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Nachdem ich mich jetzt nach und nach durch die ersten fünf Staffeln von Shameless geglotzt habe, bleibe ich mit einem durchwachsenen Gesamturteil zurück. Wie bei vielen Serien, die über viele Staffeln laufen, schwankt die Qualität doch zeitweise deutlich. So war die erste Staffel herausragend, die zweite nicht ganz auf demselben Niveau, aber immer noch großartig, die dritte Staffel erschreckend plump und inhaltsleer, um mit der vierten Staffel wieder deutlich an Fahrt aufzunehmen und mit einer durchwachsenen fünften Staffel (für mich vorerst) zu enden.

Ich bin kein Freund davon, wenn ich den Eindruck gewinne, dass die serieninterne Kontinuität willkürlich mit dem Wechsel von einer Staffel zur nächsten durchbrochen oder unterbrochen wird. Hier hatte ich durchaus das eine oder andere Mal das Gefühl.

Saftige Einlagen, sowohl was Gewalt angeht als auch körperlicher Leidenschaften, stören mich grundsätzlich nicht, sofern sie eine inhaltliche Begründung haben - in Staffel 3 wurde hier aber einiges geboten, um offenbar über inhaltliche Leerstellen hinwegzutäuschen, das ging mir gehörig auf den Geist. Phasenweise war das schon nicht mehr weit von Softporno-Dramaturgie entfernt. Und so etwas langweilt mich maaaßlos, ähnlich wie reine Horror-Schlachtorgien ohne inhaltlichen Überbau.

Ich bewundere immer stärker Serien, die es tatsächlich schaffen, über viele Staffeln hinweg ein ungefähr gleichbleibend hohes Niveau zu halten. Für mich stechen in dieser Hinsicht nach wie vor Breaking Bad und vor allem, vor allem, vor allem Game of Thrones deutlich heraus.

Ich würde gern mal wieder zum eigentlichen Kern dieses Threads vorstoßen - in der Hoffnung, ein paar Serienempfehlungen einzuheimsen.

Im Moment beschränkt sich meine Leidenschaft auf das Warten auf Fortsetzungen bereits laufender Serien. House of Cards IV steht wohl in Bälde an, dann ist The Walking Dead VII natürlich eine Überlegung wert, auch wenn die Serie über die Staffeln sehr flach und beliebig geworden ist (wen hat Lucille denn nun geküsst? ). Shameless VI werde ich mir wohl auch beizeiten ansehen. Aber am meisten schmachte ich (zusammen mit meiner besseren Hälfte) natürlich nach der Fortsetzung des nach wie vor großartigen Game of Thrones, das aber frühestens im Sommer nächsten Jahres zu erwarten ist. Wenn im Winter neue Folgen des Tatortreinigers anstünden, würde mich das gewiss nicht unglücklich machen, und dann wäre da noch das Finale der Serie Downton Abbey, die mit den ersten zwei Staffeln einfach grandios begann und dann in der Folge leider zu einer schlechten Soap verkam - aber nun wollen wir doch wissen, wie es ausgeht, obwohl es sicherlich unbefriedigend schmalzig und banal sein wird. Zuletzt: neue Folgen mit dem Cumberbatch-Sherlock wären natürlich auch gern genommen.

Ansonsten fehlt mir ein wenig der Überblick über wirklich neue Serien, die am Start und lohnenswert sind.

Hat da vielleicht der eine oder die andere eine nette Empfehlung?

Ich weiß bloß, dass ZDFneo wohl im Oktober die Serie Fargo ausstrahlt, die ganz lose verbunden ist mit dem grandiosen Film der Coen-Brüder. Das ist natürlich Pflichtprogramm. Aber ansonsten...?

Danke für die Tipps @TheBite
Werden beizeiten mal schauen, ob da für mich was mit dabei ist. Was Fantasy-Serien angeht, dürfte GoT wohl die Ausnahme sein. Ich bin eigentlich gar kein Freund dieses Genres. Das funktioniert bei mir nur mit GoT, glaube ich.
Ansonsten: Fernab vom TV-Einheitsbrei klingt schon mal gut!

Schon einiges von gehört. @TheBite

Ich schrecke ein wenig zurück vor dem, was als Kind bei mir der Aktenzeichen XY-Effekt war. Da das Ganze ja keine reine Fiktion ist, sondern sich stark an wahren Begebenheiten orientiert, weiß ich nicht, ob einem das Ganze nicht doch sehr auf die Nieren schlägt. Nicht dass ich besonders zart besaitet wäre, aber Verfilmungen von tatsächlichen Begebenheiten finden einen unmittelbareren Zugang bei mir. Ich kann da nicht gut den Realitätsbezug verdrängen und es schauen wie normales Popcorn-Kino, bei dem man Salzstangen knuspert, während der Wahnsinnige mit der Ledermaske einer jungen Studentin die Eingeweide aus dem Leib reißt. (Wo ich solche Filme ja regelmäßig sehe und dabei Salzstangen knabbere... )

Wie wird die Handlung denn erzählt? Lädt die Art der Darstellung dazu ein, sich mit dem Protagonisten zu identifizieren? Oder gibt es eine Distanz zum Erzählten? Würde mich mal interessieren.

Danke für die Info!

Klingt wirklich interessant. So eine Art pc-Führung durch die Abgründigkeit des Charakters hätte ich nun auch nicht haben mögen, aber allein den Ansatz von Heroisierung hätte ich problematisch gefunden. Neutral in fast dokumentarischem Sinne ist gut. Ich mag es, wenn auch dem Zuschauer etwas abverlangt wird.

Super. Dann werde ich mir die mal vormerken.

Ab heute startet wohl die siebte Staffel von The Walking Dead beim Bezahlsender FOX, in der also endlich aufgelöst wird, wem Lucille den Todeskuss verpasst hat. Eigentlich war ich längst mit der Serie durch, doch dieser Cliffhanger hat mich denn doch ein wekig angefixt.

Verfolgt hier sonst noch jemand diese Serie?

Für alle, die es interessiert:

Ab heute (22:05 Uhr) und danach die nächsten Spätabende auf Pro7Maxx die aktuelle Staffel von House of Cards.

So, endlich dazu gekommen, die vierte Staffel House of Cards zu sehen. Mein Fazit: Wow - was für ein Ende! Ich saß ganz fassungslos da, als ich bemerkte, dass das tatsächlich schon wieder die letzte Folge gewesen ist. Jetzt ist der Gewissenlosigkeit doch wirklich die Krone aufgesetzt.

Hat noch jemand hier die Underwoods bei ihrem Treiben verfolgt?