine Zeit der großen Populisten. Wer eine Wahl wie eine große Show organisiert und zelebriert, braucht sich nicht wundern wenn ein "Showman" wie Trump gewinnt. Die Medien und das Auftreten in den Medien mit markigen und aggressiver Sprache spielt eine viel größere Rolle als Inhalte. Dies ist nicht nur in Amerika sondern in der ganzen Welt der Fall. Eine traurige Tendenz. Aber ich gehe davon aus, dass die Trumps dieser Welt sobald sie an der Macht sind, genau so den Ärger ihrer Bevölkerung zu spüren bekommen wie dies jetzt die traditionellen Parteien zu spüren bekommen. Und dann werden die Populisten wieder zurück gedrängt werden. Es ist nur zu hoffen, dass sie dann nicht zu viel Schäden angerichtet haben.

      PS.: Wenn ich sehe wie Trump seinen jüngsten Sohn neben ihn stehen und hinter ihm her "zeppeln" lässt ohne ihn nur eines Blickes zu würdigen, von einer Umarmung oder einem Busserl ganz zu schweigen, dann wirkt er auf mich höchst insympathisch.
    • Schrecklich, ganz ganz schrecklich!! :schock: :ziegel: :wech:
      Andererseits habe ich Hillary nur als das kleinere Übel empfunden. Ich denke mittlerweile, es ist vielleicht gar nicht schlecht, dass dieser Mega-Narzisst Trump nicht aus der Opposition heraus rumgröhlen kann, sondern jetzt wirklich zeigen muss, wie man das Präsidentenamt überzeugend ausfüllt. Ich gehe nicht davon aus, dass ihm das gelingen wird.
      Was muss in diesem Land für eine Angst herrschen (vor Ausländern, vor Terroristen, vor Rollenverschiebungen, vor allem und jedem), dass man so einen großmäuligen, keuleschwingenden Brüllaffen (oh, Entschuldigung an diese Gattung!) wählt. Andererseits kommt Angst nicht von ungefähr und wird ja gerne an anderer Stelle geschürt.
      Ich bin gespannt, was in Amerika (und der Welt) jetzt passiert. Hoffentlich zettelt die tumbe Fönwelle nicht veresehentlich (?!) den 3. Weltkrieg an mit seinem Buddy Putin. Und mal sehen, wie viele Bürger nun tatsächlich auswandern...die Canada Immigration-Seite ist ja schon zusammengebrochen, als das Wahlergebnis absehbar war. ;)
    • Ich muss ehrlich gestehen, dass ich politisch nie so wirklich ambitioniert war, schon gar nicht in der großen Welt-Politik. Doch auch ich bin entsetzt, wie man einen solchen Menschen zum amerikanischen Präsidenten wählen konnte. Ich habe dabei ein ganz schlechtes Gefühl.

      Wie der Wahlausgang einzuordnen und zu bewerten ist, kann ich nicht sagen. Ich denke, man muss nun abwarten, was Trump aus seinem Wahlsieg macht und ob er wirklich in der Lage ist, ein vernünftiger Präsident sein zu können.
      Ebenso verhält es sich auch mit der Frage, was der Wahlausgang für den Rest der Welt bedeuten könnte. :augenroll: :(
    • Diese Menschen müssen garnichts zeigen, sie werden geliebt und verehrt, auch wenn sie alle ins Unglück stürzen. Ist Putin gut für Russland? Wird geliebt, weil er Stärke repräsentiert. Wird Erdogan für seine Politik verachtet? Nein, seine Anhänger lieben ihn, weil er dem Land so viel Wohlstand gebracht hat. Wofür Menschenrechte und Meinungsfreiheit, wenn alle, die den Mund halten und sich ducken, soweit zufrieden sind?
      Es geht immer nur um Macht, in allem was die Menschen tun...
      Und wir werden darauf konditioniert, durch Spiele, Filme...wir sind durchdrungen von dieser Ideologie, von Gut und Böse und Gewalt als Mittel um "Gutes" zu tun.... Helden dürfen töten, Krieg wird immer noch heroisiert.
      Übertreibung? Die Geschichte zeigt uns alles und alles wird sich wiederholen.
    • Die Amerikaner hatten einfach die Wahl zwischen Pest und Cholera.
      Ich persönlich finde, beide Kanditaten muten ungefähr gleich surreal an, beide waren eigentlich unwählbar.
      Hätten die Demokraten nicht den Sanders rausgemobbt, dann hätte wenigstens ein akzeptabler Kandidat zur Wahl gestanden.
      Naja, Vorteil von Trump ist, daß er TTIP ablehnt und er will "seine Jungs" von der Army nur als ultima Ratio in den Einsatz schicken.
      Letzteres muss allerdings nicht viel bedeuten, es gibt ja noch Drohnen und den Roten Knopf, den Trump ja unbedingt mal drücken möchte.
      Es bleibt also spannend, mögen wir in interessanten Zeiten leben...
    • Die Demokraten um Hillary wollten es ja so

