Was darf, was muss und was sollte ein Hörspiel kosten?

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    • @Markus G. - Ich denke ich sehe das aehnlich wie du. Ein Gefuehl der Wertschaetzung eines Hoerspiels kommt bei mir meistens direkt nach dem hoeren, wenn es der Produzent/Regisseur geschafft hat, mich in eine andere Welt zu entfuehren, und mich zu fesseln. Dann ist mir der Preis und die Lauflaenge eigentlich auch egal. Im Gegenzug bin ich sehr kritisch, welche neue Serie ich anfange. Ich bin nicht arm, aber wenn man alle guten Hoerspiele kaufen wuerde, dann waere man sicherlich bald arm.
    • Jepp, sehe ich auch so. Vor allem dem Aspekt der Wertschätzung gegenüber dem Hörspiel abhängig davon welches subjektive Erleben es mir bereitet, haben wir bis jetzt in dieser „Wertschätzungsdebatte“ viel zu wenig Beachtung geschenkt. Dieser spielt bei mir im Nachhinein betrachtet eine sehr große Rolle.
    • Markus G. schrieb:

      Dieser spielt bei mir im Nachhinein betrachtet eine sehr große Rolle.
      Genau das ist aber der Punkt, der bei einem Kauf erstmal keine Rolle spielen (kann), denn eine „Wertschätzungsdebatte“ kann ja immer erst nach dem Konsum folgen.

      Evtl. sollte man bei einer solchen Debatte dann auch mit in die Fragestellung einfliessen lassen, wer sich nach dem hören des Streams, die CD oder den Download dann noch gekauft hat. Denn das hätte für mich auch was von "Wertschätzung".

      Um mit mir den Anfang zu machen, ich habe noch NIE ein komplettes Hörspiel im Stream gehört. Und auch nur sehr wenige Downloads gekauft. 99% der Sachen die ich habe sind in physischer Form und das wird sich wohl bei mir auch nicht ändern.
      "Great men are forged in fire. It is the privilege of lesser men to light the flame"
    • Ben Kenobi schrieb:

      Genau das ist aber der Punkt, der bei einem Kauf erstmal keine Rolle spielen (kann), denn eine „Wertschätzungsdebatte“ kann ja immer erst nach dem Konsum folgen.
      Der Punkt für mich ist nun mal, dass die Wertschätzung eines Fans gegenüber dem Hörspiel durch viele verschiedene Arten gezeigt werden kann. Und eben nicht nur welchen Preis er dafür bereit ist zu zahlen.
    • Ich sag mal so, wenn einem etwas bedeutet, dann ist man auch bereit nicht zu knausern. Je mehr einem etwas bedeutet, desto mehr steigt der Wert. Natürlich hat das auch Grenzen, nicht jeder Preis ist gerechtfertigt, nur um seinem Hobby zu frönen, so sind manch Sammlerpreise mehr als nur Wucher. Jeder geht mit seinen/m Hobby(s) anders um, der eine ist bereit alles dafür zu geben, andere wollen alles haben und möglichst umsonst (natürlich gibt es auch Zwischenstufen). Es gibt Leute, die Streamen nur oder fast nur und denken, dass sie das HSP genauso schätzen wie die, die alles bezahlen. Für mich (!) sind Streamer nicht wesentlich besser als illegale Downloader. Nur weil das eine legal ist und 10 € / Monat kostet, macht es die Sache nicht besser, aber es ist halt legal und damit ist die Seele gerettet...... Und die Vergleiche mit DVDs von Filmen und Serien passt mE nicht, da die meisten DVDs Zweit- oder Mehrfachverwertungen sind, während ein HSP immer die Erste ist, es sei denn, es werden auch Boxen, MP3 CDs und ähnliches geboten, aber das ist ja eher nicht die Regel. Zudem sind Filme und Serien Massenware. Wertschätzung beginnt schon beim Gedanken an die Sache. Der eine hat sie, der andere nicht.....
      :albern:

      :st: :st3: :st2: Neu-Deutsch für Olympische Spiele: "Internationale Doping-Festspiele" :st2: :st3: :st:
    • Ich habe lange überlegt etwas zu schreiben. Zu klar sind die Fronten abgesteckt. Mein Fazit: Die Antwort zur Thread-Frage geht von den einigen in die Richtung, dass ein Hörspiel ein bestimmtes Limit von oftmals 10€ nicht überschreiten darf. Aber für viele Sammler darf ein Hörspiel auch einen Preis nicht unterschreiten, wie dies beim Streaming der Fall ist. Es darf also nicht zu viel und auch nicht zu wenig kosten. Ich selbst habe ja schon mehrfach geschrieben, dass es für mich kein Limit gibt, ich versuche mich keinem Preisdiktat zu unterwerfen, weder nach oben noch nach unten. Wertschätzung scheint auch von einigen in Verbindung mit dem Preis dem man für ein Hörspiel zählt gleichgesetzt zu werden. Zahlt man einen normalen Preis passt die Wertschätzung. Zahlt man nur sehr wenig, dann schätzt man das Hörspiel gering ein, unabhängig davon wie viel Zeit man für das Hören investiert. Ein für mich interessantes Ergebnis, dem ich mich nicht anschließen möchte. Wertschätzung für das Hörspiel zeigt sich für mich in anderen Verhaltensweisen als im „zahlen“.

      Achtung - Falle und ich tappe hinein ;)

      AmZ schrieb:

      Für mich (!) sind Streamer nicht wesentlich besser als illegale Downloader. Nur weil das eine legal ist und 10 € / Monat kostet, macht es die Sache nicht besser, aber es ist halt legal und damit ist die Seele gerettet.
      Der Unterschied ist nur das ein Hörspiel, das auf einer Streamingplattformen veröffentlicht wird, auf Wunsch des Herstellers passiert, während illegale Downloads ohne Zustimmung des Herstellers passiert. Weil hier ja auch von Wertschätzung geschrieben wurde. Neben der Wertschätzung einem Produkt gegenüber muss dies doch auch gegenüber dem Produzenten gelten. Und wenn ich diesen schätze, dann muss ich doch auch dessen Entscheidungen wie wo und ob ich veröffentliche. Und wenn sich ein Label entscheidet das sein Hörspiel auf allen Plattformen veröffentlicht wird, dann muss sich diese Wertschätzung doch auch dahingehend äußern, dass man Konsumenten des Hörspiels (die dem Wunsch und Angebot des Labels nachkomme) nicht mit Menschen, die eine kriminelle Handlung vollführen (und NICHT dem Wunsch des Labels nachkommen) gleichsetzt nur weil sie sich für eine mediale Plattform, die das Label anbietet, entscheidet. Das hat für mich auch mit Wertschätzung zu tun.



      AmU schrieb:

      Und die Vergleiche mit DVDs von Filmen und Serien passt mE nicht, da die meisten DVDs Zweit- oder Mehrfachverwertungen sind, während ein HSP immer die Erste ist, es sei denn, es werden auch Boxen, MP3 CDs und ähnliches geboten, aber das ist ja eher nicht die Regel.
      Aus meiner Sicht ist eine Zweitverwertung durchaus gegeben. Dann nämlich wenn CD, Download, MC, LP und Streamingveröffentlichung nicht auf einmal passiert. So kamen die ersten 50 TITANIA Gruselkabinetthörspiele schon vor Jahren als CD auf dem Markt. Später kamen manche Folgen als Box. Und nun kann man sie Jahre später im Stream hören und ein weiteres „abkassieren“. Ähnlich verhält es sich bei den ???, den Europa Originalen, den Europa Klassikern, Maritims Edgar Wallace, Lady Bedfort und und und. Gäbe es das Streaming nicht, würde hier viel Geld liegen gelassen werden. Noch dazu wo viele wie ich selbst die Hörspiele im Regal haben und nun via Stream ein weiteres Mal hören. Man kann also nicht immer nur pauschal und oberflächlich von zu geringer Wertschätzung, von keiner Zweitverwertung oder sogar von einem illegalen Konsum sprechen. Letzteres ist sowieso vollkommen falsch, aber auch die übrigen Kritikpunkte sind von Fall zu Fall zu betrachten und oftmals gar nicht gegeben, ganz im Gegenteil.
    • In diesem Zusammenhang (dem zeitlichen versetztem Umsatz) wuerde mich mal interessieren, ob der Umsatz nach ein paar Monaten des Veroeffentlichens stark abfaellt oder ob der Verkauf auch nach Jahren noch Umsatz bringt. Z.B. gibt es vielleicht 80% des Umsatzes innerhalb der ersten 6 Monate nach Veroeffentlichung und danach nur noch ganz wenig? Oder gibt es auch Jahre nach dem Erscheinen auch noch Verkaeufe? Ich dachte z.B. an Die Alchimistin. Jahre her seitdem die rauskam, aber wenn der Hoerspielnachwuchs nun nach guten Hoerspielen sucht, sticht dieses Hoerspiel (oder viele andere Glanzstuecke) viele neue Hoerspiele meilenweit aus. Aber ist das auch im Umsatz sichbar?
    • @Cherusker Ich denke mal, der allergrößte Teil des Umsatzes wird gleich gemacht, vielleicht z.T. auch noch im nächsten Jahr, je nachdem, wann das Hörspiel herauskam.
      Ist man nicht in Foren oder auch bei fb usw. unterwegs, erfährt man doch über die älteren Hörspiele kaum noch etwas, weil sie von anderen, aktuelleren VÖs wieder verdrängt werden.
      Und da ist es dann gar nicht immer so einfach, Jahre später noch auf besonders gute Sachen aufmerksam zu werden, außer durch Empfehlung oder Zufall.
      Um Dein Beispiel mit der Alchimistin mal aufzugreifen: Die ist jetzt rund 8 Jahre alt, und Du müsstest schon suchen, wenn Du Dir übers Netz alle Folgen besorgen wolltest.
      So einige gibt es nämlich bereits jetzt nur noch als DL, andere nur gebraucht, an Letzteren verdient das Label dann auch nicht mehr.
      Wie es im stationären Handeln aussieht...tja, keine Ahnung. Ich wüsste jetzt nicht, dass ich in letzter Zeit mal irgendwo die Sammelboxen gesehen hätte, geschweige denn, alle Einzelfolgen.
      So wird es mit vielen älteren Hörspielen sein, ein bisschen wird sicher noch verdient, auch durch Spotify usw.,falls man dort vertreten ist, aber der Hauptumsatz war garantiert gleich.
      Zweitauflage ginge natürlich auch, um die Geschichten nochmal einem neuen Kundenkreis zugänglich zu machen, nur steckst Du als Label dann ja erst mal wieder was rein. :) Es sei denn, Du machst es über reine DLs.
    • Markus G. schrieb:

      Gäbe es das Streaming nicht, würde hier viel Geld liegen gelassen werden.
      Das mag für Hörspiele die "Pre-Streaming" sind durchaus stimmen.
      Die Frage die sich mir dabei aber aufwirft, was ist mit Hörspielen, die zeitgleich im Stream, Download und CD erscheinen (müssen).
      Durch die Nutzung der Streaming-Portale geht der Kauf sicher merklich zurück. Was im Endeffekt dann doch weniger Geld in die Kassen spült.



      Markus G. schrieb:

      Aus meiner Sicht ist eine Zweitverwertung durchaus gegeben.
      Auch bei dem Thema muss ich so wie du es siehst widersprechen.
      Wenn drei Verwertungsformen zeitgleich erscheinen, dann ist keine davon eine Zweitverwertung. Nur eine zeitversetzte Veröffentlichung wäre das. Nicht umsonst gibt es z.B. bei Filmen Sperrfristenregelungen welche die Verwertungsfenster festlegen.

      Klar ist Streaming nicht illegal, aber es untergräbt die Wertschöpfung der Medien immens.




      Agatha schrieb:

      So wird es mit vielen älteren Hörspielen sein, ein bisschen wird sicher noch verdient, auch durch Spotify usw.,falls man dort vertreten ist, aber der Hauptumsatz war garantiert gleich.
      Genau so sehe ich das auch, bei älteren Hörspielen.
      Bei den Neuen, da ist der Kauf und somit der Verdienst, durch das Streamen imho stark gefährdet, denn wenn man für etwas wenig bis nichts bezahlen muss, dann liegt es in der Natur des Menschen, dieses zu nutzen.

      Und damit geht es mir auch um Wertschätzung, denn jeder versucht in Endeffekt an den Sachen zu sparen, die einem nicht so wichtig sind und wo es die Möglichkeit zum sparen gibt. Und das ist nun mal wohl unbestritten bei digitalen Luxusgütern.

      Was als Vorstoß gegen das illegale Downloaden gedacht war, könnte sich so in nächster Zeit leicht als Eigentor erweisen.
      "Great men are forged in fire. It is the privilege of lesser men to light the flame"
    • Und es mag ja durchaus das Risiko bestehen, dass ein nicht unbeträchtmicher Teil der Streaming-Nutzer, die Hörspiele mögen, aber keine extremen Fans und Sammler sind, die Veröffentlichung etwa bei Spotify abwarten - während sie in der Vor-Streaming-Ära, mangels legaler Alternative, CD oder Download gekauft haben.

