Was darf, was muss und was sollte ein Hörspiel kosten?

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    • Was darf, was muss und was sollte ein Hörspiel kosten?

      Wenn ich mir die Preise so anschaue, die für Hörspiele in komerziellen Reihen und Serien verlangt werden, ist das Sprektrum ja eigentlich nicht so groß. Das Gros scheint im Bereich 6-9€ für die CD und 5-7€ für den mp3-Download zu liegen.

      Angesichts der oft ins Feld geführten prekären Lage vieler oder doch zumindest mancher Hörspielschmieden möchte ich mal die Frage in den Raum werfen, was Euch ein Hörspiel wert ist.

      Gibt es da eine generelle Preisspanne, die nicht überschritten werden darf?
      Oder ist Eure Bereitschaft von der jeweiligen Serie/Reihe abhängig?


      Wie sieht es bei Reihen und Serien aus, die Ihr noch nicht kennt? Welcher Preis ist Euch ein Antesten höchstens wert?


      Und wie verhält es sich mit Einzelhörspielen, zB von Audible?


      Und zum Ende noch eine hypothetische Frage:

      Wenn der Fortbestand Eurer Lieblingsserie davon abhinge, für jede Folge mehr zu bezahlen - wo wäre Eure persönliche Schmerzgrenze? (Nennung der jeweiligen Serie/n oder Reihe/n wäre natürlich auch interessant.)

      Ich bin gespannt auf Eure Antworten. :)
    • Hardenberg schrieb:

      was Euch ein Hörspiel wert ist
      Das kommt ganz auf das Hörspiel an. Manche sind für mich unbezahlbar. ^^

      Hardenberg schrieb:

      Gibt es da eine generelle Preisspanne, die nicht überschritten werden darf?
      Früher hätte ich diese Frage verneint, aber heutzutage, bei meinen beschränkten finanziellen Möglichkeiten, schmerzt alles, was über 7,99 € hinausgeht. :schulter:

      Hardenberg schrieb:

      Oder ist Eure Bereitschaft von der jeweiligen Serie/Reihe abhängig?
      Hmm, natürlich, wenn meine "Lieblingsserie" teurer wird, dann würde ich natürlich schon ins grübeln kommen... :zustimm:

      Hardenberg schrieb:

      Wie sieht es bei Reihen und Serien aus, die Ihr noch nicht kennt? Welcher Preis ist Euch ein Antesten höchstens wert?
      Das ist natürlich ganz vom jeweiligen Produkt abhängig. Wenn mich die Thematik interessiert, oder ein Thema gewählt worden ist, das ich schon lange als Hörspiel haben wollte, dann darf es auch etwas mehr kosten. Grundsätzlich finde ich es aber löblich, wenn ein Label gerade die erste Folge möglichst günstig anbietet. So wie das zB Zaubermond mit Dorian Hunter gemacht hat.

      Hardenberg schrieb:

      Und wie verhält es sich mit Einzelhörspielen, zB von Audible?
      Also da ich kein Audiblekunde bin, betrifft mich das zumeist nicht. Hin und wieder erscheinen aber alte Radiohörspiele wie Die Triffids o.ä. und dann weiß ich schon das es etwas teurer werden wird.

      Hardenberg schrieb:

      Wenn der Fortbestand Eurer Lieblingsserie davon abhinge, für jede Folge mehr zu bezahlen - wo wäre Eure persönliche Schmerzgrenze?
      Puh, also die läge bei mir wohl bei 10,- € mehr wäre ich nicht bereit zu zahlen bzw könnte ich mir nicht leisten. Das ist aber auch etwas vom VÖ Rythmus abhängig. Wenn es nur 2 Folgen im Jahr sind, dann dürften die schon mehr kosten.