      Hierzulande wurde ja nur wenig über die eigentlich beste Option berichtet (Sanders), weil die Zeitungen hypnotisiert Clinton dem Demagogen Trump von vornherein vorzogen.

      Was jetzt auf Twitter abgeht, war vorherzusehen und logische Konsequenz.

      Dems had a candidate that could've destroyed Trump, but the DNC just had to fuck things up. Congrats establishment. Enjoy the destruction.

      — Ana Kasparian (@AnaKasparian) November 9, 2016

      The Democratic Party did this to themselves when they shanked Bernie.
      The Republican Party did this to themselves by having no spine.

      — Anonymous (@YourAnonNews) November 9, 2016

      Many Dems losing the House & Senate this election & all I can think is if Bernie was on the top of the ticket that wouldn't be happening..

      — Kaydee King (@KaydeeKing) November 9, 2016

      The lesson from tonight's Dem losses: Time for Democrats to start listening to the voters. Stop running the same establishment candidates.

      — People For Bernie (@People4Bernie) November 9, 2016

      If Dems didn't want a tight race they shouldn't have worked against Bernie.

      — Walker Bragman (@WalkerBragman) November 9, 2016

      GOP nominated the only damn candidate who could lose to Hillary Clinton. Democrats nominated the only damn candidate who could lose to Trump

      — Ana Navarro (@ananavarro) November 9, 2016

      Popular left-wing Facebook page The Other 98%, which was pro-Sanders during the primary, responded to Trump’s surge by simply posting a meme of Sanders’ face with the text “All this could’ve been avoided. Thanks for nothing, DNC!” The meme has been shared almost 15,000 times in less than an hour:

      While Bernie Sanders endorsed Hillary Clinton just before the Democratic National Convention in July, many of his supporters remained adamant in their refusal to support the DNC-anointed candidate, pointing to WikiLeaks’ revelations that top officials at the DNC had been working behind the scenes to tip the scales in Clinton’s favor by coordinating with media figures to circulate anti-Sanders narratives.


      Die Protestwähler gegen das Washington-Establishment in den USA waren stärker in der Zahl, als es alle erwartet hatten. Da Sanders (die intelligentere Lösung) durch Clinton und ihr Netzwerk abserviert wurde -- ihr lag ihre eigene Machtposition eben näher als das Wohl der Partei -- gingen die Wähler zu der dümmeren und gefährlicheren Variante.

      Hochmut und der Fall, da war doch was.
      Versuchen Sie es. Manche Menschen sind in der Lage, es zu vermeiden, dass man sie wahrnimmt.
    • Evil schrieb:

      Schön dass es hier auch mal politische Themen gibt.
      Ich muss sagen, daß ich Deine Begeisterung nicht teile. Die "politischen" Themen haben immer für Ärger gesorgt und so mancher User ist deswegen nicht mehr da.
      Dementsprechend werde ich mich hier auch nicht weiter äussern, den Thread aber sehr genau beobachten.


      OTR-Fan
    • Nun ja, die Welt besteht nun mal nicht nur aus Hörspiele und Filmen. Kann ja jeder selber wissen ob er sich dazu äußert. Aber stimmt schon, Politik kann ein heikles Thema sein. Ich habs an dem Islam-Thema gemerkt, dass ich mal aufgemacht habe...
      Menschlichkeit ist nur noch eine dunkle Erinnerung...
    • Themen zu vermeiden, nur weil Diskussionen dazu aus dem Ruder laufen könnten, empfinde ich nicht als den richtigen Weg, auch wenn ich natürlich nachvollziehen kann, dass man nach mehrfachen schlechten Erfahrungen so empfindet.

