Hörspiel-Rezis - sinnvoll oder Schmarrn?

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    • Hörspiel-Rezis - sinnvoll oder Schmarrn?

      Ich habe ja gerade erst meine Ansichten zu den ersten beiden Folgen zu FALLEN gebündelt und in Form einer Rezi hier eingestellt. Dabei habe ich mich mit der Frage beschäftigt, was eine Rezi leisten sollte, was sie unbedingt haben muss und was verzichtbar ist, Und im Zuge dieser Fragen habe ich mir mal einige Rezis zu Hörspielen angeschaut, die es ja massenhaft in den Sphären des Internets zu finden gibt. Dabei kommt man schnell zu der Erkenntnis, dass eine Rezi für jeden etwas anderes zu sein scheint. Und es kommt mir so vor, als würde das Gros an Rezis dominiert von zwei verschiedenen Strömungen: zum einen der schnell hingeklatschten und oft nicht einmal im Ansatz ins Detail gehenden Kurzbewertung, bei der die Äußerung des eigenen Werturteils im Vordergrund steht, und zum anderen die ausführlichen, stets demselben Schema folgenden Rezensionen semiprofessioneller Hörspielrezensenten (außerhalb des Hörgrusels! - dies sei betont, damit niemand auf die absurde Idee kommt, ich könnte damit am Ende MoAs meinen, dessen Rezis ich bekanntermaßen sehr, sehr schätze!)), bei denen sich oft die immergleichen sprachlichen Versatzstücke finden, die immer wieder neu zusammengewürfelt werden und oft ziemlich phrasenhaft wirken. Was bei letzterer Strömung oft auffällt, ist das große Wohlwollen, mit dem die einzelnen Hörspiele betrachtet werden, und ich gestehe, dass mir schon der Verdacht kam, ob es nicht so etwas wie Gefälligkeitsrezensionen sind (wobei ich nicht einmal Vorsatz unterstellen möchte), die sich aus einem möglicherweise unausgesprochenen Eine-Hand-wäscht-die-andere-Pakt ergeben: Hörspielproduzenten schicken diesen "professionellen" Rezensenten Erstexemplare zu, und diese liefern dann die passenden Zitate, mit denen man das Produkt bewerben kann. Der Mangel an schlechten Bewertungen einzelner Rezensenten scheint mir jedenfalls im einen oder anderen Fall auffällig zu sein.


      Nun zu meinen Fragen an Euch:

      Welchen Stellenwert haben Hörspiel-Rezis bei Euch?
      Nutzt Ihr sie zur Orientierung oder gar Empfehlung?

      Ist es für Euch entscheidend, wer die Rezi geschrieben hat, oder macht das für Euch keinen Unterschied?


      Was sollte eine gute Rezi ausmachen?

      Wie wichtig ist Euch die abschließende Bewertung des Rezensenten?
      Schätzt Ihr ein klares Werturteil? Oder sollten sich Rezensenten nach Möglichkeit eines allzu deutlichen Fazits enthalten?


      Ich gestehe, ich bin ein Freund der im Urteil deutlichen, in der Argumentation jedoch ausführlichen und sorgfältigen Darlegung der Vorzüge und Nachteile eines Hörspiels. Eine Rezension sollte dabei so abgefasst sein, dass ich mir auch losgelöst vom Werturteil des Verfassers einen Überblick verschaffen kann und ich im besten Fall nach dem Lesen nachvollziehen kann, warum der Rezensent zu seinem Urteil gekommen ist. Eine Rezension soll mich informieren und gleichzeitig ein begründetes Werturteil bieten, an dem ich meine eigenen Vorlieben und Bedürfnisse orientieren kann (ohne dies freilich unreflektiert zu übernehmen).

      Aber wie seht Ihr das?