      Hier wären mal Zahlen und/oder Statements von Produzenten aufschlussreich.
    • Ben Kenobi schrieb:

      Auch bei dem Thema muss ich so wie du es siehst widersprechen.
      Aber nur weil Du zwar meinen ersten Satz, ABER nicht meinen darauffolgenden Satz zitiert hast. Ich zitiere mich mal selber:



      Markus G schrieb:

      Aus meiner Sicht ist eine Zweitverwertung durchaus gegeben. Dann nämlich wenn CD, Download, MC, LP und Streamingveröffentlichung nicht auf einmal passiert.
      Hierzu gibt es sehr viele Beispiele, die ich alle in meinem vorigen Posting genannt habe.
    • Markus G. schrieb:

      Hierzu gibt es sehr viele Beispiele, die ich alle in meinem vorigen Posting genannt habe.
      Ich widerspreche auch nicht wegen dem darauffolgendem Satz, sondern weil das wie du es beschreibst, (leider) an der Realität vorbei argumentiert ist. Die Masse der Veröffentlichungen erfolgt nun mal zeitgleich in mindestens einer haptischen Form, dem Stream und dem Download. Vinyl ist zwar wieder langsam im kommen, aber eher im Bereich Musik. Und MC ist ausser bei Kinderserien eigentlich tot.




      Hardenberg schrieb:



      die Veröffentlichung etwa bei Spotify abwarten
      Das ist ja nicht mal mehr der Fall, da es meistens zeitgleich oder zeitnah veröffentlicht wird.
      Und das Risiko bei Hörspielen und Hörbüchern, das man die nach dem Streamen nicht nochmal hört ist im Vergleich zu Musik wesentlich höher.
      "Great men are forged in fire. It is the privilege of lesser men to light the flame"
    • Wie ich schon schrieb man kann es nicht pauschal für alle sagen. Jedes Label fährt seine eigene Strategie. Manche wie HighScoreMedia konzentrieren sich überhaupt nur noch auf das digitale Geschäft, forcieren Downloads und Streaming und scheinen damit sehr gut zu fahren, sonst gäbe es nicht so viele digitale VÖs. Sebastian Pobot hat schon mehrfach angemerkt, dass er darin die Zukunft sieht. Die „Realität“ zeigt sich eben nicht in Schwarz (Streaming ist der Todesstoß für die gesamte Branche) noch in Weiß (Streamining und sonst nix) sondern in feinen Schattierungen. Und jedes Label fährt entsprechend seine eigene Strategie.

      Davon ab wie die Realität wirklich aussieht, haben wir alle keinen Einblick. Fakt ist, dass vermehrt Labels ihre Hörspiele auf den Streamingplattformen veröffentlichen. Manche alte Sachen und neue Sachen, manche nur alte Sachen.
    • Ben Kenobi schrieb:

      Und damit geht es mir auch um Wertschätzung, denn jeder versucht in Endeffekt an den Sachen zu sparen, die einem nicht so wichtig sind und wo es die Möglichkeit zum sparen gibt.

      Und das sehe ich ganz genauso.
      Wobei die Betonung bei der Wertschätzung natürlich beim "auch" liegt.

      Selbstverständlich ist das Zahlen eines angemessenen und fairen Preises nicht alleiniges Zeichen für Wertschätzung, aber für mich ist es - vor allem bei Neuerscheinungen und angesichts der dahinter stehenden Kreativen, die durch chronische Geldknappheit stets gefährdet sind - ganz einfach das Fundament, die Prämisse, auf dem alle andere Wertschätzung glaubwürdig gedeihen kann.

      Und wenn jemand nicht das Geld dafür hat, dann stört es mich überhaupt nicht, diesem seinen kostengünstigeren Hörspielgenuss via Spotify oder Second Hand-Kauf letztlich (kalkulatorisch) über einen höheren Preis quasi mitzufinanzieren. Aber den Geiz oder die Gier von Leuten, die einfach nicht den fairen Preis für ein qualitativ hochwertiges Produkt zahlen wollen, dieser Gedanke stößt mir dann doch sauer auf. Bei Leuten wohlgemerkt, die sich das zum Grundsatz machen.