      OTR-Fan
    • Für mich persönlich sollte ein ganz normales Hörspiel (also keine Doppel-CD-Special-Jubiläums-Ausführung etc.) bis etwa 9 Euro kosten, darüber bin ich, aus finanziellen Gründen, leider raus.
      Zum bloßen "Antestesten" sollte die Summe möglichst auch unter 9 Euro liegen.
      Es kann in Ausnahmefällen mal sein, dass ich für ein (Einzel-)Hörspiel, das ich wirklich sehr gern haben möchte, mehr zu zahlen bereit bin, aber das ist absolut nicht die Regel.
      Da muss nun mal jeder für sich die Grenze ziehen, hat nichts mit "Zu wenig Würdigen, was so ein Teil schon in der Produktion kostet und dass die Labels ja davon leben" zu tun, sind einfach pekuniäre Gegebenheiten. ;)
      Man kann sein Geld nur einmal ausgeben, und vieles ist nun mal wichtiger als neue Hörspiele. Auch wenn man sie alle noch so gern hätte.
      Ich bin da halt, gerade weil ich bereits sehr, sehr viele habe, wesentlich weniger "spendabel" als früher.

      Audible-Hörspiele besitze ich nicht, bin dort kein Kunde und plane das derzeit auch nicht.

      Fortbestand meiner Lieblingsserie?
      Ja, da würde ich sicher auch noch ein, zwei Euro drauflegen, aber wirklich nur bei Sachen, die ich sehr mag.
      Mehr aber wohl nicht.
      Denn ich schätze, die Serie wäre dann ohnehin früher oder später dem Untergang geweiht...
    • Mehr als 9,- Euro würde ich für ein ganz normales Hörspiel nicht ausgeben wollen. Davon ausgehend, dass die Laufzeit nicht länger als ca. 1 Stunde ist, oder aber eine Jubiläumsausgabe ist oder es sich um eine Sonder-Edition handelt.

      Zum Antesten darf es gerne weniger sein. Ich habe mir z. B. gerade Teil 1- 4 der Serie "Die schwarze Sonne" zugelegt. Die vier Teile sind zwar gebraucht, aber noch völlig neuwertig, da sie nur einmal gehört wurden.
      Alle vier Teile habe ich zum Schnäppchen-Preis von 15,. Euro (incl. Versand) ergattern können.
      Das ist doch wirklich ein sehr fairer Preis zum Antesten. :juhu: :bliss:
      Hörspiele von Audible habe ich mir bisher nur zweimal gekauft. Das waren die beiden Staffeln von Monster 1983.
      Dazu nutze ich dann das Flexi-Abo, bei der dann das gesamte Hörspiel nicht mehr als 9,95 Euro kostet. :D

      Bei Deiner Frage "Fortbestand der Lieblingsserie" habe ich das Gefühl, Du hast da evtl. Gabriel Burns im Hinterkopf, kann das sein?
      Also bei der Serie würde ich schon bis zu 3,- Euro/Folge mehr zahlen, wenn ich denn die Garantie dafür hätte, das die Serie auch wirklich verlässlich weitergeführt wird. ;) :huhu1:
    • @AbdulAschbadri
      Nein, ich hatte keine spezielle Serie im Kopf. Aber natürlich liegt GB bei der Frage wegen der aktuellen Situation nahe.

      ***

      Was mich selbst angeht, so unterscheide ich da ganz deutlich. Bei Serien und Reihen, die ich sehr mag, bin ich durchaus bereit, einen höheren Preis zu zahlen. Um die 9€ finde ich dabei aber eigentlich nicht wenig für eine Episode einer laufenden Reihe/Serie. Ich denke, meine Grenze wäre erst mal bei 10€. Alles, was darüber hinaus ginge, müsste mich erst davon überzeugen, warum der Preis so hoch ist. Ergäbe die entsprechende Erklärung Sinn, wäre ich unter Umständen auch zu mehr bereit.

      Für eine normale Episode einer x-beliebigen Serie wären mir 9€ dagegen zu hoch. Ohne angefixt zu sein, wenigstens von einer Inhaltsangabe o.ä., gäbe ich das nicht aus.

      Durch die geringeren Download-Kosten probiere ich häufiger mal etwas aus, was ich sonst vielleicht eher weniger antesten würde. Die CD-Preise würde ich dabei aber wohl nicht bezahlen, denn das Risiko, dass mir dabei Folgen nicht gefallen, ist denn doch sehr groß. Da entscheiden dann durchaus 2-3€. Bei manchen Reihen und Serien möchte ich nicht mehr als 7€ zahlen - eben wegen der Gefahr, die Katze im Sack zu kaufen.