      Über gehaltvolle Antworten würde ich mich sehr freuen... :)
    • Ein interessantes Thema, zumal es mich ja auch direkt betrifft. =)

      Hardenberg schrieb:

      (außerhalb des Hörgrusels! - dies sei betont, damit niemand auf die absurde Idee kommt, ich könnte damit am Ende MoAs meinen, dessen Rezis ich bekanntermaßen sehr, sehr schätze!)),
      Danke für die Blumen, aber manchmal hab ich auch das Gefühl mich zu widerholen. Ich befürchte das bleibt, zumindest was das Vokabular betrifft, auch nicht aus. Es gibt halt für viele "Fachbegriffe" nur eine begrenzte Anzahl an Alterantiven. :schulter:

      Nun zu Deinen Fragen:

      Welchen Stellenwert haben Hörspiel-Rezis bei Euch?
      Das kommt ganz darauf an. Ich denke mir geht es wie vielen anderen. Manche Rezensionen entsprechen dem eigenen Geschmack, sind also wichtig, andere nicht.

      Nutzt Ihr sie zur Orientierung oder gar Empfehlung?
      Allenfalls zur Orientierung. Schliesslich sind die Menschen doch sehr verschieden und es kommt durchaus vor, daß auch der "Lieblingsrezensent" mal was gut findet, wo man sich selbst vor den Kopf schlägt.

      Ist es für Euch entscheidend, wer die Rezi geschrieben hat, oder macht das für Euch keinen Unterschied?
      Auf jeden Fall! Neben den oben bereits erwähnten Punkten kommt zB auch der Schreibstil dazu. Wer ohne Punkt und Komma schreibt, nicht in der Lage ist einen Satz vernünftig zu formulieren, oder sich aber einfach nur in unbegründeten Schmähungen ergeht, den kann ich nicht ernst nehmen. :schulter:

      Was sollte eine gute Rezi ausmachen?
      Wie wichtig ist Euch die abschließende Bewertung des Rezensenten?
      Schätzt Ihr ein klares Werturteil? Oder sollten sich Rezensenten nach Möglichkeit eines allzu deutlichen Fazits enthalten?

      Naja, folgende Punkte sollten meiner Meinung nach schon drin sein:
      - Eine vernünftige Inhaltsangabe (kein blosses kopieren der vom Label geschriebenen Inhaltsangabe, denn ein rezensent kann durchaus einen ganz anderen Fokus auf das gehörte legen)
      - Hintergrundinformationen zur besseren zeitlichen Einordnung der Handlung
      - Eine Angabe zur Laufzeit, sofern sie auffällig lang oder kurz ist.
      - Eine BEGRÜNDETE Meinung
      - Ein kurzes aber treffendes Fazit


      OTR-Fan
    • Schönes Thema - Danke dafür :winke:

      Welchen Stellenwert haben Hörspiel-Rezis bei Euch?
      Ich sehe sie als Meinung eines Hörspielfans. Nicht mehr aber auch nicht weniger. Sie bietet mir als zusätzliche Informationsquelle. Vor dem Kauf um mich über Handlung, Richtung, Genre, Sprecher und ähnliches zu informieren. Nach dem Kauf um auf mögliche auftretende Fragen von mir Antworten zu finden. Um neue Blickwinkel über das Hörspiel zu entdecken und meine Sichtweise und mein "Wissen" darüber zu erweitern. Und natürlich auch um festzustellen ob ich mit meiner Sichtweise über das Hörspiel alleine bin oder ob andere Hörer auch so empfinden.

      Nutzt Ihr sie zur Orientierung oder gar Empfehlung?
      Wie schon oben beschrieben, dient sie mir als Informationsquelle. Es mag sein, dass ich auf Grund einer Rezension ein Hörspiel kaufe. Es ist aber nie der Fall, dass ich ein Hörspiel auf Grund einer Rezension nicht kaufe. Denn ich entscheide immer selber ob mich das Thema/Hörspiel/etc anspricht oder nicht. Da ich oftmals andere Kriterien an ein Hörspiel anlege als manch andere ob mich ein Hörspiel unterhält oder nicht, vertraue ich in erster Linie auf meinem eigenen Urteil. Nichts stelle ich mir ärgerlicher vor, als auf ein Hörspiel zu verzichten, weil es einem anderen nicht gefällt. Ich hätte immer Angst, dass ich etwas verpasst habe. In Zeiten der Streaming-Plattformen muss man auch nicht mehr die Katze im Sack kaufen sondern kann zumeist Test hören.