      Ich finde das Thema interessant und halte die Hörgrusler in der überwiegenden Mehrheit für vernunftbegabte und in der Form sehr stilsichere Menschen - insofern hatte ich keinerlei Sorge, dass hier etwas aus dem Ruder laufen könnte.

      Zum Thema:

      Ja, Sanders wäre mit Sicherheit eine interessante Alternative zu Clinton gewesen, obwohl natürlich auch ihm oft Populismus nachgesagt wurde. Was aber oft auch ein Reflex der Etablierten ist, die viele Regeln einfach per se als alternativlos betrachten. Das kennen wir ja durchaus auch aus Deutschland.

      Trump als Präsident und der Wahlkampf, der ihn dazu gemacht hat, sind natürlich eine Katastrophe, wenn man bedenkt, was Demokratie ist und was sie eigentlich sein sollte. Da tröstet es wenig, dass dies alles innerhalb der äußersten Grenzen dessen verlaufen ist, was rechtens ist.

      Schon bei George W. Bush habe ich gedacht, schlimmer geht nimmer - und nun das!

      Ich hoffe und vertraue darauf, dass Trump ziemlich schnell spürt, dass er nicht als Alleinherrscher agieren kann, sondern auf den Rückhalt der Republikaner angewiesen ist. Und von denen muss er erst einige (wieder) auf seine Seite ziehen. Gegen sie kann er auf Dauer jedenfalls nicht regieren. Diese Tatsache wird hoffentlich dazu führen, dass er in gewissen Grenzen maßvoll bleibt.

      Aber auch innerhalb dieser Grenzen gibt es viel Unheil anzurichten. Man denke an das Thema Klimaschutz. Nicht wenige Experten sagen, dass es schon fast zu spät ist, um geeignete Maßnahmen zu treffen, um die ganz üblen Verwerfungen zu vermeiden. Mit einem Präsidenten Trump ist der Kampf für das Weltklima wohl um Jahre zurückgeworfen.
      Vieles mehr wäre zu nennen.

      Aber mehr noch als die realpolitischen Folgen interessieren mich die Schlussfolgerungen, die aus dem Phänomen Trump zu ziehen sind und die sich ja nicht auf die USA beschränken. Ich finde, hier zeigt sich wieder einmal sehr deutlich die große Kluft zwischen dem politischen Establishment und großen Teilen der Bevölkerung. Dass es nun Trump geworden ist, sollte nicht dazu verführen, alle seine Wähler zu Idioten zu stempeln und dann zur Tagesordnung überzugehen. Ich fürchte, ebenso wie viele Trump die Stimme gegeben haben, um es "denen da oben" mal zu zeigen (und eben nicht aus tiefster Überzeugung), wird es viele gegeben haben, die Clinton nur deshalb gewählt haben, um Trump zu verhindern. Hüben wie drüben vielfach eher die Wahl des kleineren Übels als eine Entscheidung mit Leidenschaft. Und die Frage drängt sich deutlich auf, ob es hier nicht in erster Linie eine Wahl gegen etwas war als eine für etwas. Und zwar gegen das politische Establishment.

      Die Entfremdung zwischen Bevölkerung auf der einen und den Repräsentanten aus Politik und Wirtschaft auf der anderen Seite erscheint mir grundlegend und zieht sich quer durch alle Schichten. Die Gebildeteren fügen sich dann wohl meist resigniert und stützen das Ungeliebte, das ihnen als alternativlos gilt, die weniger Gebildeten drohen wohl häufiger den schrill vorgetragenen "einfachen" Lösungen auf den Leim zu gehen. Hinter all dem steckt aber wohl das Gefühl, dass da etwas ganz entschieden falsch läuft - und die Politik sich nicht mehr in erster Linie um die Belange der Wähler kümmert.

      Was ich bedauerlich finde, ist, dass sich hier wie dort leider zur Zeit kein gangbarer dritter Weg zeigt. Einer, der eine Alternative darstellt sowohl zu den saturierten und möglicherweise durch feste Denkschemata beeinträchtigten Vertretern des kapitalismushörigen Polit-Establishments als auch zu national und autoritär bzw. auf Ausgrenzung und Isolation setzende Populisten.