      Für richtig gut gemachte Einzelhörspiele bin ich auch bereit, deutlich mehr auszugeben. Ganz oben auf meiner Liste steht u.a. Macbeth von Audible. Da ist der aktuelle Preis knapp 19€. Das wäre es mir wert.
    • Ein Thema, über das ich schon viele interessante Diskussionen geführt habe.

      Gibt es da eine generelle Preisspanne, die nicht überschritten werden darf?
      Im Grunde Nein. Abgesehen von Fabelpreisen für Raritäten im Second Hand Bereich. Es hängt einzig und alleine vom Gefallen ab. Der Preis spielt leider in manchen Bereichen meines Lebens sehr wohl eine wichtige Rolle, weil manches kann man sich nun mal nicht leisten. Auf Hörspiele trifft dies Gott sei Dank bei mir nicht zu. Ich fände es traurig, wenn ich wüsste, dass mir ein Hörspiel sehr gut gefällt, mir viele Stunden Freude bereiten könnte und ich es mir nicht leisten kann.

      Oder ist Eure Bereitschaft von der jeweiligen Serie/Reihe abhängig?
      Auch hier spielt in erster Linie die Qualität der Serie/Reihe eine Rolle.

      Wie sieht es bei Reihen und Serien aus, die Ihr noch nicht kennt? Welcher Preis ist Euch ein Antesten höchstens wert?
      Auch hier spielt der Preis keine Rolle. ABER, ich gebe zu, dass ich seit knapp einem Jahr vermehrt Serien/Reihen bei SPOTIFY anteste und bei für mich nur mehr durchschnittlichem Gefallen, diese Serien/Reihen nur mehr streame. Es geht nur darum ob mir Hörspiele wirklich gefallen oder nicht. Wenn ich davon begeistert bin, dann möchte ich sie auch besitzen, sammeln und ins Regal stellen. Wenn mir einmal hören genügt, dann ist die Serie/Reihe in der Regel auch nicht so wie ich es mir persönlich erwarte und brauche es nicht zu sammeln.

      Und wie verhält es sich mit Einzelhörspielen, zB von Audible?
      Bei Hörspielen und Hörbüchern warte ich im Grunde immer bis ich ein Guthaben verbrate und kaufe nichts zusätzlich. Aber auch hier, wenn ich es unbedingt und sofort haben wollte und nicht mehr warten könnte, dann wäre auch hier der Preis kein Hindernis. Aber warten fällt mir bei der Fülle an Hörspielen, die wöchentlich erscheinen und die ich bereits besitze und wieder hören möchte, nicht schwer.

      Wenn der Fortbestand Eurer Lieblingsserie davon abhinge, für jede Folge mehr zu bezahlen - wo wäre Eure persönliche Schmerzgrenze?

      Wie schon eingangs geschrieben, kann ich mir bei Hörspielen ein solches selbst auferlegtes Diktat ersparen. Es gab so viele gute Serien, wie Burns, Amadeus, Freud, Wallander, Poe, Offenbarung 23 (alt) um nur einige zu nennen, für die ich liebend gerne mehr und auch sehr viel mehr bezahlt hätte, damit sie weiter bestehen können. Schade, dass es eine solche Möglichkeit der Finanzierung nie im Raum gestanden ist (außer bei Amadeus und da war es dann leider etwas zu chaotisch, als dass man damit Erfolg hätte haben können und noch mehr davon überzeugt hätte).
    • Einzel CD max 8,50 Euro,Doppel CD max 15 Euro,Dreier CD max 20 Euro

      Ich kaufe meine Hörspiele überwiegend bei Thalia mit Rabatt

      Ich muss aber auch zugeben,das ich überwiegend nur noch streame.Physikalisch sammeln ich nur noch drei ??? Und John Sinclair TSB sowie Asterix von Universal.Gelegentlich mal ein Hörspiel von Gruselkabinett oder mal Schnäppchen vom Discounter.