      Ist es für Euch entscheidend, wer die Rezi geschrieben hat, oder macht das für Euch keinen Unterschied?
      Im Laufe eines Hörspielfanlebens hat man natürlich ein Gespür dafür bekommen mit wessen Meinung man eher konform geht und mit wessen Meinung nicht. Von daher gibt es Rezensionen, in denen ich gerne rein lese und andere, in denen ich nicht rein lesen möchte.

      Was sollte eine gute Rezi ausmachen?
      Sie sollte mich in erster Linie informieren. Wenn sie mich auf Grund Schreibstil unterhalten kann, dann macht das Lesen mehr Spass. Aber es sollte in erster Linie auch eine ehrliche Meinung sein. Schmähungen und derbe Ausdrucksweise brauche ich nicht.

      Wie wichtig ist Euch die abschließende Bewertung des Rezensenten?
      Eine Bewertung, egal ob mit Worten oder Zahlen macht durchaus Sinn für mich um Vergleiche anstellen zu können. Ich selbst habe in meinen Rezensionen sehr oft ein Zahlensystem verwendet.

      Schätzt Ihr ein klares Werturteil? Oder sollten sich Rezensenten nach Möglichkeit eines allzu deutlichen Fazits enthalten?
      ich persönlich habe nichts gegen ein Fazit. Natürlich motivieren diese dem Leser all zu gerne nur oder zu allererst das Fazit und nicht den Weg dazu, spricht die Erklärungen und Erläuterungen davor zu lesen. Aber ich sehe es jetzt als kein großes Problem an, wenn jemand nur das Fazit meiner Rezension liest. Am Ende möchte ich dem lesenden Hörspielfan informieren. Und es liegt dem Lesenden welche Informationen er sich aus der Rezension holen möchte. Wenn die nur das Fazit ist, dass er braucht, dann soll es mir auch recht sein.
    • Schon mal herzlichen Dank für Eure aufschlussreichen Antworten.

      Und @MonsterAsyl: Klar kann man nicht für jede Rezi auf völlig unverbrauchtes Vokabular zurückgreifen, gerade wenn jemand oft und viele Rezis schreibt, aber man merkt doch bei einigen Schreibern deutlich ein 08/15-Schema, gerade im Hinblick auf die Gesamtstruktur, auf Sounddesign und Sprecher wird da sehr oft mit immer denselben oder zumindest sehr ähnlichen Floskeln und Phrasen gearbeitet, die einfach total hohl und nichtssagend rüberkommen.

      (Und so etwas habe ich bei Dir bisher noch nie feststellen können.)

      Es mag im Einzelfall dem Masse statt Klasse-Effekt geschuldet sein. Manche schütteln ja in einem Rhythmus Rezis aus dem Ärmel, dass ich mich schon frage, wie präzise, wie sorgfältig der Blick auf das jeweils vorliegende Werk da wirklich sein kann. Gibt es da nicht ein Risiko der Beliebigkeit? Manche Rezis legen das meiner Einschätzung nach wenigstens nahe. Und es ist immer gut, wenn auch mal jemand diejenigen, die sich anmaßen, zu urteilen, unter die Lupe nimmt. :D
    • Welchen Stellenwert haben Hörspiel-Rezis bei Euch?

      In der Regel keinen wirklich hohen, muss ich sagen. :)
      Bin niemand, der sich vor dem Kauf eines Hörspiels erst mal bei Amazon oder ähnlichen Seiten wahllos zig Rezensionen durchliest.
      Das ist für mich sinnlos, außerdem können es manche Schreiber leider nicht lassen (ob nun absichtlich oder aus Versehen) herumzuspoilern :augenroll: , und wenn ich wieder mal verfrüht irgendwelche "Interna" gelesen habe, ärgere ich mich einfach zu sehr!


      Nutzt Ihr sie zur Orientierung oder gar Empfehlung?