      Sanders wäre in dieser Hinsicht sicherlich ein interessanter Kandidat gewesen.
    • @MonsterAsyl: Ich teile Deine Besorgnis. Auch meine Erfahrung als Moderator im Talk als auch in der Lobby wie in einem Sportforum haben gezeigt, dass politische Themen wie auch Themen über Religion/Gott und ähnliches eigentlich immer für Emotion und zumeist Ärger und Streit führen und zumindest kurzfristig eine Belastungsprobe für eine Gemeinschaft darstellt. Ich kann aber nachvollziehen, dass dieses Thema den Menschen auf der Seele liegt und man sich unter Freunden, wie hier, mitteilen möchte. Ich halte auch dieses Forum für eines der Wenigen, wo ein solcher Austausch klappen könnte. Trotzdem habe ich für mich meinen Teil dazu beigetragen. Mehr gibt es von meiner Seite dazu nicht zu schreiben. Ich widme mich lieber den vielen Hörspielbeiträgen. Da habe ich noch viel aufzuholen. Gerade @Hardenberg hat ja viele schöne neue threads eröffnet, zu denen ich etwas schreiben möchte. Das kann aber leider noch etwas dauern. Meine Pause ist wieder aus, muss wieder was tun...
    • MonsterAsyl schrieb:

      Ich muss sagen, daß ich Deine Begeisterung nicht teile. Die "politischen" Themen haben immer für Ärger gesorgt und so mancher User ist deswegen nicht mehr da.Dementsprechend werde ich mich hier auch nicht weiter äussern, den Thread aber sehr genau beobachten.
      Ich glaube nicht, daß dieses Thema das Potenzial besitzt, hier im Grusel so zu eskalieren.
      Das waren seinerzeit eher innenpolitische Themen, in dem einige Ex-User ihren Rassismus ziemlich offen zur Schau getragen haben.
      Übrigens wurde damals trotzdem niemand wegen seiner Meinung gebannt, das hatte dann noch andere Gründe....
    • Außerdem braucht's für eine Eskalation ja erst mal so etwas wie einen Dissens. Den kann ich im Fall Donald Trump aber weit und breit nicht entdecken. =)
      Und da er ja noch nicht über die NSA gebietet, dürften wir einstweilen sicher sein. Selbst hier im Forum :D
    • Ich sag einfach mal, lasst den guten Mann mal liefern und dann sehen wir mal ob es klappt oder ob er scheitert.
      Wie schon häufig gesagt, die Amerikaner hatten die Wahl zwischen Pest und Cholera. Wer nun von den beiden das kleinere Übel ist, kann ich nicht sagen, da beide unsymphatisch und, in meinen Augen, unwählbar sind. Bernie war schon cool, aber er wurde ja von seiner eigenen Partei sabotiert, denn er wollte etwas tun, womit selbst die Demokraten ihre Probleme haben: er wollte was ändern!
      Was mir, ehrlich gesagt, bei Trump die größten Sorgen macht ist nicht die Tatsache, dass er jetzt Zugriff auf Atomwaffen hat, sondern, dass er den Klimawandel für Humbug hält. Der wird wohl jedes Umweltschutzabkommen kippen und so die Welt ein Stück weiter Richtung Abgrund drängen.
      Aber wie schon gesagt, lass ihn erst mal machen und wer weiss, vieleicht werden wir ja, unerwarteterweise, positiv überascht.
    • Naja, Hillary Clinton als Präsidentin wäre zumindest berechenbar gewesen - und vom Standpunkt der Verbündeten aus betrachtet: verlässlich. Donald Trump dagegen scheint mir mehr in Richtung Russisch Roulette zu gehen, so wankelmütig, wie er sich in der Vergangenheit oft gezeigt hat. Insofern finde ich ihn auch schlimmer als George W. Bush, der mir eigentlich die ganzen Jahre über wie eine Marionette von Cheney und die hinter ihm stehenden Konzernbosse erschien.
      Trump kennt, wie es scheint, nur einen Fixpunkt: sich selbst. Er scheint über einen ausgeprägten Narzissmus zu verfügen, und bekanntlich wird es bei diesen Leuten immer heikel, wenn es zu einer Kränkung oder einer Verletzung des Selbstwertgefühls kommt. Dann können sie sehr impulsiv und unberechenbar sein. So jemanden an den Schaltstellen der Macht zu wissen, beunruhigt mich mehr als die Vorstellung einer karrieregeilen Opportunistin, als die Hillary Clinton immer dargestellt wird.