      Audible nutze ich auch nur im Flexi Abo wenn ausreichend Hörspiele vorhanden sind.
      Neue Serien welches nicht im Stream es gibt,kaufe ich als CD wenn kein Download bei Amazon z.Bsp verfügbar ist.
    • Was darf ein Hörspiel kosten? Limit ist bei mir so 10 Eus. 12 zahl ich da eigentlich net. Auser wenn die neue GB 46 für 15 Steine erhältlich wäre, würde ich das auch ausgeben. Sonst aber nur bis ca. 10 €.
      Menschlichkeit ist nur noch eine dunkle Erinnerung...
    • Für Massenmarkt Ware höchstens 8€.. Und es ist mir egal ob das HSP aus einer oder 2 CD's besteht.

      Für kleine Auflagen gebe ich auch bis zu 18 € aus, wie zum Beispiel für Kurmorde von Kai Magnus Sting, oder Elbfälle.
    • Das Statement von Dir, @Markus G., finde ich doch einigermaßen erstaunlich. Für Dich gibt es keine prinzipielle preisliche Grenze für die Kosten eines Hörspiels? Nicht einmal eine grobe?

      Es hängt ja nicht allein damit zusammen, wieviel Geld man ausgeben könnte, sondern auch wieviel man ausgeben will. Und da muss ich schon sagen, dass ich da eine gewisse Verhältnismäßigkeit gewahrt wissen möchte. Und die ergibt sich nicht zuletzt aus dem Produktionsaufwand, der im Fall des Falles nachvollziehbar einen relativ hohen Preis rechtfertigen müsste.
      Natürlich könnte ich auch 50€ oder sogar 100€ für jede neue Folge Fallen oder Gruselkabinett oder was-weiß-ich ausgeben. Nur: Wäre es das (mir) auch wert?

      Und in den allermeisten Fällen lautet die Antwort wohl ganz klar: nein.
    • @Hardenberg: Es widerstrebt mir zutiefst ein Hörspiel darauf zu reduzieren was es kostet. Und auf das läuft es letztendlich heraus. Für mich ist es wichtig ob ein Hörspiel mich viele Stunden unterhalten und begeistern kann (oder nicht). Kann es dass, dann ist es in meinen Augen auch jeden "gängigen" und darüber hinaus Preis wert für mich. Kann es das nicht, dann brauche ich es im Grunde auch geschenkt nicht haben. In der Regel geht es bei diesen "Was darf ein Hörspiel kosten"-Diskussionen um eine Preisspanne von 5€ bis 15€. Und hier bin ich definitiv gewillt jeden Preis zu zahlen wenn das Hörspiel so gut ist, dass ich beim ersten Hören begeistert bin und weiß dass ich noch 10 Jahre später dieses Hörspiel begeistert hören werde. Dann ist es für mich unerheblich ob ich nun "2€" mehr oder weniger zahle. Aber es gibt sehr wohl Hörspiele und Serien von denen ich nicht zu 100% überzeugt bin und diese streame ich dann. Denn in diesem Fall sind sie es mir nicht wert. Es geht also nicht um den Preis sondern um das "Gefallen" und ob ein Hörspiel über eine für mich notwendige Qualität verfügt.
      Selbstverständlich wäre ich nicht bereit für ein Hörspiel 1000€ zu bezahlen. Aber diese Frage stellt sich nicht weil Preise für Hörspiele so niedrig angesiedelt sind, dass ich mir keine Preis-Frage sondern nur eine Qualitätsfrage stellen muss.
    • @Markus G.

      Ach so, okay, dann war das tatsächlich ein Missverständnis. :) Na gut, innerhalb der von Dir genannten Preisspanne träfe das dann auch für mich zu. Ich würde die Grenze sogar bei Bedarf noch höher ansetzen. Das müsste dann aber (wenigstens für mich) schon etwas ganz besonderes sein.
    • Ich verlege das von @AmZ angestoßene Thema der "Wertigkeit" von Hörspielen mal in diesen Thread, damit die Erörterung der Lauflänge, wie sie @Markus G. vorschwebt im anderen Thread nicht gestört wird.