      Mal ja, mal nein. Kann ich pauschal nicht sagen.
      Es kam schon vor, dass ich nur aufgrund von Rezensionen eine Serie begonnen habe, die an und für sich nicht mein Thema war, aber in der Regel muss da zusätzlich auch ein gewisses Interesse meinerseits vorhanden sein.
      Genauso habe ich schon von Hörspielen die Finger gelassen, das mehrheitlich schlecht abschnitten und an denen kaum jemand ein gutes Haar ließ.
      Schließlich ist es auch eine Frage des eigenen Geldbeutels, wie viele "Experimente" man machen kann. ;)


      Ist es für Euch entscheidend, wer die Rezi geschrieben hat, oder macht das für Euch keinen Unterschied?

      Ich habe mir, durch den Vergleich diverser Rezensenten und fast ausschließlich direkt in den Hörspielforen, im Laufe der Jahre einen gewissen "Überblick" verschafft, wer einen ähnlich gelagerten Geschmack hat wie ich selbst.
      Die Texte dieser Leute lese ich dann auch sorgfältig, egal ob es sich um eine ausführliche Bewertung oder auch nur um vier oder fünf Sätze handelt, die bereits enthusiastisch genug sind, um mich für das Hörspiel einzunehmen.
      "Große" Namen der Branche, die z.T. bereits seit über einem Jahrzehnt oder sogar länger rezensieren, sind für mich absolut kein Gradmesser.
      Nie gewesen. :schulter:
      Es zählt nur, was mir persönlich die jeweilige Bewertung bringt, ob ich mich damit identifizieren kann, mir der Schreibstil gefällt, der Autor glaubwürdig bleibt.


      Was sollte eine gute Rezi ausmachen?

      Was sie nicht enthalten sollte: Spoiler (und bitte auch dann nicht, wenn das Hörspiel bereits ein paar Monate erhältlich ist :thumbdown: ), allzu offenkundiges "Label"-Geschleime, damit man auch die nächsten Teile noch bekommt :pfeifen: , aber selbstverständlich auch kein Herumgebashe, weil man die Produzenten :zensiert: findet, und es denen mal so richtig zeigen will! :augenroll:
      Was hineingehört: eine kurze Darlegung der inhaltlichen Vorzüge (und Nachteile), die für mich nachvollziehbar ist, mit so viel Subjektivität wie möglich ;) , je nachdem auch gern ein paar Hintergrundinfos, z.B. zu den Autoren der verwendeten Stoffe, außerdem natürlich eine Beurteilung der Sprecher und der Produktion an sich.
      Wenn das alles schön "rund" ist und ich den Gedankengängen folgen kann =) , bin ich in der Regel mit der Rezi zufrieden, und dann bringt sie mir auch etwas.


      Wie wichtig ist Euch die abschließende Bewertung des Rezensenten?

      Du meinst eine klare Stellungnahme in der Art von: "Hat mir gefallen, würde ich empfehlen!" oder "Lieber im Regal stehen lassen!" ?
      Wenn vorher im Text bereits deutlich erkennbar war, wie der Rezensent zu seinem abschließenden Urteil kommt, dann von mir aus gern.
      Ansonsten brauche ich einen zusammenhanglos dahintergesetzten "Wertungssatz" eher nicht.
    • Hallo in die Runde,

      mich interessiert rein die Information über Inhalt und Erscheinungsdatum. Dabei ist es gleich wer diese Informationen findet und schreibt. Meine Neugier wird alleine durch ein Thema geweckt und nicht dadurch wie ein anderer dies findet. Hörspiele wecken in mir Bilder und Emotionen und die kann niemand für mich sehen, fühlen und beschreiben.
      Genau wie Filme....die können wirklich billig gemacht sein, aber irgendwie lösen sie etwas aus.
    • Interessante Sichtweise.
      Vielleicht ist auch die Frage entscheidend, wie viel Zeit man in die Recherche stecken kann oder möchte. Im Moment habe ich zum Beispiel etwas mehr Luft; dann probiere ich auch gern einfach mal was aus und gehe das Risiko ein, dass mir etwas nicht gefällt, aber eigentlich bin ich grundsätzlich nicht mehr ganz so geduldig wie früher und möchte ungern die Katze im Sack kaufen. Dafür bin ich schon viel zu oft enttäuscht worden von kruden Plots oder ungelenken Produktionen. Und hier kommen dann Rezis ins Spiel. Sie können einem Orientierung bieten. Ich gebe aber zu, dass bei mir jene Rezis einen deutlich höheren Stellenwert einnehmen (und insofern größeren Einfluss auf mich haben), bei denen ich einen Bezug zum Rezensenten habe.

