Conni - 36 - und die Burg der Vampire

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    • Conni - 36 - und die Burg der Vampire



      Conni - 36 - und die Burg der Vampire

      Zum Inhalt:
      Conni und ihre Freundinnen Anna und Billi haben wirklich Glück. Annas Onkel, Herr Brunsberg, hat die drei für ein paar Tage auf sein Burghotel eingeladen. Schon die Ankunft beginnt gruselig. Die Mädchen werden von einem unheimlichen Kutscher abgeholt, ihr Weg führt sie durch den Teufelswald, und das Schloß sieht im dichten Nebel aus wie das von Dracula persönlich. Kaum angekommmen, treffen sie auf einen blassen, angsteinflössend Jungen namens Dragomir, der ihnen von Fürst Vladimir, einem angeblichen Vampir, erzählt. Dieser soll immer noch irgendwo im Schloß hausen. Doch das ist noch längst nicht alles, wie Conni, Anna und Billi bald merken.

      Zur Produktion:
      Die neueste Folge aus der Connireihe für Hörer ab 7 Jahren könnte zu keinem besseren Zeitpunkt erscheinen. Die unheimliche Geschichte, von Julia Boehme verfasst und von Ludger Billerbeck adaptiert, ist nämlich genau das Richtige für eine Halloweenparty. Bereits nach wenigen einleitenden Worten hat sich eine angenehm gruselige Atmosphäre aufgebaut, deren Spannungsbogen in den ersten 20 Minuten kontinuierlich wächst. Kurz bevor man glaubt, tatsächlich in einem Horrorhörspiel gelandet zu sein, werden die ersten gespenstischen Ereignisse jedoch schon aufgeklärt. Und während der weitere Verlauf zwar interessant bleibt, relativieren sich die Gruselelemente immer mehr. Umso überraschender wirkt das Finale, bei dem es unvermittelt nochmal sehr schauerlich wird, bevor das fröhliche Titellied ertönt und die Geschichte für mich recht Conni-untypisch endet.
      Hans-Joachim Herwald, der Regisseur und Produzent der Reihe, zieht hier alle Register. Da wäre zunächst die üppige Geräuschkulisse zu nennen. Jede Szene wird mit einer Vielzahl verschiedenster Töne belebt, und wie es sich für ein gruseliges Hörspiel gehört, gibt es knarrende Türen, eine tickende Standuhr und diverse andere stimmungsverstärkende Sounds. Besonders gut gefallen hat mir das "Zirpen" der Fledermäuse, sowie der leichte Verfremdungseffekt, bei dem die Stimmen etwas dumpfer klingen, als die Mädchen unter ihren Bettdecken sprechen. Auch musikalisch ist alles, abgesehen vom Titellied, ein wenig düsterer gehalten. "Meine Freundin Conni" erinnert von der Melodie her ein wenig an "Conni mit der Schleife im Haar", fällt jedoch jazziger aus. Obwohl der Titelsong ja ganz nett ist, bin ich der Meinung, daß er mit fast zweieinhalb Minuten einfach zu lange dauert, zumal er am Ende noch einmal ertönt. Auch wenn die Musik durch den Einsatz von Bass und Schlagzeug insgesamt etwas dunkler erscheint als sonst für Conni üblich, folgen hin und wieder ruhigere Weisen, damit das Ganze nicht zu aufregend wird. Akustischer Leckerbissen ist der Einsatz eines Spinetts, das durch seinen besonderen Klang wie kein zweites Instrument zum Vampirgenre passt.

      Zu den Sprechern:
      Wolf Frass(Erzähler) gibt seinen Part gewohnt souverän und passt sich dem Text, von Tempo und Betonung her, jederzeit stimmlich an. Auch die drei Hauptdarstellerinnen Lea Sprick(Conni), Linda Fölster(Billi) und Alina Degener(Anna) liefern eine tolle Leistung ab. Sprick beweist erneut ihr sprecherisches Talent. Es gelingt ihr, sich ständig zu steigern, egal ob von Aufregung hin zu Begeisterung oder von Nervosität zu Erschrecken. Fölster bleibt als Figur ein wenig blass, was aber nicht an ihr, sondern an der Rolle liegt. Trotzdem ist auch ihre Darstellung genauso emotional wie die der anderen beiden. Degeners Charakter läßt da schon mehr Raum für Entfaltung, und so darf sie mal genervt, mal ein wenig besserwisserisch und auch eingebildet wirken. Insgesamt könnte man die drei Mädchen in ihrem Zusammenspiel wirklich für Freundinnen halten. "Dragomir" mit Patrick Bach zu besetzen, empfand ich etwas unpassend, da seine heisere Männerstimme einfach zu alt für einen Jugendlichen klingt. An seiner sprecherischen Leistung ist jedoch nichts auszusetzen, und es macht Freude, ihn zunächst als unheimlichen, eher kalten Menschen kennen zu lernen, bevor die Ereignisse ihn in Verlegenheit bringen und einen netten, hilfsbereiten Zeitgenossen aus ihm machen. Volker Hanisch(Herr Brunsberg) verkörpert sehr passend den Hotelbesitzer, der leicht durch den Wind ist. Hanisch lebt seine Rolle förmlich, so keucht er etwa beim Treppensteigen, und auch seine Fassungslosigkeit kann man beinahe greifen. Der Part von Achim Buch(Herr Kippstein) ist nicht sehr fordernd, und mehr als Verblüffung und ein paar freundliche Worte werden von ihm nicht verlangt. Das gilt ebenfalls für Marianne Bernhardt(Gräfin von Schönherr), die hier eine hochnäsige, etwas herablassende alte Dame verkörpert. Die verbliebenen vier Sprecherinnen und Sprecher werden leider ohne ihre Rollen genannt. Stephanie Kindermann könnte die hysterische Frau Rosenbach sein, Sabine Arnhold möglicherweise die Frau in der Menge, Martin Lohmann der Stationsansager und Micha Walther der Kutscher/Diener sein. Letzterer gehört auf jeden Fall zu den Highlights, denn der Charakter mit seiner fiesen Lache ist die Gruselgestalt schlechthin.

      Fazit:
      Kindgerechte Unterhaltung zu Halloween, die nicht nur Mädchen gruselig finden werden.

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