      In dem, was AmZ angeführt hat, liegt, wie ich finde, eine interessante Fragestellung, die ich gern erweitern möchte auf die Frage: Bringen wir, bringen die Freunde des Mediums dem Hörspiel eine ausreichende Wertschätzung entgegen.

      Und damit ist zwar nicht nur, aber eben auch Wertschätzung im Sinne der Bereitschaft, einen adäquten Preis für eine Produktion zu bezahlen, gemeint.

      Mich beschleicht manchmal der Gedanke, dass dem Hörspiel der Beigeschmack des Billig-Produkts anhaftet - eines Mediums, das zwar gern konsumiert wird, das aber nichts (oder nicht viel) kosten darf.

      Damit verbunden ist dann natürlich die Frage: Als was betrachten wir ein Hörspiel? Was ist es für uns?

      Woraus man wiederum die Frage ableiten darf: Was ist es uns wert?

      Nun kennen wir Kassettenkinder das Hörspiel aus unserer Kindheit, dann folgte das Hörspiel als verhältnismäßig anspruchslose Hörspielunterhaltung.
      Lange scheint es eine Zweiteilung des Marktes gegeben zu haben. Auf der einen Seite das anspruchsvolle Hörspiel, oft Klassiker-Vertonungen und unterstützt vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk, die dann später kommerziell zweitverwertet wurden. Auf der anderen Seite die kommerziellen Hörspiel-Serien als pure und leicht zu konsumierende Unterhaltung, meist aus den Bereichen Grusel/Horror.

      Was das angeht, hat sich das Medium Hörspiel in seiner kommerziellen Form mittlerweile weiterentwickelt. Thematisch scheint heute doch mehr drin zu sein als noch vor zwanzig, fünfundzwanzig Jahren, auch wenn die klassischen Themen nach wie vor nicht wegzudenken sind.

      Die Wahrnehmung des Mediums als solchem scheint mir jedoch in Teilen hinter der inhaltlichen Entwicklung zurückzubleiben. Ich glaube, die Bereitschaft, einen Preis zu bezahlen, der für den Hörspielmacher ökonomisch sinnvoll ist, ist bei der breiten Masse durchaus noch nicht gegeben. Und solange dies so ist, ist fraglich, wie es sich weiterentwickeln wird.

      Wir hatten ja das Thema Hörspielk(l)auf schon angesprochen.
      Auch Streaming-Dienste sind wohl weniger dafür geeignet, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass eine gute Hörspielproduktion zum Schnäppchenpreis eher nicht zu haben ist - zumal wenn man nicht die Macht von Audible/amazon hinter sich weiß.

      Oft erscheinen Neuerscheinungen beinahe direkt bei Streaming-Diensten.
      Welcher Gedanke sich dahinter bei Hörspielschaffenden auftut, ist mir bisher noch nicht klar geworden.
      Mir kommt es so vor, als fürchtete man, bei Verweigerung an Relevanz zu verlieren, dabei kommt es mir so vor, ich schrieb es ja schon, wie Selbstmord aus Angst vor dem Tod.

      Wenn man sich mal aus dem Hörspielsektor löst und betrachtet, was für den Gegenwert eines gängigen kommerziellen Hörspiels sonst noch zu erlangen ist, dann kann man sich fragen, warum einige offensichtlich beim Hörspiel so viel höhere Maßstäbe anlegen bei dem, was sie als Gegenleistung erwarten als in anderen Lebensbereichen.

      Und dabei spielt es keine Rolle, wer für was in seinem Leben gern sein Geld ausgibt. Wenn jemand jeden Tag zwanzig Euro im Kaugummi-Automaten lassen will, dann ist das seine Sache. Aber wenn derselbe dann Hörspielk(l)auf praktiziert, weil er 6 Euro für ein Hörspiel zu hoch findet oder darauf wartet, illegale Uploads bei youtube zu entdecken, dann darf man, wie ich finde, durchaus fragen, ob da das Bewusstsein für gewisse Relationen noch stimmt.

