Die wirklich grusligsten Hörspiele...

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    • Schöner Beitrag.

      Mir fällt dabei auf und ein, dass die Übergänge von Spannung zu Grusel zu Horror offenbar fließend sind und es nicht leicht ist, die Begriffe scharf voneinander abzugrenzen.

      Das, was Du aus Arachnophobia zitierst, ist eigentlich das, was Hitchcock in seinen klassischen Spannungsfilmen als Suspense bezeichnet hat, oder?

      Ich finde aber auch, dass es viele Überschneidungen zwischen Grusel und Spannung gibt.

      Hier hätte ich aber wohl anders definiert. Spannung/Suspense wird erzeugt, indem der Zuschauer einen Wissensvorsprung hat (wie in dem Beispiel mit der Spinne), bei Grusel dagegen herrscht gerade Ungewissheit über die Gefahr, die nah erscheint, aber nicht fassbar ist.

      Mir fällt da Blair Witch Project ein, für mich ein veritabler Gruselfilm der Neuzeit, bei dem ich mir übrigens schon jenseits der Teenagerjahre vor Grusel fast in die Buchse gemacht habe... =)

      Oft scheinen mir auch Grusel und Horror gekoppelt. Erst gibt es einen langen Gruselmoment, ehe dies mit einem Horror-Paukenschlag durchbrochen wird. Womit die wohlige Nachwirkung des Grusels aber verpufft. Was eigentlich schade ist.

      Nebenbei: Mit dem Horror-Ameisen-Gedudel scheine ich ja wirklich allein zu stehen. Sehe es dennoch so! :pue2:

      :green:
    • Hardenberg schrieb:

      Nebenbei: Mit dem Horror-Ameisen-Gedudel scheine ich ja wirklich allein zu stehen. Sehe es dennoch so!
      Du darfst Dich dann in der Fortsetzung, die wir in "Erinnerung an die Kassettenkinderzeit - Teil 1" kürzlich "geplant" haben, um den Sound der Ameisen kümmern.
      Und den genau so gestalten, wie Du es möchtest. Versprochen! :kumpel: =)

      Hm, hatten wir die Unterscheidung bzw. teilweise Überschneidung von Horror und Grusel nicht vor ein paar Monaten schon mal in einem anderen Thread? Ich weiß nur nicht mehr, in welchem Zusammenhang. :denk:
    • Ja, mir war auch, als hätte ich ein Déjà-vu... :zwinker:

      Apropos:



      Phil: Haben Sie manchmal Déjà-vus?

      Hauswirtin: Äh - ich weiß nicht, aber ich kann gern mal in der Küche nachfragen.


      =)
    • Cherusker schrieb:

      Was haltet ihr eigentlich von der Anleitung Grusel zu erzeugen, die wir in ??? und das Gespensterschloss hoeren?

      Hm, weiß nicht, ob die so tatsächlich aufginge. :denk:
      Nebel und tiefe Orgeltöne?
      Dachte schon früher immer, dass das eher unwahrscheinlich klingt. :schulter:
      Infraschall soll ja ein Gefühl des Unwohlseins erzeugen, möglicherweise aufgrund einer Urangst des Menschen vor Mammuts bzw. "heutzutage" anderen großen Tieren oder Erdbeben, die jeweils Infraschall produzieren.
      Ob man das aber auch mit den tiefen Tönen einer Orgel schafft?
      Ich denke, die nerven eher, sind unangenehm, und man verlässt deswegen nach Möglichkeit den Raum, als dass man sich davor tatsächlich fürchtet.
    • Sehe ich aehnlich. Aber ich denke auch, dass es immer noch viele sehr einfache Elemente gibt, die eine wunderbare Stimmung erzeugen. Ob das nun Grusel ist oder einfach wunderbar schaurige Stimmung ist eher Nebensache.

      Gewitter
      Donner
      Wind
      Knartschende Tueren
      Stille. Ja Stille erzeugt sehr viel Spannung und eine hohe Erwartungshaltung was als naechstes passiert
      Eulen
      Wolfsgeheul (siehe Draculas Gast von Titania)
      Undefiniertes Scharren an der Tuer oder vom Dachboden

