Was darf, was muss und was sollte ein Hörspiel kosten?

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    • GrimReaper schrieb:

      Das ist ein unzulässiges Extrembeispiel. Sicherlich hat der 1. Track mehr Hörer, aber es ist keineswegs so, dass niemand mehr ein Hörspiel bis zum Ende hört
      Das ist die Realität...und von "nicht zuende hören" wurde überhaupt nicht gesprochen! Die Verhälnismäßigkeit habe ich angesprochen...und da sind deine Vermutungen alles andere als real!
    • Hallo @SciFi Watchman, danke für Deinen ausführlichen und inhaltsreichen Beitrag. :)

      Klar kann und darf man davon ausgehen, dass, wenn Labels ihre Hörspiele beim Streaming-Dienst anbieten, dies für sie ein gangbarer Weg sein dürfte. Mir geht es auch weniger um die moralische Seite des Ganzen, denn Streaming ist nun mal nicht gleichzusetzen mit einem illegalen Download, auch wenn einige das so radikal formulieren mögen.

      Allerdings können wir alle nicht hinter die verschlossenen Türen der Labelchefs schauen. Und über Finanzen wird in dieser Branche öffentlich ja nicht besonders gern geredet.

      Ich frage mich halt, ob die Labels freudejauchzend ihre Produkte bei Spotify und Co. einstellen, erfreut über die vielen neuen Chancen, die diese relativ neue Form des Hörspielkonsums ihnen bietet - oder ob sie dies eher notgedrungen machen, um abseits der eigenen treuen Stammkundschaft wenigstens ein paar Bröckchen von dem abzubekommen, was nach der Hinwendung zum Stream von sonstigen Kuchen noch übrig bleibt.

      Gerade deshalb wären Statements von Machern ja so wertvoll, und ich finde es schade, dass sie sich nicht beteiligen mögen, obwohl einige ja durchaus in Foren unterwegs sind oder waren.

      Vor allem frage ich mich ja auch, wie es mit diesem Modell in Zukunft bestellt sein wird.
      Es könnte ja auch sein, dass heutzutage die noch verhältnismäßig vielen treuen CD- und DL-Kunden die ganze Unternehmung tragen und somit die Nur-Streamer quasi (noch) nicht so sehr ins Gewicht fallen - sich mit dem Abstand von ein paar Jahren aber, wenn sich noch mehr Menschen dem (ausschließlichen) Streaming zuwenden, was hier ja Konsens zu sein scheint, eben nicht mehr genügend Käufer finden, um die Existenz des Machers und die laufende Produktion zu sichern...

      Es könnte auch sein, dass dann heute im Umgang mit dieser Art von Konsum Tatsachen geschaffen werden, die später nicht mehr umkehrbar sind.
      Es mag sein, dass eine Gewöhnung eintritt, was die geringen Kosten angeht, und eines Tages die Leute merken werden, dass das, was dann nun eben fast nur noch über Stream reinkommt, nicht mehr ausreicht, das Überleben zu sichern - und das Gros der Konsumenten (das ja vermutlich nicht im Hörgrusel anzutreffen ist) dann aber nicht mehr dafür zu gewinnen sein wird, mehr als das jetzt übliche dafür zu investieren.

      Hörspiel ist und bleibt nun mal eine Nische im Vergleich zum kommerziellen Musik-Business. Und es ist auch kulturell nicht von vergleichbarer Relevanz.
      Es könnte dann einfach eines Tages zu spät sein für einige der Kleineren, vielleicht sogar für die meisten.

      Wie gesagt, das alles sind Fragen, die sich mir stellen. Es geht nicht ums Unken.

      In einer perfekten Welt kann jeder frei wählen, wie er die Hörspiele seiner Wahl konsumieren möchte, und die Kreativen, die hinter der Produktion stehen, bekommen den Teil, der ihnen redlicherweise zusteht.

      Aber leider leben wir nicht in einer perfekten Welt.

      Darum interessiert mich dieses Thema so sehr. :)
    • Da wir so viele spannende, neue User in den letzten Monaten und Jahren hinzugewonnen haben, würde mich der Standpunkt dieser Leute zu diesem Thema brennend interessieren...

      Hardenberg schrieb:

      Wenn ich mir die Preise so anschaue, die für Hörspiele in komerziellen Reihen und Serien verlangt werden, ist das Sprektrum ja eigentlich nicht so groß. Das Gros scheint im Bereich 6-9€ für die CD und 5-7€ für den mp3-Download zu liegen.