      Denn ein Hörspiel ist eben nicht Ramschprodukt, sondern es stecken mühsame Arbeitsprozesse, viel Zeit und Engagement der beteiligten Künstler darin - und vom Herzblut will ich dabei gar nicht sprechen.

      Ich finde, es sollte selbstverständlich sein, dass man bereit ist, dies adäquat zu wertschätzen - wenn man doch offensichtlich an den Veröffentlichungen interessiert ist.

      Manchmal fehlt vielleicht die Einsicht, dass man etwas haben kann und eben dafür einen angemessenen Preis zu entrichten hat - oder eben darauf verzichten muss. Dieses einfache Prinzip gezielt und planmäßig unterlaufen zu wollen, finde ich unlauter. Und angesichts der Preise für Hörspiele und dem Vergleich mit anderen Lebensbereichen auch noch ziemlich fragwürdig, um nicht zu sagen: widersinnig.
    • Für mich sind Hörspiele hochwertige Produkte. In der Regel zumindest, da ich immer mehr erkenne, dass neuere Produktionen "runtergekurbelt" wirken. Speziell wenn die Folgen "Schlag auf Schlag" kommen.

      Trotzdem muss ich sagen, dass meine Schmerzgrenze bei 10,-€ pro CD liegen, sonst geht mein Monatsbudget sehr schnell aus. Und auch das Verhältnis würde bei einem höheren Preis nicht stimmen, wenn ich hochwertige Blu-Ray-Filme für 12,99€ o.ä. bekomme.

      Hoerspielecho.de - Reden wir darüber.
    • Also beim Preis setze ich mir immer noch kein finanzielles Limit, sehr wohl aber ein qualitatives "Limit", dass das Hörspiel haben muss, damit ich es mir als CD kaufe.



      Hardenberg schrieb:

      Bringen wir, bringen die Freunde des Mediums dem Hörspiel eine ausreichende Wertschätzung entgegen.
      Hier muss man 2 Gesichtspunkte unterscheiden:

      a) Alle Hörspielfans bringen eine für sich (!) ausreichende Wertschätzung gegenüber, sonst würden sie ihre Zeit nicht damit verbringen Hörspiele zu hören.

      b) Die Art der Wertschätzung wird sich von Fan zu Fan unterscheiden. Es wird manche geben, die kaufen fast alles und sind gerne bereit mehr zu zahlen. Es wird manche geben, die werden nur vereinzelt kaufen (können), weil sie es sich nicht leisten können. Es wird manche geben, die werden nur CDs sammeln und "ausstellen", es wird manche geben, die nur downloads kaufen und es wird manche geben, die werden nur streamen. Alle lieben das Hörspiel hören und verbringen gerne ihre Zeit damit und sind davon auch begeistert. Die Wertschätzung an sich ist aber vorhanden. Man darf nicht den Fehler machen, dass man das Geld, das man für Hörspiele ausgibt als einzig wahren Indikator dafür verwendet, wie hoch die Wertschätzung für das Hörspiel selbst ist. Ich habe früher pro Monat zwischen 200- 300€ für Hörspiele ausgegeben, jetzt sind die Ausgaben im Normalfall zwischen 50€ und 100€. Hat sich meine Wertschätzung deshalb für das Hörspiel minimiert? Nein, sicher nicht.






      Hardenberg schrieb:

      Als was betrachten wir ein Hörspiel? Was ist es für uns?
      Es ist ein lieb gewonnenes Hobby, das ich nicht missen möchte. Es ist ein steter Wegbegleiter, und zwar im übertragenen wie im tatsächlichen Sinne, meines täglichen Lebens.




      Hardenberg schrieb:

      Was ist es uns wert?
      Kurz und knapp - viel Geld, viel Zeit und viel Aufmerksamkeit. Es ist mir so viel wert, dass meine Lebensweisen mit dem Hörspiel eng verknüpft sind.