      Und dann hängt meine Bereitschaft, mich einzulassen, natürlich auch immer von der Frage ab, wie viele ungehörte Hörspiele noch auf meiner Wunschliste stehen. Ist diese Liste prallvoll, dann ist meine Beteitschaft, mich auf ein Hörspiel einzulassen, das mehrheitlich schlecht bewertet wurde, eher gering; wohingegen ich, wenn ich gerade über einen akuten Mangel an Ohrenfutter klage, gern auch mal bereit bin, alle fünfe gerade sein zu lassen, wenn mich Sujet oder Plot spontan interessieren.
    • Ich hoffe es ist ok, wenn ich die Fragen so beantworte und damit das Gespräch ein wenig unterbreche!

      Welchen Stellenwert haben Hörspiel-Rezis bei Euch?
      Keine (oder kaum) - zu 90% lese ich Rezis immer hinterher um zu sehen, ob sich meine Meinung wohl mit denen der Anderen deckt.

      Nutzt Ihr sie zur Orientierung oder gar Empfehlung?
      Zu 90% nicht, manchmal - bei Serien - schon (Gruselkabinett)

      Ist es für Euch entscheidend, wer die Rezi geschrieben hat, oder macht das für Euch keinen Unterschied?
      Ja, ich finde es gibt gute und eher schlechte Rezensenten. Das hat aber kaum etwas mit meiner Kaufentscheidung zu tun.

      Was sollte eine gute Rezi ausmachen?
      Ich finde MoAs (das soll nicht schleimig klingen) macht das super. Ich liebe die zusätzlichen Informationen und man merkt immer welche Mühe er sich macht. Sich mit der Materie auseinander zu setzen ist für mich ein sehr großes Plus!

      Wie wichtig ist Euch die abschließende Bewertung des Rezensenten?
      Rundet das ganze ab, sehr wichtig. Oft springe ich direkt auf die abschließende Bewertung.