      Aber noch ein Wort zur Wahlverliererin. Ich kann nachvollziehen, was man an ihr kritisiert, und ich kann auch verstehen, warum man sie als Paradebeispiel des abgelehnten Polit-Establishments in den USA betrachtet. Doch irgendwie will mich der leise Verdacht nicht verlassen, dass in der Auseinandersetzung mit ihr in Amerika immer auch ein Stückweit ein leichtes Naserümpfen über sie als Frau mitschwingt. (Das ist allerdings nicht auf die Debattenbeiträge in diesem Thread bezogen!)
      Hillary Clinton ist ganz sicher nicht das Klischeebild einer Frau, wie man es sich vielleicht in weiten Teilen des Mittleren Westens noch vorstellt oder wenigstens wünscht. Sie ist tough, sie ist zielstrebig, sie ist ambitioniert, sie neigt nicht zu Gefühlsausbrüchen, sentimentale Attitüden sind ihre Stärke nicht - sie ist ganz sicher nicht das Sinnbild des mütterlich Behütenden, das vielleicht immer noch als Klischee in vielen Köpfen vorherrscht und unausgesprochen als Erwartungshaltung mitschwingt, wenn man eine Frau als Spitzenpolitikerin betrachtet. Ihre charakterlichen Eigenschaften und ihre Fähigkeiten wären, bei einem Mann attestiert, sicher meist Ausweis von Führungsstärke. Frauen mit eben jenen Facetten gelten dagegen schnell als unterkühlt, hart, egoistisch. Ich werde den Eindruck nicht los, dass da noch immer mit zweierlei Maß gemessen wird. Gerade in Amerika.
      In Deutschland traf ja ähnliches zu. Es hat lange gebraucht, bis es Normalität war, eine Angela Merkel als Bundeskanzlerin der Bundesrepublik zu betrachten. Was hat man sich lange an ihr abgearbeitet. Nicht immer zu Unrecht. Oft aber auch in einer sehr fragwürdigen Weise. Mit einem anderen Maß eben, als man Männer in derselben Funktion betrachtet hat, betrachtet hätte. Dabei gibt und gäbe es genug an ihr zu kritisieren, was nichts mit der Frage zu tun hat, ob sie ein Mann oder eine Frau ist.

      Insofern wäre Hillary Clinton für mich durchaus das kleinere Übel gewesen. Ganz bestimmt! Trump als Präsident wird eine Zäsur in vielerlei Hinsicht sein, und den Glauben, dass er über Nacht vom Saulus zum Paulus wird und nun eine verantwortungsvolle und wohldurchdachte Politik betreibt, die die Welt zum Besseren verändert, kann ich einfach nicht aufbringen.

      Für Clinton dagegen wäre die Präsidentschaft die Klimax ihrer politischen Karriere gewesen. Keiner weiß, wie sich ihr Potential noch hätte entfalten können. Natürlich hätte sie sich als Büttel der Banken und Großkonzerne herausstellen können, wie ja vielfach befürchtet wurde, aber vielleicht hätten ihr langer politischer Weg, die hundertprozentige Kenntnis der Verhältnisse in Washington und die Lehren, die sie auch aus zahlreichen Niederlagen sicher auch gezogen haben dürfte, verbunden mit einer ökonomischen Unabhängigkeit auch dazu geführt, dass sie ihren langen und durchaus nicht immer leichten Weg mit einer Präsidentschaft gekrönt hätte, die vielleicht ganz anders - besser - verlaufen wäre, als viele es dachten. Ich weiß es nicht. Auszuschließen ist es jedoch nicht.

      Insofern finde ich, liegt in ihrer Niederlage auch etwas sehr Tragisches - höchstpersönlich allemal -, das in mir auch so etwas wie Mitgefühl auslöst. Gegen jemanden wie Trump zu verlieren, dürfte von ihr als Super-GAU empfunden werden.

      In ihrer Präsidentschaft hätte wenigstens noch eine leise Chance gelegen. Die sehe ich bei Trump dagegen überhaupt nicht, Ich fürchte, wenn es gut läuft, waren es "nur" vier verlorene Jahre. Wenn es gut läuft!
      Was passieren kann, wenn es nicht gut läuft, können wir noch heute an der Präsidentschaft George W. Bushs sehen. Und der war nicht halb so unberechenbar, wie Trump es ist...