      @Markus G.
      Das ist es übrigens auch, was Du, in meinen Augen, immer durcheinander wirfst. Ich zB habe nie Kritik geäußert an Menschen, die sich ein Hörspiel kaufen und es dann hinterher auch über Spotify hören (oder von mir aus auch umgekehrt).
      Ebenso wenig wurde von mir eine deutlich zeitversetzte Zweitverwertung über Spotify kritisiert.

      Niemand verteufelt Spotify pauschal.
      Aber man kann es in meinen Augen auch nicht pauschal gutheißen.
      Da mag viel Licht sein, da ist aber auch viel Schatten.

      Es geht beim Thema Spotify (und die ursprüngliche Diskussion ging ja viel weiter; da war Spotify nur ein kleiner Teilaspekt, und sie wurde hauptsächlich durch Dich auf Streaming verengt) in allererster Linie um Neuerscheinungen. Und um Nutzer, die Hörspiele ausschließlich oder fast ausschließlich darüber konsumieren, allein weil es so wenig kostet, also um Geld zu sparen. Diese müssten sich aber an drei Fingern ausrechnen können, dass sich so eine Produktion via Spotify-Allein-"Vertrieb" zum gegenwärtigen Zeitpunkt niemals tragen könnte.

      Und die Einbußen, die durch Konsum Streaming-statt-Kauf anfallen, eventuell sogar von den regulären Käufern durch einen höheren Preis kompensiert werden müssen.

      Für mich geht die Gleichung: Ich wertschätze Göllners aktuelle Arbeiten sehr, aber ich zahle nicht den regulären Preis, den es bräuchte, damit sich seine Produktion im Nachhinein auch rechnet! nun mal nicht auf.

      Und das ist für mich durchaus auch eine Frage der Wertschätzung - die in dieser Form um so wichtiger und entscheidender und überlebenswichtig wird, je kleiner und letztlich "bedürftiger" ein Label ist.

      Aber bei aller Kontroverse in der Sache: Es geht hier nur um eine Diskussion zu einem Hörspielthema. Und da kann man eben unterschiedlicher Ansicht sein und in der Sache streiten, ohne sich ernstlich persönlich angegriffen fühlen zu müssen. Denn so ist es zumindest von mir nicht gemeint. Ich hoffe, das weißt Du. (Dieser Hinweis nur um Missverständnisse und/oder Frust zu vermeiden.)
      :kumpel:

      :)

      Hier wäre übrigens auch eine Einschätzung unabhängiger Label-Betreiber, die eben keinen gewichtigen Marktgiganten hinter sich wissen, mal sehr aufschlussreich und interessant. Vielleicht täuschen sich AmZ, Ben Kenobi und ich auch - und das ist alles total tippitoppi, und es machte keinen Unterschied, wenn ab morgen alle CD- und Download-Käufer ihren Konsum auf Spotify umstellten.

      Wir haben ja mit @Contendo und @Interplanar und @Carsten_HM schon mal drei etablierte Hörspielmacher mit an Board. Vielleicht mögen die ja mal etwas dazu schreiben. (Sorry, falls ich noch andere aktive Macher vergessen habe.)

      Aber natürlich wäre es auch interessant, die Ansicht von Leuten wie Oliver Döring oder Marco Göllner zum Thema zu erfahren, von Stephan Bosenius und Marc Gruppe, von Volker Sassenberg (gab es damals schon Spotify?), von Patrick Holtheuer, von Simon Bertling und Christian Hagitte oder Marc Schülert, Dirk Hardegen und Detlef Tams und warum nicht auch von Michael Eickhorst und Dennis Rohling, die ja sogar ihre älteren Produktionen gratis bei youtube zur Verfügung stellen? - Und selbstverständlich allen anderen, die ich jetzt vergessen habe.

      Mich würde der Standpunkt dieser Produzenten/Macher zu diesem Thema wirklich mal brennend interessieren.
      Und auch inwieweit man einen gewissen "Druck" verspürt, seine Produktionen überhaupt oder sogar recht zeitnah nach CD-Veröffentlichung dort einzustellen.
      Welches sind aus Sicht von Hörspielmachern Vorteile und Nachteile von Streaming-Plattformen wie Spotify?