      Ansonsten missfällt mir persönlich der Gedanke "Hörspiele" und die Wertschätzung, dem Hörspiel gegenüber einzig und alleine auf die Kosten und dem Preis, den man bereit ist dafür zu zahlen, zu reduzieren, so wie es @Hardenbergs letzten Absätze (scheinbar für mich) machen. Nur weil jemand viel Geld hat und auch bereit ist für jedes Hörspiel viel zu zahlen, muss er nicht gleichbedeutend das Hörspiel "wert schätzen" und es als "wertvoll" erachten. Genau so muss auch nicht jeder, der sich für das Medium "Streaming" entschieden hat, das Hörspiel als minder schätzen. Die Wertschätzung dem Hörspiel gegenüber zeigt sich in erster Linie dadurch, wie intensiv man sich dem Hörspiel widmet, wie viel Zeit man dafür investiert, wie viel Freude das Hören bereitet.

      Wenn ich daran denke was mir ein Hörspiel "wert" ist, dann denke ich nicht an den Preis oder an das Medium. Ich denke daran, dass es mir wert ist, hier im Forum zu sein und mit euch zu plaudern, zu diskutieren und mich austauschen zu können. Ich denke daran, dass ich mein Hörspielzimmer wieder auf Vordermann bringen muss, dass ich schon lange kein neues Poster mehr gefunden habe, dass mir dort gefallen würde. Ich denke daran, wie viele Hörspielfreunde ich im Laufe meines Lebens besuchen durfte, mit wie vielen ich mich treffen konnte und wie viele mich besucht haben. Die Wertschätzung zeigt sich in geposteten Meinungen, Rezensionen, Aktionen. Ich denke daran, dass wir ein Fanhörspiel geschrieben haben, dass wir uns getroffen haben um es aufzunehmen, dass wir uns gemeinsam Hörspiele anhören und chatten und und und. Dazu könnte ich jetzt noch einige Dinge schreiben, die alle samt nur sehr wenig mit Geld aber viel mit Zeit, Liebe und Hingabe zu tun haben. Ich denke die Wertschätzung zeigt sich durch das eigene persönliche handeln. Und dieses Handeln sollte man nicht auf die Anzahl der Hörspiele, die man hört oder die man kauft, beschränken. Da gehört viel mehr dazu.
    • Mich beschleicht ein wenig das Gefühl, dass es Dir gerade besondere Freude bereitet, mich misszuverstehen. :zwinker:


      So schreibst Du etwa:



      Ansonsten missfällt mir persönlich der Gedanke "Hörspiele" und die Wertschätzung, dem Hörspiel gegenüber einzig und alleine auf die Kosten und dem Preis, den man bereit ist dafür zu zahlen, zu reduzieren, so wie es @Hardenbergs letzten Absätze (scheinbar für mich) machen.


      Obwohl ich explizit schrieb:


      Und damit ist zwar nicht nur, aber eben auch Wertschätzung im Sinne der Bereitschaft, einen adäquten Preis für eine Produktion zu bezahlen, gemeint.

      Hier wird ein Aspekt beleuchtet. Passend zum Threadthema.

      Und diesen Satz von Dir:


      Alle Hörspielfans bringen eine für sich (!) ausreichende Wertschätzung gegenüber, sonst würden sie ihre Zeit nicht damit verbringen Hörspiele zu hören.

      verstehe ich im Kontext auch nicht. Soll der zB Diebstahl gutheißen? :gruebel:

      Es sollte aus dem Zusammenhang klar geworden sein, worum es mir ging: Ein Hörspiel, das zu einem ökonomisch sinnvollen Preis verkauft werden muss, kann eine gewisse Schwelle nicht dauerhaft unterschreiten.
      Insofern spricht die dauerhafte und planmäßige Umgehung des regulären Kaufs nicht für echte Wertschätzung des Hörspiels, des Künstlers und aller Prozesse, die dahinter stehen.

      Denn der geht, wenn es alle so mschen, sehr schnell pleite!

      Da eine grundsätzliche Wertschätzung zu sehen, weil man es ja sonst nicht "klauen" oder nur zum Spottpreis überhaupt kaufen würde, obwohl man es durchaus könnte, empfinde ich schon als sehr gewagt. Zumindest definiere ich da Wertschätzung wohl anders. :)

      Wertschätzung ist für mich eben auch, für ein Produkt das zu bezahlen, was es redlicherweise wert ist.
    • Nein, so nennt man es nicht. =)

      "Anderer Meinung sein" heißt: Ich denke A und Du denkst B.