      Dieses sind einige sehr einfache Elemente, die (wenn gut eingesetzt) einen wunderbare gruselige Stimmung erzeugen koennen.
    • Sehr schöne Beiträge. Und natürlich kann es sein, dass sich manch einer einfach nicht mehr gruseln kann @T-Rex! Wie das Beispiel mit dem Gespensterschloss wunderbar demonstriert, kann man natürlich "das sich gruseln können" durch gewisse Parameter verstärken bzw. erleichtern. Bei Sonnenschein, Vögelgezwitscher, mitten in einer belebten Gegend, wenn man da Gruselhörspiele hört, werden diese wohl nicht jene Reaktion hervorrufen, als wenn man um Mitternacht, im Finstern oder bei Kerzenschein alleine im Raum ein Gruselhörspiel wie Lufer-Haus, Pavor oder Die Familie des Vampirs anhört. Ich sehe da auch keine "Spannung", ganz im Gegenteil, Unbehagen. Und wer sich nicht mehr gruseln kann, dem rate ich einfach wirklich einen Zeitpunkt oder einen Ort zu wählen der das Gruseln erleichtert. Ich muss aber auch zugeben, dass ich mir Das Lufer-Haus nicht in der Nacht anhören möchte, denn bei mir zeigt dieses Hörspiel große Wirkung!
    • Wir sollten mal eine Gruselhoerstunde einlegen. Draussen im Wald um Mitternacht und per CD Spieler ein wunderbares Gruselhoerspiel hoeren. Da vermischen sich die Geraeusche im Hoerspiel mit dem Geknacke der Aeste von Tieren, die um uns herum laufen. Und LICHT AUS! haha ....
    • Ein bisschen Hintergrund zu dem Wort "Gruseln" von Wikipedia:

      GRUSEL:

      Grauen, Grausen oder Gruseln sind Ausdrucksweisen der gehobenen Umgangssprache für ein gesteigertes Gefühl der Angst oder des Entsetzens. Dieses ist meist mit der Wahrnehmung von etwas Unheimlichem, Ekligem oder Übernatürlichem verknüpft.

      Wortherkunft

      Aus der indogermanischen Wurzel g̑her(s)- (= „starren“, „beben“) bildeten sich in althochdeutscher Zeit Verben wie grûson (= „sich grausen“, „Schrecken empfinden“) und Adjektive wie griusig (= „grausig“, „schrecklich“) und im Mittelhochdeutschen das Wort grûwen (= „Schauder, Schrecken, Ekel, Entsetzen erleben“).[1]
    • Cherusker schrieb:

      Wir sollten mal eine Gruselhoerstunde einlegen. Draussen im Wald um Mitternacht und per CD Spieler ein wunderbares Gruselhoerspiel hoeren. Da vermischen sich die Geraeusche im Hoerspiel mit dem Geknacke der Aeste von Tieren, die um uns herum laufen.
      Das habe ich tatsächlich mal gemacht; in ähnlicher Weise.
      Mit "Gruselkabinett - 016 - Draculas Gast" im Player und In-Ears in den Ohren - also völlige Abschottung - habe ich mich auf einen kleinen Spaziergang, in Dunkelheit, in den Wald, direkt bei mir um die Ecke, begeben.
      Keine gute Idee. Das war extrem intensiv. Schon unglaublich, welchen Einfluss die Umgebung auf die Emotionen haben kann.
      Schlussletztendlich war ich echt froh, wieder aus dem Wald zu kommen und mich schön auf das Sofa zu kuscheln.
    • Das kann ich mir gut vorstellen. Die Umgebung und die Uhrzeit spielt eine große Rolle, ebenso wie auch die Jahreszeit. Im Sommer wirkt ein Winterhörspiel auch etwas "seltsam" und wirkt nicht so richtig.
    • Obwohl ein solcher Gegensatz auch nutzbar ist. Ich habe früher, wenn ich stimmungsmäßig mal einen Durchhänger hatte, sehr oft Hitchcocks Das Fenster zum Hof geschaut, das für mich derart stark eine sommerliche Atmosphäre transportierte, dass meine Stimmung sich dadurch direkt hob.

      Die oben zitierte Definition ist mir, ehrlich gesagt, zu oberflächlich und nur eine grobe Annäherung. Für mich gehört das nicht Greifbare, das nicht Sichtbare zum Grusel unbedingt dazu. Eine Atmosphäre des Ich weiß nicht was, aber irgendwas stimmt hier nicht oder ein Ich kann nicht sehen, was dort ist - ich stelle es mir vor, das ganz unbedingt die eigene Phantasie und die eigenen Ängste in das Spiel der Emotionen mit einbezieht. So auch beim Fenster zum Hof, der zum Ende hin sehr andeutungsreich und niemals explizit wird: Was hat Thorwald im Blumenbeet versteckt? - Am Ende findet man es, eingepackt in einer Hutschachtel: was bei mir stets das Kopfkino anwarf!

      Ähnlich verhielt es sich bei dem beeindruckend intensiven Film Sieben, bei dem das Grauen ebenfalls immer nur amgedeutet, nicht aber explizit gezeigt wird. Erst durch meine Phantasie wird das Grauen in vollem Umfang klar und ersichtlich: Hier im Hintergrund verwaschen die getötete Prostituierte, da die überlange Klinge, verbunden mit einem Sexspielzeug - der Rest verbleibt der eigenen Vorstellungskraft. :arg4:
    • Das nicht genau "wissen" was sich gerade abspielt, sorgt auch bei mir für Unbehagen. Darum sind Gruselhörspiele bei denen einem nicht immer alles "vorgekaut" wird, für mich besonders intensiv. Hier wird die eigene Phantasie angeregt und diese kann für deutlich mehr Gruselatmosphäre sorgen als manch ein lautes Getöse.