      Also falls hier jemand von denen zufällig hier mitliest: gern einloggen und schreiben! :]
      (Oder ein entsprechendes Statement zum Zitieren bereitstellen, falls der Hexenkessel Hörspielforum aufgrund schlechter Erfahrungen besser gemieden werden will. :zwinker: )

      Mich würd's freuen.
    • @Hardenberg: Alles Gut! Wobei ich Dir nur raten kann auch einmal für 10€ im Monat via Prepaid-Karte Dir ein genaues Bild von Spotify zu machen und dann über Vor- und Nachteile zu berichten. Ich war auch ein Gegner von Streaming, habe aber trotzdem getestet, weil ich wissen wollte, wie es so ist und warum so vielenso begeistert davon sind.

      Davon ab steht eines für mich fest - das Streaming hat auf jeden Fall viel frischen Wind in die Branche gebracht und auch in den Foren sehr viele neue Themen „angeregt“. Es begeistert, es regt auf und man diskutiert darüber. Genau so wie damals über die CD, die die MC langsam abgelöst hatte.
    • Die Technik selbst wird ja auch gar nicht grundsätzlich kritisiert oder in Frage gestellt. Sondern nur die Umsetzung, bei der eben beim Hörspielmacher nicht ausreichend viel "rumkommt". :)
    • Wobei ja letzteres die Entscheidung des Hörspielmachers selbst ist. Er macht ja das angebot und die Hörer entscheiden. Und wie viel dabei „rumkommt“ muss man wohl erst nach Jahren abrechnen. Regelmäßig sehr wenig und nach 10 Jahren insgesamt ein ordentlicher Betrag oder sofort viel und dann aber nix mehr.
    • Schon richtig, aber hier würde mich doch mal interessieren, wie "freiwillig" diese Entscheidung ist - oder ob es einfach Marktmechanismen gibt, die für den Außenstehenden nicht so leicht zu durchschauen sind und die einen Produzenten beinahe dazu "nötigen", seine Produkte auch über Spotify anzubieten - und zwar zeitnah nach der VÖ.

      Hier wären Statements von Hörspielschaffenden mal sehr erhellend.

      Es gibt ja - anderer Bereich - immer wieder auch das Thema der Marktdominanz von Discountern, die dann dazu führt, dass Milchbauern ihre Milch zu Preisen verschleudern müssen, die für sie nicht mehr rentabel sind.

      Gibt es eine vergleichbare Dominanz (wenngleich auf anderem Niveau) auf dem Hörspielsektor vielleicht auch?

      Oder treibt manchen vielleicht die nackte Not, dass er lieber die paar Cent von Spotify nimmt als nüscht, weil allein durch das Aufkommen von Spotify die Möglichkeit, neue Hörspiele zu verkaufen, gesunken ist - ganz einfach weil die Streamer dort zu viele ständig verfügbare Hörspiele zum kleinen Preis finden können und man andernfalls gar nicht mehr ins Bewusstsein der breiteren "Masse" außerhalb der Forenwelt dränge?

      Das sind einfach die Fragen, die sich mir stellen.
    • Also wenn man die Statements der Macher so liest, dann wird einem schon klar, für wen das Streaming sich „rechnet“. Sebastian Pobot und HighScoreMusic habe ich hier schon erwähnt. @Contendo hat mehrmals geschrieben, dass es für ihn keinen Sinn macht und er ist auch mit seinen neuen Hörspielen bei den Streamingplattformen nicht vertreten. Da scheint die Letztendscheidung doch ganz klar bei Contendo zu liegen und bei niemanden anderen. @Thomas Birker (DLP) oder @David Russel aka R&B sind mit ihrem ganzen Portfolio vertreten. Warum auch die Neuerscheinungen sofort als Stream vertreten ist und in wie weit sie dazu genötigt werden, können nur sie selbst schreiben.

      Ich bin selbstständig und mache vieles auch für sehr wenig Geld oder umsonst, aber eines würde bei mir nicht gehen, zu wenig einzunehmen, sodass ich nicht davon leben kann. Also gehe ich davon aus, dass niemand seine Hörspiele bei Spotify einstellt und damit keine Gegenleistung bekommt. Denn „ohne Moos nix los“. Die Labels haben nichts zu verschenken. Und wenn sie, so wie Contendo zum Schluss kommen, dass sie sich damit schaden, dann sind sie dort einfach nicht vertreten (oder nur zu einem Teil). Wenn doch dann muss es sich irgendwie rechnen bzw. eine Gegenleistung erhalten. Wenn ich einen Vertrieb hätte der mich zwingt auf einer Plattform zu veröffentlichen, auf der ich draufzahle, dann wird auf lange Sicht Label wie Vertrieb keine Freude haben. Dann würde ich als Label den Vertrieb wechseln.
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