      Hier trifft aber eher zu: Ich denke A, Du behauptest jedoch, ich dächte C, und lehnst das ab, weil Du B denkst. :D
    • Wir sind hier auch zu einem Teil Opfer unserer eigenen Sturrheit. Z.B. Goldagengarden hatte 9 Folgen. Die Folgen fuer sich alleine machen keinen Sinn zu hoeren, dass heisst, dass alle Folgen zusammen ein Hoerspiel ausmachen. Jede der 9 Folgen wurde damals fuer 10 Euro verkauft. Aber keiner haette eine Box fuer 90 Euro gekauft. Wir lassen uns aber durch Einzel-CDs einer Geschichte doch dazu bringen, 90 Euro dafuer auszugeben. Aber psychologisch haetten wir nie 90 Euro fuer eine Box ausgegeben (die nun auch nur noch 25 Euro kostet). Ich wuerde lieber von vorne herein eine Box haben, da sie weniger Platz im Regal wegnehmen aber das wir zu sturr sind, fuer eine Box das gleiche Geld auszugeben, als fuer Einzel-CDs, gibt es halt Mini-Serien halt immer erst als Einzel-CDs. Wir gehen da nicht rational an die Sache heran sondern lassen uns von unseren Gefuehlen und Schubladendenken leiten. Darum gibt es laengere Gruselkabinett Folgen auf 2 CDs da es billiger ist 2x 7,95 Euro zu bezahlen als einmal 15,9 Euro (oder nicht?). FAKE NEWS?? Bei der Preisgestaltung spielt viel Psychologie mit und leider sind wir selber daran Schuld. Deshalb kann ich den Labels auch gar nicht vorwerfen, dass sie sich der limitierten Weitsicht der Hoerspielhoerer anpassen. Deshalb gab es auch das Jesus Video auf 4 CDs fuer 7,95 Euro pro CD aber wir haetten fuer das gesamte Hoerspiel nicht ueber 30 Euro ausgegeben. Das ist leider unsere Schwachstelle als Hoerspielkonsument und solange wir uns psychologisch da nicht durchringen fuer eine Box dasselbe zu bezahlen als fuer Einzel-CDs, sollten wir uns nicht darueber beschweren, dass die Marketing Abteilungen von Luebbe und anderen, deswegen jedes Hoerspiel fein als Einzel-CD herausbringt, egal ob es Sinn macht, die einzeln zu hoeren oder nicht.

      Und nun generell zu Hoerspielen: Es wir hier immer wieder gesagt, dass wir den Wert der Hoerspiele nicht zu schaetzen wissen. Das ist von dem Produktionsaufwand sicherlich richtig. Aber wer hat denn soviel Geld, dass man sich so viele Hoerspiele am Band kaufen kann. Hoerspiele gehen heftig ins Geld und wenn man sich anschaut, wieviel Unterhaltungszeit man bekommt, dann ist ein Hoerspiel im Vergleich zum Kino, oder zum Buch recht teuer (ok, ich bin ein langsamer Leser LOL). Fuer ein Buch gebe ich ein bisschen mehr aus als fuer ein Hoerspiel aber ich lese dann fuer viele Tage an diesem Buch waehrend ein Hoerspiel mich fuer 60 Minuten unterhaelt. Oder ein Kinofilm der micht doppelt so lange unterhaelt wie ein Kinofilm, der auch noch ein soziales Ereignis ist. Sicherlich kann man Hoerspiele mehrmals hoeren, aber das ist ja nicht immer der Fall und vorher weiss man das ja auch nicht. Ich verstehe @Markus G. Standpunkt, dass man die Laufzeit des Hoerspiels multiplizieren sollte mir der Haeufigkeit wie oft man das Hoerspiel hoert. Das macht Sinn. Aber vorher weiss man auch nicht, ob einem das Hoersoiuel gefaellt und ob ich das Hoerspiel nochmal hoeren moechte. Da ist ein grosses Risiko dabei.