      Schätzt Ihr ein klares Werturteil? Oder sollten sich Rezensenten nach Möglichkeit eines allzu deutlichen Fazits enthalten?
      Mmm ich dachte dafür ist eine Rezi da? Also ja, im fairen Tonfall, immer für mich ein Muss!
      Bäume! Große Bäume! Mit viel Laub und Rauschen
    • Ich lese nur wenige Rezis, vor allem aber dann, wenn ich verschiedene Hörspiele zur Kauf-Auswahl habe und ich nun nicht gerade eine besonders langweilige Folge erwischen möchte. ;) Langweilig oder spannend ist natürlich subjektiv, aber wenn es z.B. bei Amazon mehr als 5 Bewertungen gibt, bilde ich mir ein, eine für mich passende Einschätzung vornehmen zu können.
      MoAs' Rezis gefallen mir auch sehr aufgrund der vielen Details rund um das Hörspiel/die Geschichte. Allerdings lese ich sie erst nach dem Hören, zu viele Infos vorab verderben mir den Spaß. Das gilt für alle Rezis, ich versuche, nicht zu viel Inhalt zu bekommen, überfliege ggf. nur und schaue mir vor allem das Fazit an. Insofern: Fazit bzw. Werturteil ist für mich sehr wichtig! Ohne ein solches kann ich mir auch die Inhaltsangabe durchlesen.
      Bei bestimmten Rezensenten habe ich das Gefühl, sie loben (um weiter beliefert zu werden?) alles über den grünen Klee, solche Rezis spare ich mir. Genauso überflüssig, wenngleich mit mehr "Unterhaltunsgwert", sind Rezis, die alles niedermachen des Stänkerns willen.
      Ich habe früher selbst Rezis geschrieben, merke aber, dass es mir jetzt mehr Freude bereitet, Hörspiele ohne Block & dauerhaft gespitzte Ohren ;) zu hören. Es war auch nicht immer einfach, mit den Hörspielmachern umzugehen. Mag ich sie, tut es mir einerseits leid, Produkte negativ zu bewerten, andererseits habe ich auch schon Kurioses erlebt wie Rüffel für eine nicht 100% positive (aber im Tenor sehr gute) Rezi oder vorformulierte Sätze, die ich verwenden sollte. Schräg. :huh:
    • Ja sowohl als Hörspielfan, der seine Meinung postet als auch als Rezensent kann man schon unglaubliche Dinge erleben.
      Um die Frage - sinnvoll oder Schmarrn - zu beantworten, dann doch eher sinnvoll. Ob ich es wirklich und unbedingt brauche? Dann eher in Richtung Nein. Aber ich schmökere doch gerne auch darin. In letzter Konsequenz ist es eine etwas detailliertere einzelne Meinung eines Hörspielfans, so wie meine eigene auch. Und diese Meinung kann der eigenen entsprechen oder widersprechen. Je extremer diese Meinung in Richtung "Megasuperspitzenklasse" oder in Richtung "Miiiiiiesmiesestammiesesten" geht, um so weniger kann ich sie ernst nehmen. Ich muss das Gefühl haben, dass der Rezensent ehrlich aber auch sachlich und möglichst objektiv (wenn dies nicht möglich ist, dann sollte er dies erklären und den Leser darüber in Kenntnis setzen warum dies nicht geht) an die Sache heran geht und dabei immer Fairness walten lässt. Fairness gegenüber dem Käufer, dem ja nicht etwas Negatives als positiv oder Positives als Negatives verkauft werden soll. Und Fairness gegenüber dem Label gegenüber, dem ja nicht absichtlich mit übertriebenen Schmähungen oder mit übertriebener "Nibelungentreue" falsche Meinungen vorgetäuscht werden soll.
    • Hörspiel [oder Film ]Rezis würde ich als äußerst hilfreich und wichtig bezeichnen. Gerade wenn man sich auf neue Hörspiele interessiert.
      Also Hardenberg, mach dich ruhig öfters ans Werk was darüber zu schreiben. :daumenhoch:
      Menschlichkeit ist nur noch eine dunkle Erinnerung...
    • Was mir in diesem Zusammenhang auch eingefallen ist - was mich früher immer maßlos geärgert hat, war, wenn ein Rezensent seine Meinung als unabänderliches und für alle allgemein gültiges Gesetz verkauft hat, sprich wenn er schreibt dass es SO ist, dann gilt dies auch für alle anderen so. Und wenn man dann eine andere Meinung vertrat, dann hatte man keine Ahnung, oder versteht es nicht usw. Ich bin sehr froh, dass es diese Sorte von Rezensenten nicht mehr gibt, beziehungsweise, dass diese Sorte Rezensent nicht mehr in Foren anzutreffen sind.
    • Evil schrieb:

      Hörspiel [oder Film ]Rezis würde ich als äußerst hilfreich und wichtig bezeichnen. Gerade wenn man sich auf neue Hörspiele interessiert.
      Also Hardenberg, mach dich ruhig öfters ans Werk was darüber zu schreiben. :daumenhoch:

      Die Geister, die ich rief... Nicht dass Du Dich hinterher beschwerst! =)
    • Heute habe ich mal bei amazon auf die Rezis geblickt, die es bereits zur neuen Gruselkabinett-Doppelfolge Der Unsichtbare gibt, und da war ich nicht nur sehr erstaunt, dass die beiden Rezis, die zum Thema zu finden waren, völlig gegensätzlich waren, sondern vor allem auch wie die Negativkritik von manchen Lesern kommentiert wurde: von den meisten äußerst wohlwollend, weil sie, trotz Negativurteils, ausführlich und begründet sei, von manchen aber auch sehr negativ, was sogar bis zu dem Appell, die Reihe nicht mehr zu hören, bis hin zum Vorwurf der Geschäftsschädigung reichte.