      Angesichts der oft ins Feld geführten prekären Lage vieler oder doch zumindest mancher Hörspielschmieden möchte ich mal die Frage in den Raum werfen, was Euch ein Hörspiel wert ist.

      Gibt es da eine generelle Preisspanne, die nicht überschritten werden darf?
      Oder ist Eure Bereitschaft von der jeweiligen Serie/Reihe abhängig?


      Wie sieht es bei Reihen und Serien aus, die Ihr noch nicht kennt? Welcher Preis ist Euch ein Antesten höchstens wert?


      Und wie verhält es sich mit Einzelhörspielen, zB von Audible?


      Und zum Ende noch eine hypothetische Frage:

      Wenn der Fortbestand Eurer Lieblingsserie davon abhinge, für jede Folge mehr zu bezahlen - wo wäre Eure persönliche Schmerzgrenze? (Nennung der jeweiligen Serie/n oder Reihe/n wäre natürlich auch interessant.)

      Ich bin gespannt auf Eure Antworten. :)

      Vielleicht mögen ja einige von ihnen noch etwas dazu schreiben? :)
    • Ich hatte vor vielen Jahren mal eine ähnliche Diskussion auf einem anderen Board und zwar bzgl. der Schwarzen Sonne. Ich hatte mir überlegt, wie viel ich für die beiden damals fehlenden Folgen (11 + 12) ausgeben würde. Ich hatte damals lange mit mir gerungen (auch nur einen Sohn und nicht 2 wie jetzt gehabt) und kam zu dem Ergebnis, dass ich um das Ende der Serie genießen zu können, bereit war 200 € zu bezahlen. Das war wie bei einer Droge. Es gab damals aber kein Crowdfunding dieser - aus meiner Sicht - tollen Serie.

      Gibt es andere Serien, bei denen ich bereit ware, "mehr" (also als 10-15 Euro pro Folge) zu bezahlen?
      Bei Adw hätte ich auch gerne 200 € für den Rest bezahlt (wenn ich das Geld nicht für die Schwarze Sonne zuvor ausgegeben hätte).
      Das Gleiche gilt auch für GB. Allerdings ertappe ich mich dabei, dass ich diese 200 € nur einmal in Gedanken beiseite gelegt habe; ich würde es also wohl nur für eine Serie machen und danach nicht mehr. Ich sammle aber auch keine Hörspiele mehr; der Wunsch alles zu vervollständigen wird von Jahr zu Jahr geringer. Im Grunde genommen reicht es mir die Geschichten zu Ende zu LESEN.
    • Hardenberg schrieb:

      Wenn der Fortbestand Eurer Lieblingsserie davon abhinge, für jede Folge mehr zu bezahlen - wo wäre Eure persönliche Schmerzgrenze? (Nennung der jeweiligen Serie/n oder Reihe/n wäre natürlich auch interessant.)
      Die Antwort von Martin Bahr auf diese Frage würde ich gerne wissen 8)
      "The period of the Daddschals dominion is generally set at forty days, the first day being like a year, the second like a month, the third like a week, and the remainder “like your days,” that is, days of normal duration (Kašmīrī, p. 112)"
    • Ich habe über all die Jahre auch meine Meinung geändert und trenne zwischen "Neuerfindung" und "Lizenzproduktion".

      Mir sind aktuelle Hörspiele bzw. Neuerscheinungen maximal 10,-€ je CD wert.

      Wenn nun eine neue z.B. MASTERS OF THE UNIVERSE Serie erscheinen würde, dann hätte ich mit 15,-€ je CD keine Probleme.

      Wenn jetzt EUROPA daher käme und würde unveröffentlichte LOCKE, NIGHTMARE ON ELM STREET, PERRY RHODAN, u.a. via Crowdfunding realisieren, dann würde ich auch deutlich mehr pro CD bezahlen.

      Also bei mir ist der Preis den ich bereit bin zu zahlen abhängig davon, von welcher Lizenz man spricht.

      Hoerspielecho.de - Reden wir darüber.
    • Ich sehe es wie @audioroman.de so wäre ich zum Beispiel bei Geheimnis um... bereit gewesen für eine Box, ähnlich der Schrumpeldei Box, 150 zu zahlen. Oder für andere Klassiker Boxen wie Tim und Struppi, Feuermähne, pitje Puck, Tom und Locke etc. würde ich auch gerne tiefer in die Tasche greifen. Bei neuen Serien brauche ich mittlerweile keine CD Auflagen. Da reicht mir streamen.
    • Bei zeitlosen Klassikern, wo ein Teil der Sprecher schon verstorben ist, wie z.B Europa Perry Rhodan, hätte ich für die drei unveröffentlichten Folgen 50 EUR pro CD bezahlt.

