Inhalt
“Augen gesucht” lautet die Anzeige, die Anna Schmidts Leben verändern soll: Die Studentin sucht nur einen Nebenjob und landet im Büro des blinden Detektiv Peter Lundt. Peter Lundt ist ein knallharter Ex-Bulle, der sein Augenlicht in Ausübung seiner Pflicht verloren hat. Jammern ist nicht seine Sache: Er ist blind, na und? Er kann ja noch alleine aufs Klo gehen, was kann man mehr verlangen vom Leben? Er hat 40 Jahre lang gesehen, das muss reichen! Außerdem wird ein Blinder nicht für voll genommen - ein unschätzbarer Vorteil bei verdeckten Ermittlungen. Und falls er doch mal Augen braucht, kauft er sie eben!
Peter Lundts Revier ist Hamburg und Norddeutschland. Seine Kunden sind all jene, die die Öffentlichkeit polizeilicher Ermittlungen scheuen oder erst gar kein Gehör bei den Ordnungshütern finden würden. Seine Fälle sind spektakulär-hoffnungslos oder lächerlich - aber niemals sind sie Durchschnitt! Dabei verfolgt der harte Hund seine Beute gnadenlos bis zum bitteren Ende.
Länge: 48' Min.
Peter Lundt - Bremer, Mark
Anna Schmidt - Wilms, Elena
Oliver Zornvogel - Mierendorf, Tetje
Sally Vation - Quast, Angela
Stephen Graves - Solmann, Colin
Jochen K. Malzan - Hinze, Gerhart
Erpresser - Nathan, Sascha
Japanischer Konsul - Nathan, Sascha
Imbisskoch - Sommer, Arne
Conférencier - Boullay, Guillaume
Taxifahrer - Krogmann, Jan
Schiffslautsprecher - Krogmann, Jan
Gangster 1 - Hertel, Marc
Gangster 2 - Lauer-Wilms, Klaus
Polizist - Brien, Marcus
Pfarrer - Berger, Wolfgang
Hure - Galach, Almuth
Kellnerin 1 - Dänekamp, Uta
Taxizentrale - Dänekamp, Uta
Kellnerin 2 - Kottmeier, Catharina
Gezeitenansage - Kottmeier, Catharina
S-Bahn - Röder, Anke
Mobilbox - Röder, Anke
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Meine Meinung
Blinder Detektiv? Hoffentlich kein Hörspiel welches vor political correctness nur so überläuft. So war mein erster Gedanke als ich seinerzeit die Ankündigung für dieses Hörspiel gelesen habe. So sehr kann einen der erste Eindruck täuschen. Peter Lundt ist alles, bloß nicht political correct. Im Gegenteil. Hier wird praktisch die Detektiv-Version von Dr. House geboten. Ein mürrischer Privatdetektiv der neben einer Porno-Videothek sein Büro hat, seine Angestellte scheucht, mit einer Stripperin genau so oft zusammenkommt wie sie sich von ihm trennt. Dazu noch den gute, vernünftigen Freund bei der Polizei. Princeton-Plainsboro lässt grüßen!
Wer jetzt allerdings eine billige Kopie erwartet, wird angenehm überrascht. Peter Lundt ist absolut eigenständig und schon die erste Story ist von Anfang an stark. Das Kennenlernen der Hauptfiguren sind kleine Stories für sich die gut in die Haupthandlung eingebettet sind. Die Haupthandlung verläuft Spannungsgeladen und nicht immer gerade. Das Finale ist dann noch mal eine Klasse für sich, wenn auch etwas unlogisch motiviert. Hier hört man sozusagen noch einmal mit den Ohren eines Blinden und kann sich gut in seine Situation hinein versetzen. Die Sprecher machen allesamt einen sehr guten Job, selbst der von mir ungeliebte Tetje Mierendorf liefert ordentlich ab. Und Mark Bremer gibt wunderbar die Rolle als schnodderiger Privatschnüffler.
Die Musik ist für ein Hörspiel außergewöhnlich, aber passt sich gut in die etwas andere Atmosphäre dieser Serie ein. Die Effekte sind nicht gerade Marke "Gewitter" wie bei John Sinclair, aber das wäre hier wohl auch unangebracht. Die Geräuschkulisse vermittelt ein realistisches Bild, sei es nun auf dem Kiez oder am Meer. Das Cover hingegen - nun ja, es ist dezent und dürfte der Hauptzielgruppe angemessen sein.
Mein Fazit
Bin kein so großer Freund von Erwachsenen-Krimi-Serien. Hab in meinem Leben glaub ich gerade mal drei Tatorte komplett gesehen und meide Sherlock Holmes-Geschichten wie die Pest. Trotzdem bin ich begeistert. Peter Lundt ist genauso wenig eine x-beliebige Krimireihe wie Dr. House eine x-beliebige Ärzteserie ist. Insgesamt eine runde Sache mit dem Prädikat "Außergewöhnlich".