      Der Gedanke, dass ein Produktionsbeteiligter hinter solchen Anwürfen steckt, liegt natürlich nahe, ist aber natürlich nicht nachzuvollziehen. Gehen wir also davon aus, dass es sich beim Absender dieses Vorwurfs um einen ganz normalen Fan handelt.

      Wie steht Ihr zu einem solchen Vorwurf?

      Ist eine öffentlich geäußerte Negativkritik immer auch als geschäftsschädigend zu betrachten?

      Und darf und/oder muss ein Rezensent die Frage berücksichtigen, wie sich sein Negativurteil ökonomisch auf ein Label auswirkt?

      Wann ist eine Negativrezension in Euren Augen legitim?
      Und wann ist sie es nicht mehr?

      Eure Meinungen würden mich brennend interessieren. :]
    • Hardenberg schrieb:

      Ist eine öffentlich geäußerte Negativkritik immer auch als geschäftsschädigend zu betrachten?
      Und darf und/oder muss ein Rezensent die Frage berücksichtigen, wie sich sein Negativurteil ökonomisch auf ein Label auswirkt?
      Ganz kurz und bündig:
      1) Wenn eine Negativkritik gut begründet ist, dann ist sie auch zu recht geschäftsschädigend.

      2) Auf keinen Fall!
      Der Rezensent ist seinen Lesern verpflichtet, nicht den Labels.
      Ansonsten könnten die Labels ja gleich direkt Schreiberlinge anheuern, die dann die Lobhudelei ganz nach Wunsch zusammenzimmern (was natürlich niemand macht!).
    • Also, als "Rezensent" bin ich natürlich befangen, was die Thematik angeht. :biggrin:

      ich würde nicht soweite ghen, eine negative Rezension unbedingt als "geschäftsschädigend" zu bezeichnen, aber klar ist auch, daß die Leser einer solchen "Negativrezension" das HSP wohl kaum kaufen werden. Das darf allerdings meiner Meinung nach nicht soweit gehen, daß der Rezensent darauf Rücksicht nimmt. Schliesslich erwarten die Leser ja auch zurecht eine möglichst objektive Meinung und wenn diese schlecht ausfällt, dann ist das eben so. :schulter: Und eine solche Rezension ist jederzeit legitim, wenn der Rezensent es eben so empfindet. Allerdings muss so eine Rezi dann auch nachvollziehbar begründet sein. Ein reines "find ich schlecht" reicht da nun wirklich nicht und wäre als reines "bashing" zu betrachten.


      OTR-Fan
    • Ich glaube, was vielen Rezensenten bei Negativkritiken sehr übel genommen wird, ist, wenn ihren Texten anzumerken ist, dass sie mit einer gewissen Lust an der (durchaus auch witzigen oder gar schnoddrigen) Formulierung verfasst wurden. Jedenfalls erscheint mir das bei amazon mitunter so. Es gab da doch mal diesen SchleHaz, der zwischenzeitlich für ziemliches Aufsehen gesorgt hat. (Ich weiß gar nicht, ob der noch Rezensionen schreibt.)

      Ich selbst bemühe mich in meinen Rezis eigentlich immer um einen eher nüchternen Ton, auch wenn ich mein Negativurteil nicht verschleiern möchte.
      Aber ich kann mir schon vorstellen, dass dieser humorige Unterton manchen reizt.
      Obwohl ich auch da finde, dass das, bei ausreichender Begründung, durchaus legitim ist.

      Ach ja - und @Horace Pinker
      Ich bewundere Deine Fähigkeit, Gedanken auf den Punkt zu bringen und vor allem auch Deinen hintergründigen Witz! =) Das muss ich jetzt einfach mal bekennen. (Und das ist keine Ironie!)