      Das ist aber ein absoluter Ausnahmefall, in der Regel liegt meine Schmerzgrenze schon bei 7 EUR. Mehr würde ich nicht zahlen.
    • Natürlich freue ich mich über jeden Taler, den ich beim Kauf eines Hörspiels sparen kann, und nehme auch gerne jeden verfügbaren Rabatt mit.
      Aber generell gibt es für mich kein Limit und bezahle in dem Sinn jeden Preis, solange er nicht total utopisch ist.
      Als prominentestes Beispiel wäre "Takimo" zu nennen. Eine CD kostet knapp 15 EUR. Das ist viel, ja. Aber die Serie ist gut, in dem Sinne einzigartig, das Label (Ackergaul der Szene) sympatisch und somit wird der Preis bezahlt. - Fertig!
    • Wie seht Ihr das eigentlich mit dem AUDIBLE-Abo-Preis?

      Findet Ihr den "fair", also gerecht in alle Richtingen, für Kunden, Künstler und Audible?

      Oder findet Ihr das eigentlich zu teuer? Oder zu billig bzw. als ein Schnäppchen?

      Und da es bei Audible ja unterschiedliche Lauflängen gibt: Bis zu welcher Lauflänge empfindet Ihr ein Guthaben als akzeptabel? Und ab welcher Grenze empfändet Ihr es als zu teuer?

      Dürfte man die Rechnung aufstellen, dass ein 5-Stunden-Hörspiel nur ein halbes Guthaben kosten sollte, weil man ja oft für ein ganzes Guthaben ein 10-Stunden-Staffelhörspiel gekommt?

      Oder ist das eine noch angemessen und das andere eben ein besonderes Schnäppchen?

      Wie seht Ihr das mit der Preispolitik bei AUDIBLE?
    • Hardenberg schrieb:

      Wie seht Ihr das mit der Preispolitik bei AUDIBLE?
      Prinzipiell OK. Natürlich ist Audible ganz oben angesiedelt preistechnisch, aber die App ist super und es gibt ja oft Aktionen. Die 10 Euro für die Audible Originals, da muss ja man bedenken, dass es lange Laufzeiten sind, das kann man nicht mit einem normalen Hörspiel vergleichen, außer jetzt VIDAN und dergleichen.

      Warum Sachen manchmal ein halbes oder ein ganzes Guthaben kosten, das kann man als Kunde nicht nachvollziehen, aber ich geh mal davon aus, dass es Gründe gibt :)

      Was die ganzen kommerziellen Hörspiele angeht, deren Preise liegen ja in der Regel deutlich unter dem eines Guthabens, weiß gar nicht, wie das gehandhabt wird, da ich bei Audible noch nie was anderes als Audible-Hörspiele und Hörbücher gekauft habe. Und die liegen ja preislich eh über den 9,99 bzw. wenn nicht, dann halbes Guthaben.

      Auf den ersten Blick ist Audible teurer als die Streamingkonkurrenz (auch aus dem eigenen Hause), aber ich finde, auf den zweiten Blick nicht mehr. Die 9,99 sind halt vermutlich so eine magische Schwelle, bei 10,05 würde es wohl viele als zu teuer empfinden :D
      "The period of the Daddschals dominion is generally set at forty days, the first day being like a year, the second like a month, the third like a week, and the remainder “like your days,” that is, days of normal duration (Kašmīrī, p. 112)"
    • Ich habe Audible eigentlich immer als Schnäppchen empfunden, vor allem natürlich bei den Eigenproduktionen. Ob ein Hörspiel nun 5 Stunden oder 10 Stunden geht, ist für mich dabei nicht relevant. Ein 10-Std.-Hörspiel für unter 10 Euro finde ich fast geschenkt, eins von 5 Stunden Länge finde ich immer noch supergünstig.

      Wo genau doe Grenze liegt, kann ich gar nicht so pauschal sagen. Dass die späteren Staffeln von Ghostsitter, die nicht mal mehr zwei Stunden laufen, nur ein halbes Guthaben kosten, finde ich konsequent. Da wüsste ich jetzt nicht, ob ich ein ganzes auch noch günstig fänd. Aber ausgeben würde ich es wohl trotzdem, denn mein Sohn liebt die Reihe, und ich habe schon so viel günstiges Hör-Vergnügen von Audible geboten bekommen, dass es mich nicht grämen würde.