Gruselkabinett - 19 - Dracula (3 von 3)

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    • Gruselkabinett - 19 - Dracula (3 von 3)

      Nachdem Tod von Lucy Westenras besteht für Van Helsing kein Zweifel mehr: ein Vampir treibt in London sein Unwesen. Doch bevor er zur Strecke gebracht werden kann, muß zuerst Lucy, die als Untote wiederauferstanden ist, Frieden gegeben werden. Sodann schließen sich alle Hauptcharaktere zusammen, um Pläne zu schmieden, wie Graf Dracula beizukommen ist. Die Kisten mit transsylvanischer Erde müssen unbrauchbar gemacht werden, denn in ihnen muß sich der Vampir bei Tagesanbruch zurückziehen. Es beginnt eine Jagd durch ganz London, wo ein Nest nach dem anderen ausgehoben wird. Doch dabei bleibt Minna ungeschützt dem Zugriff Draculas offen. Die Gefährten können nicht verhindern, daß er sie ebenfalls mit seinem Blut infiziert. Doch dies hat ironischerweise auf Vorteile: mittels Hypnose wird Minna zu eine Art Vampir-Kompaß, mit dem er Dracula aufspüren kann. Sein Weg läßt ihn in seine Heimat fliehen. Die Gefährten jagen im Eiltempo hinterher, um ihm und seiner Brut endültig das Handwerk zu legen.

      Ein bißchen gehetzt wirkt dieser letzte Teil; die Action steht vor dem Grusel. Aber wie aus Tagebucheintragungen Action gewinnen? Ab hier wird der Roman zu einer Art Detektivgeschichte. Der Tod Draculas ist eigentlich nur mehr ein kurzes Aufleuchten und Ende. Ich glaube aber nicht, daß das an dem Hörspiel liegt sondern am Roman selbst.
      Technisch gesehen ist hier wieder eine ganz gelungene Produktion geglückt, vielleicht sogar etwas zu gut. Denn hier wird ganz im Zeitgeist des Romans agiert, was den Figuren eine gewisse britische Steifheit in ihren Emotionen verleiht. Auch setzt sich die Form des Romans, Tagebuch und Brief, immer mehr durch, was irgendwie den Wunsch nach Action, den man auch ganz deutlich spürt, hemmt.


      Fazit über alle 4 Teile: ein großes Hörspiel, das erstmal die Vorgeschichte miteinbezieht. Die Sprecher sind allesamt gut ausgesucht, auch wenn ich Herrn Höppner immer noch nicht ganz als Dracula akzeptieren kann. Bei der Musik wurde zeitweise aber arg gespart (hauptsächlich gute klassische Melodien aus der Konserve, die sich etwas zu oft wiederholen), das hat mich eigentlich bei der Größe des Projekts gewundert. Man hält sich klar an den Roman, da wäre vielleicht manchmal weniger mehr geworden, auch wenn mir hier und da neues aufgefallen ist, was ich bei anderen Dracula-Hörspielen vermißt habe.
      Und die dämonischen Mächte des Grauens suchen sich schon wieder ein neues Opfer!
    • Auch das Finale weiß zu gefallen. Mir hat der Vierteiler großen Spaß gemacht. Es gibt viel Zeit und Raum die Geschichte sehr ausführlich zu beschreiben. Im letzten Teil wird Dracula gejagt und gerät das Böse ins Hintertreffen. Doch es gibt Opfer zu beklagen. Die Idee mit den Tagebüchern, Briefen und Phonografen finde ich gut. So wechselt der Erzähler und man kann das Gefühlsleben vieler handelnder Personen live miterleben. Eine großartige Geschichte, für die man hier deutlich mehr Zeit braucht als manch andere Interpretationen. Aber es ist wert sich diese Zeit zu nehmen. Ich muss irgendwann einmal mit die Radiofassung von Dracula zur Hand nehmen. Diese gefiel mir noch einen Ticken besser. Aber vielleicht spielt mir hier die Erinnerung einen Streich.